Eine Marcelli gibt nicht auf
Scherz. Sie klammerte sich weiterhin an ihn, wollte ihn spüren und am liebsten ein Teil von ihm werden. Mochten auch andere Dinge in ihrem Leben schieflaufen, mit David zusammen zu sein, fühlte sich richtig an.
10. KAPITEL
Z ach kam um kurz vor fünf auf der Hazienda der Marcellis an. Diese Hausbesuche konnte er zwar nicht in voller Höhe abrechnen, aber das war ihm egal. Schließlich verfolgte er höhere Ziele. Außerdem hatte er das dumme Gefühl, dass ihm die Zeit davonlief. Es war jetzt sechs Wochen her, seit David und Mia ihre Verlobung bekannt gegeben hatten. Sechs Wochen, in denen er kaum Fortschritte gemacht hatte, was das Auseinanderbringen des glücklichen Paares anging.
Erst kürzlich hatte er Hoffnung geschöpft, weil die beiden offensichtlich verkracht gewesen waren, doch inzwischen hatte David angerufen und ihm erzählt, dass er und Mia sich wieder versöhnt hätten. Katie war noch immer nicht überzeugt, und Zach merkte, dass er fast mehr Zeit darauf verwendete, sich zu überlegen, wie er sie in sein Bett locken könnte, als dass er Strategien entwickelte, wie er sie auf seine Seite ziehen könnte.
Brenna war eine potenzielle Verbündete, aber sie war zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, als dass sie eine große Hilfe gewesen wäre. Statt also einen Verbündeten im feindlichen Lager zu finden, war er immer noch auf sich allein gestellt.
Er parkte, nahm seine Unterlagen und ging zur Haustür der Hazienda. Brenna öffnete ihm mit einer Miene, die all ihren Kummer ausdrückte. Trotz ihres dunklen Teints wirkte sie blass. Schatten lagen unter ihren Augen, und in ihren Mundwinkeln hatten sich neue kleine Fältchen gebildet. Die Scheidung zehrte an ihr.
»Danke fürs Kommen«, sagte sie, als sie einen Schritt zurücktrat, um ihn ins Haus zu lassen. »Ich weiß, ich müsste endlich mal anfangen, wieder nach L. A. zu fahren, aber im Moment erscheint mir das unmöglich.«
»Das heißt, du warst noch nicht wieder in der Wohnung, um deine Sachen zu holen?«
Sie brachte ein ersticktes Lachen zustande. »Was soll ich dort schon abholen? Ein paar alte Klamotten und Modeschmuck?«
»Stereoanlage, Fernseher, Radiowecker, alles, was du mit in die Beziehung gebracht hast.«
Sie runzelte leicht die Stirn. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht, aber du hast recht. Ich sollte wohl wirklich mal hinfahren. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass Jeff irgendetwas mit meinen Sachen anstellt, aber andererseits habe ich auch nie damit gerechnet, dass er die Scheidung einreicht.«
Zach hatte schon weitaus Schlimmeres erlebt. »Wenn du feststellst, dass irgendetwas fehlt, brauche ich eine genaue Aufstellung der Dinge, die nicht mehr da sind. Die Ehe zu beenden gibt ihm nicht das Recht, deine persönlichen Dinge zu zerstören oder zu entwenden.«
Sie nickte lustlos, also würde der ganze Aufwand mehr Energie erfordern, als sie im Moment besaß, und deutete dann zum Wohnzimmer. »Wollen wir uns aufs Sofa setzen?«
»Ein Tisch wäre besser.«
Er hatte reichlich Unterlagen für sie vorbereitet, die sie durchsehen musste, und ein paar Neuigkeiten, die sie nicht gerade erfreuen würden. Genau genommen würde es die ganze Familie ziemlich sauer machen.
Brenna führte ihn in die Küche, in der, wie Zach überrascht feststellte, reger Betrieb herrschte. Die größere der beiden Großmütter – Tessa, wenn er sich richtig erinnerte – rührte etwas auf dem Herd um, während Mary-Margaret O'Shea Brotteig knetete. Keine der Frauen bemerkte ihn und Brenna.
Grammy M, wie Katie sie nannte, strich sich mit dem Unterarm eine Locke aus dem Gesicht. »Ich brauche gleich den Ofen, Tessa. Wenn ich mit dem Brot fertig bin, müssen die süßen Brötchen gebacken werden.«
Grandma Tessa schaute auf die Temperaturanzeige vom Herd. »Der ist jetzt heiß.« Sie wollte gerade noch etwas sagen, als sie Zach und Brenna entdeckte. »Zach, wie schön, dich zu sehen.«
Sie ließ von ihren Bemühungen am Herd ab und eilte auf ihn zu. Wegen der Aktentasche und diverser Unterlagen hatte er keine Hand frei, was Grandma Tessa nicht davon abhielt, ihn gebührend zu begrüßen. Er wurde kurz gedrückt, getätschelt und in die Wange gekniffen. Grammy M – so klein, dass sie ihm kaum bis zur Brust reichte – kam ebenfalls heran, doch sie begnügte sich damit, ihm den Arm zu drücken. Beide Großmütter redeten gleichzeitig auf ihn ein. Die eine bot ihm Tee an, die andere italienische Kekse oder ein kleines Pastagericht. Die Mischung
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