Eine Meerjungfrau am Haken
durfte. Aber wie überzeuge ich ihn, es wieder aufzugeben?
Sie hatte noch 10 Minuten Pause. Wenn Mr. Kraft noch in seinem Büro war, konnte die Zeit reichen.
Sie hatte Glück. Mr. Kraft beschäftigte sich, mit Chirurgenhandschuhen und einer Pinzette bewaffnet, gerade mit seiner Post. „Äh, Mr. Kraft?“ Sabrina klopfte vorsichtig an die halbgeöffnete Tür.
Er stand mit einem offenbar feuchten Brief in der Pinzette an seinem Schreibtisch. „Miss Spellman, ich habe wenig Zeit. Also, machen Sie schnell!“
„Mr. Kraft“, begann Sabrina. „Das Aquarium hat einen Sprung. Wir brauchen ein, äh, neues.“
„Wie bitte?“ Mr. Kraft ließ den feuchten Brief fallen. „Sind Sie sicher?“
„Ganz sicher. Es wird nicht mehr lange dauern und es bricht auseinander.“
Mr. Kraft starrte sie beunruhigt an. „Als ich es bei Mesmer gesehen habe, war es noch makellos. Wahrscheinlich hat es dieser dubiose Transportunternehmer kaputtgemacht. Ich werde ihn verklagen!“
„Nein, tun Sie das nicht!“ Sabrina machte aufgeregt einen Schritt auf ihn zu.
„Bleiben Sie weg von mir!“ Seine Stimme klang bedrohlich. Er hielt Sabrina mit der Hand von sich fern. „Ich will mich nicht anstecken. Hatte ich nicht gesagt, Sie sollten nach Hause gehen?“
„Haben Sie das?“, tat Sabrina unschuldig. Sie wusste genau, dass sie allein an Mr. Krafts Bazillen-Paranoia schuld war. Ohne sie hätte Desmond nicht die eigenartigen Flecken bekommen und Mr. Kraft wäre nicht so unerbittlich.
Er zog die Augenbrauen hoch. „Ja, ganz sicher, Miss Spellman. Und jetzt folgen Sie bitte meinen Anordnungen. Was immer Sie auch haben, ich will es nicht auch noch bekommen. Ich lasse sogar schon meine Post desinfizieren.“ Er hob den feuchten Brief wieder auf. „Was das Aquarium betrifft, sorgen Sie dafür, dass es repariert wird. Es hat uns nichts gekostet. Also werde ich jetzt nicht plötzlich den Geldbeutel aufmachen und ein Neues kaufen, wenn das Alte nur ein bisschen geklebt werden muss. Wenn Sie es bis Montag nicht erledigt haben, werde ich Libby bitten, jemand anderen damit zu beauftragen.“
„Nein!“, rief Sabrina. „Nein, das wird nicht nötig sein. Ich schaffe das schon. Kein Problem.“
Als sie die Tür hinter sich schloss, erblickte sie flüchtig, wie Mr. Krafts Sekretärin ihm etwas übergab. „Die Nachmittagspost, Sir!“
Sabrina ging nach Hause, aber außer Salem war niemand da. Ihre Tanten kamen erst nach dem Abendessen und hatten beide schlechte Laune.
„...!“, begrüßte Sabrina sie aufgeregt.
„Du brauchst es gar nicht erst versuchen, Sabrina“, sagte Hilda mürrisch. „Wir können dich nicht hören.“
„...!“ Sabrina versuchte es erneut. Sie wollte ihnen gar nichts über Magie erzählen, sondern nur von den Keftiu.
„Leider macht es keinen Unterschied mehr, worüber du sprichst, Liebes“, erklärte Zelda.
Hilda grinste säuerlich. „Deiner Tante, meiner Schwester, der brillanten Fast -Nobelpreisträgerin, sind ein paar klitzekleine Worte abhanden gekommen, als sie den Öl des Vergessens- Spruchaktivierte.“
„Es war ein Versehen. Ich habe die Radiusvariable falsch berechnet. Jetzt weitet sich der Intensitätsausschnitt der Zauberformel immer weiter aus.“
„Erklär das mal dem Dirigenten des Fukuoka-Orchesters“, fauchte Hilda. Sie sah Sabrina an. „Ich spiele dort nämlich zukünftig nicht die erste Geige, weil der Dirigent mich nicht spielen hören konnte! Es war so peinlich. Ich sah aus wie eine Pantomime!“
„...?“, fragte Sabrina.
„Versuch es morgen wieder. Dann hat der Zauber nachgelassen.“ Hilda hob theatralisch ihren Finger. „Jemand, dessen Namen mit einem Z beginnt, sollte mir in nächster Zeit besser aus dem Weg gehen!“ Sie wackelte mit dem Finger, ein Wind kam auf und trug sie aus dem Zimmer.
„Oh je, sie ist ganz schön eingeschnappt“, sagte Zelda. „Ich werde versuchen, sie zu beruhigen. Als sie sich das letzte Mal von einem Wind aus dem Zimmer tragen ließ, landete sie in Australien.“ Zelda wackelte ebenfalls mit dem Finger und schon war auch sie verschwunden.
Sabrina war nun wieder alleine und so kehrte ihre Stimme wieder zurück. „Von mir aus bleibt da unten bei den Kängurus, wenn ihr mir nicht helfen wollt!“ Sie stampfte frustriert mit dem Fuß. „Grrrh, warum schreie ich hier überhaupt rum, wenn mich doch niemand hört?“ In diesem Moment klingelte das Telefon. Sabrina ergriff den Hörer und brüllte: „Warum hilft mir denn
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