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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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lachen zu hören und über den Abendbrottisch hinweg anzuschauen. Und sie fehlte ihm im Bett.
    Anfangs hatte er diese Gefühle noch ignorieren können, aber davon waren sie nicht verschwunden. Im Gegenteil, sie waren immer schlimmer geworden. Tiefer, dunkler, unbequemer. Er wollte Francescas Lächeln sehen. Wollte ihr Gesicht berühren, sie küssen, sie necken, sehen, wie sie errötete, miterleben, wie sie mit seiner Tochter umging.
    Wenn er ganz ehrlich war, musste er zugeben, dass es ihn schlimm erwischt hatte.
    Sich selbst ständig all die Gründe aufzuzählen, warum er sich nicht auf eine Beziehung einlassen sollte, half auch nicht. Er wollte nicht glauben, dass er »mit dem falschen Kopf dachte«, wie sein Großvater es immer nannte, wenn die Libido das Kommando übernahm, aber das schien die einzig logische Erklärung zu sein.
    Und so fuhr er nun also zur Hacienda, dankbar, dass die Familie auf seinem Erscheinen bestanden hatte. Sie wollten ihm für seine Suche nach ihrem Sohn danken. Er warf einen Blick auf die Mappe, die auf dem Beifahrersitz lag. Um den Besuch etwas offizieller wirken zu lassen, hatte er alles mitgebracht, was er über den Erstgeborenen der Marceliis herausgefunden hatte.
    Er bog vom Highway auf den langen Privatweg ab, der zum Haus führte. Der Wein war seit seinem letzten Besuch gewachsen. Schwere Trauben glänzten im Licht der Nachmittagssonne. Er fuhr das Fenster herunter und atmete den Geruch nach Erde und Früchten ein. Eine betörende Süße lag in der Luft. Das Versprechen auf eine gute Ernte, die in wenigen Wochen stattfinden würde. Zumindest interpretierte er den Duft so. Er musste grinsen. Als ob er irgendeine Ahnung vom Weinanbau hätte.
    Innerlich immer noch über sich schmunzelnd, stellte er das Auto im Schatten hinter der Hacienda ab. Hier war es so ruhig und still. Santa Barbara war keine große Stadt, aber verglichen mit der Einsamkeit der Hacienda war es eine brodelnde Metropole.
    »Sam?«
    Er drehte sich um und sah Brenna auf sich zukommen. Sie trug Shorts und ein T-Shirt, dazu einen großen Hut, dessen breite Krempe ihr Gesicht vor der Sonne schützte.
    Er betrachtete sie genauer, während sie näher kam. Er suchte nach Ähnlichkeiten mit ihrer Schwester. Ihre Augen hatten die gleiche Form, aber eine andere Farbe. Francescas Gesichtszüge waren mehr eine Mischung beider Familienzweige, während Brenna eindeutig die italienischen Züge der Marceliis geerbt hatte. Im Gegensatz zu Francesca war sie vollbusig und hatte wohlgerundete Hüften. Ihre Schönheit war weniger offensichtlich als die ihrer Schwester, aber nicht weniger eindrucksvoll.
    »Ich weiß, dass du nicht hier bist, um bei Katies Kleid zu helfen«, sagte sie, als sie bei ihm angekommen war.
    »Ach, das tun die Mädchen gerade? An Katies Brautkleid nähen?«
    Brenna grinste. »Das reinste Östrogenfest da drinnen. Willst du einen kleinen Spaziergang machen, bis sie so weit sind, eine Pause einzulegen? Ich nehme an, wenn du zu früh hineingehst, werden sie dich doch noch zur Mitarbeit abkommandieren.«
    Er schüttelte sich. »Ich hab's nicht so mit Perlen.«
    »Wie deine Tochter sagen würde: Ach was. Komm, ich lass dich meine Trauben bewundern.«
    Er folgte ihr den Weg zurück, den sie gekommen war. Sie bog in die Reihe Reben ab, die dem Haus am nächsten lag. Ab und an blieb sie stehen, um sich vorzubeugen und die wachsenden Trauben zu begutachten.
    »Bisher ist es ein sehr gutes Jahr«, sagte sie.
    »Könnte sich das noch ändern?«
    »Sicher. Von jetzt auf gleich. Zu viel Sonne. Zu wenig Sonne.
    Regen zur falschen Zeit, gar kein Regen, zu viel Regen. Es kann zu heiß, zu kalt, zu neblig werden.«
    »Das klingt ja so, als könnte man von Glück reden, überhaupt eine Ernte zu haben.«
    »In manchen Jahren ist das auch so.« Sie trat einen Schritt zurück und zeigte auf die Trauben. »Chardonnay.«
    »Woher weißt du, wann sie reif sind?«
    »Aus Erfahrung. Das ist meine erste Ernte seit langer Zeit, also bin ich ein wenig nervös.«
    Sam runzelte die Stirn. »Ich dachte, du bist die Schwester, die alles über den Weinanbau weiß. Francesca hat mir gesagt, dass dieses Weingut dein Ein und Alles ist.«
    Brenna zuckte mit den Schultern. »Das stimmt, aber was sie anscheinend vergessen hat zu erwähnen, ist, dass ich auch eine totale Idiotin bin.«
    Sie ging weiter und er folgte ihr. Ihm wirbelten mehrere Fragen durch den Kopf, aber er wollte kein gefährliches Terrain betreten. Gerade als er das Thema wechseln

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