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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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Abstammungslinie begründet, aus der schließlich die zukünftige Frau seines Bruders hervorgegangen war. Die Welt war klein. Klein und nicht besonders glücklich, wenn man sich an Minas verschlossener Miene orientieren wollte. Kane sah sie an. »Noch mehr Schaden. Auch meine Schuld?«
    Mina reagierte nicht.
    Riordan zuckte mit den Achseln, legte einen Arm um Mina und antwortete an ihrer Stelle in ruhigem Ton: »Ich weiß nicht, ob schuld oder nicht schuld. Duncan war nicht gezwungen, ein so nachlässiges Arschloch von Vater zu sein. Als Erwachsener ist er für seine Fehler verantwortlich, und er hat ein paar sehr schwere begangen. Vielleicht besteht ja jetzt eine geringe Chance, dass er zur Erkenntnis gelangt, nachdem mir verziehen wurde und die Wahrheit ans Licht kam. Ich bin nicht mehr sein Feind. Ebenso wenig ist es Mina.«
    »Du hättest niemals sein Feind sein dürfen.«
    Riordan hob die Schultern »Das ist jetzt irrelevant. Sag mir Bescheid, wenn ich etwas tun kann, um dir zu helfen.«
    »Du willst mir dabei helfen, dir gegenüber Wiedergutmachung zu leisten. Das ist wirklich paradox.« Mit einem schiefen Lächeln salutierte Kane vor ihm, dann folgte er Janelle durch die Tür nach draußen und zurück zu ihrem Wagen.
     
    »Der Nächste wird schwierig.«
    Überrascht hob Janelle den Kopf und sah ihre Krankenschwester Cindy an, die es als engagierter und heiterer Profi normalerweise schaffte, beinahe jeden Patienten in nahezu komatöse Zufriedenheit zu versetzen. »Schwierig? Für dich?« In gespieltem Entsetzen riss Janelle die Augen auf. »Nein! Sag mir, dass es nicht wahr ist.«
    Cindy machte ein langes Gesicht. »Doch. Es ist möglich. Gelegentlich gerate ich tatsächlich mit dem einen oder anderen seltsamen Menschenexemplar aneinander.«
    »Also, was ist los?«
Oh, warte. Nicht das. Bitte lass es nicht Kane sein!
Dank ihrer Hüterinnenpflichten – hatte das alles wirklich erst vorletzte Nacht, also vor weniger als achtundvierzig Stunden begonnen? – musste sie ihn heute als ihren neuen Praktikanten zur Arbeit mitbringen. Natürlich hatte sie allerlei witzige Erklärungen dazu abgegeben, die an ihrer Arbeitsstätte allerdings nicht so recht in Umlauf geraten wollten. Als sie mit Kane im Schlepptau erschien, hatten ihn ihre Kollegen mit unverhohlener Neugier gemustert. Bislang hatte noch niemand offen Zweifel geäußert an diesem »Cousin«, der angeblich eine medizinische Laufbahn in Erwägung zog, aber das war wahrscheinlich lediglich eine Frage der Zeit. Sie konnte nur hoffen, dass durch diese Situation ihre Position in der Klinik keinen Schaden nahm. Sie arbeitete gerne hier. Es war genau die Art von Einrichtung, die sie nach ihrer Promotion gesucht hatte: vier Allgemeinmediziner in privater Partnerschaft. Als zurzeit noch angestellte Ärztin, die für diese vier arbeitete, machte sie sich große Hoffnungen, irgendwann einmal als fünfte Partnerin einsteigen zu können. Dieses Ziel setzte natürlich voraus – und das war eine enorme Voraussetzung –, dass sie Dr. Larry Hoffmann überzeugen könnte. Als ultrakonservativer Arzt mit Verachtung für jegliche Form alternativer Medizin und einer kaum verhohlenen chauvinistischen Ader hatte Hoffmann sich bereits gegen Janelles Anstellung gewehrt. Er hatte ihre Kompetenz in Frage gestellt, auf ihren Mangel an Erfahrung hingewiesen, und er hatte einige ihrer frühen Arbeiten am College kritisiert, in denen sie sich mit alternativen Behandlungsmethoden für verschiedene Krankheiten befasst hatte. Behandlungsmethoden, die sie selbst später als unwirksam einschätzte. Glücklicherweise hatten Hoffmanns Partner ihn überstimmt. Janelle hoffte, dass Zeit und harte Arbeit ihn umstimmen würden und er sie akzeptieren könnte. Reichlich Gelegenheit, sie unter die Lupe zu nehmen, hatte er jedenfalls bereits gehabt. Von ihrem ersten Arbeitstag an war er ihr auf Schritt und Tritt gefolgt, und das nicht immer auf rein professionelle Weise.
    Sollte ihr »Cousin« Kane sich am helllichten Tage mitten in der Klinik in ein Pferd morphen, würde er damit unweigerlich auch Hoffmanns negative Aufmerksamkeit auf sich lenken. So etwas Ungeheuerliches konnte Kane bestimmt nicht getan haben. Er hatte versprochen …
    »Es ist der Patient in Untersuchungszimmer drei«, raunte Cindy ihr zu. »Er will sich nicht ausziehen, und er will nicht sprechen, aber ganz offensichtlich fehlt ihm etwas, und seine Mutter ist mit den Nerven am Ende. Ehrlich gesagt, mir geht es

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