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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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eingenommen?«
    »Nein.«
    »Haben Sie zu irgendeinem anderen Zeitpunkt zusammen mit dem Opfer irgendwelche illegalen Drogen eingenommen?«
    Er sah sie milde lächelnd an. Als er den Kopf auf die Seite legte, entdeckte sie, dass in den schmalen Zopf zwischen seinen Schultern ebenfalls ein goldener Faden eingeflochten war. »Nein. Ich habe Pandoras Begeisterung für illegale Substanzen zu keiner Zeit geteilt.«
    »Kannten Sie den Sicherheitscode des Opfers für sein New Yorker Stadthaus?«
    »Ihren Sicherheitscode.« Er runzelte die Stirn. »Vielleicht. Wahrscheinlich.« Zum ersten Mal drückte seine Stimme ein gewisses Unbehagen aus. Eve meinte beinahe zu sehen, wie er die möglichen Antworten und ihre Konsequenzen gegeneinander abwog. »Ich nehme an, dass sie ihn mir, um meine Besuche zu erleichtern, irgendwann einmal gegeben hat.« Abermals gelassen griff er nach seinem Notebook und drückte ein paar Knöpfe. »Ja, ich habe ihn hier stehen.«
    »Haben Sie den Code verwendet, um in der Mordnacht Zugang zum Haus zu bekommen?«
    »Ein Angestellter hat mich hereingelassen. Also habe ich den Code nicht gebraucht.«
    »Nein. Zumindest nicht vor ihrer Ermordung. Sind Sie sich bewusst, dass man mit dem Sicherheitscode auch die Videoüberwachung ein- und ausschalten kann?«
    In seinen Augen blitzte Argwohn. »Ich glaube, ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Mit dem Code, den Sie, wie Sie sagen, kennen, kann die neben der Haustür angebrachte Überwachungskamera ausgeschaltet werden. Diese Kamera war nach dem Mord ungefähr eine Stunde lang deaktiviert. Während dieser Stunde, Mr. Redford, waren Sie angeblich im Fitnessclub. Allein. Zugleich hat während dieser Stunde jemand, der offenbar mit dem Opfer bekannt sowie im Besitz des Codes war und das Überwachungssystem des Gebäudes kannte, das System deaktiviert, das Haus betreten und allem Anschein nach etwas daraus entwendet.«
    »Ich hätte keinen Grund gehabt, so etwas zu tun. Ich war in meinem Club, Lieutenant, das können Sie meiner An- und Abmeldung entnehmen.«
    »Ein Mitglied kann sich an- und abmelden, ohne das Clubhaus auch nur zu betreten.« Seine Miene versteinerte. »Sie haben ein reich verziertes, antikes, wahrscheinlich chinesisches Lackkästchen gesehen, aus dem das Opfer Ihrer Aussage zufolge eine Substanz genommen und geschluckt hat. Des Weiteren haben Sie ausgesagt, dass das Opfer dieses Kästchen in seinem Ankleidetisch im Schlafzimmer eingeschlossen hat. Dieses Kästchen wurde nicht gefunden. Sind Sie sicher, dass es dieses Kästchen tatsächlich jemals gab?«
    Unter der eisigen Miene meinte sie, etwas anderes zu bemerken. Noch keine echte Panik. Aber Argwohn und erste, ernste Sorge.
    »Sind Sie sicher, dass das von Ihnen beschriebene Kästchen jemals existiert hat, Mr. Redford?«
    »Ich habe es gesehen.«
    »Und den Schlüssel?«
    »Den Schlüssel?« Er griff nach dem Krug mit kaltem Wasser. Seine Hand war ruhig, aber sein Gehirn schien auf Hochtouren zu laufen. »Sie trug ihn an einer Kette, einer goldenen Kette, um den Hals.«
    »Weder an der Leiche noch am Tatort wurde eine solche Kette oder ein solcher Schlüssel gefunden.«
    »Daraus folgt wohl, dass der Mörder beides mitgenommen hat, meinen Sie nicht auch, Lieutenant?«
    »Hat sie den Schlüssel sichtbar um den Hals getragen?«
    »Nein, sie – « Er unterbrach sich und einer seiner Wangenmuskeln zuckte. »Sehr gut, Lieutenant. Soweit mir bewusst ist, trug sie die Kette stets unter ihren Kleidern. Aber wie ich bereits sagte, war ich nicht der Einzige, der das Privileg genossen hat, Pandora hin und wieder unbekleidet zu sehen.«
    »Wofür haben Sie sie bezahlt?«
    »Wie bitte?«
    »Im Verlauf der letzten achtzehn Monate haben Sie über dreihunderttausend Dollar auf diverse Konten des Opfers überwiesen. Warum?«
    Er bemühte sich um eine ausdruckslose Miene, doch zum ersten Mal entdeckte Eve in seinen Augen echte Panik. »Was ich mit meinem Geld mache, ist ja wohl alleine meine Sache.«
    »Nein, das ist es nicht. Nicht, wenn es um Mord geht. Hat sie Sie erpresst?«
    »Das ist absolut absurd.«
    »In meinen Augen nicht. Sie hatte etwas gegen Sie in der Hand, etwas, was Ihnen hätte gefährlich werden, was Sie hätte in Verlegenheit bringen können, etwas, was sie ausgenutzt hat. Sie hat für ihr Schweigen wiederholt kleinere und auch mal größere Geldbeträge verlangt. Ich stelle mir vor, dass sie der Typ war, dem diese Art von Macht durchaus gefallen hat. Irgendwann könnte ein Mann ein solches

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