Eine mörderische Hoch-zeit
sich auf wessen Territorium befindet und all der lächerliche Kram. Dann haben wir, nun, etwas zusammen getrunken und uns darauf geeinigt, die Konkurrenz kurzfristig zu vergessen. Es war wirklich nett. Wir haben, auch abgesehen von der Arbeit, viele gemeinsame Interessen. Musik und Filme und alles Mögliche. Und dann, verdammt, o Gott, war ich mit ihm im Bett.«
»Oh.«
»Ich weiß, dass das nicht gerade klug war. Aber, tja, es ist nun mal passiert.«
Eve wartete einen Moment. »Und, wie war es?«
»Wow.«
»So gut?«
»Und heute Morgen meinte er, vielleicht könnten wir irgendwo zusammen zu Mittag essen oder so.«
»Klingt recht normal.«
Peabodys Miene wurde ernst und sie schüttelte den Kopf. »Typen wie Casto fahren für gewöhnlich nicht gerade auf mich ab. Ich weiß, dass er ein Auge auf Sie geworfen hat – «
Eve hob eine Hand. »Moment mal, spulen Sie den Film bitte ein Stück zurück.«
»Also bitte, Dallas, Sie wissen, dass Sie ihm gefallen. Er schwärmt regelrecht von Ihnen. Er bewundert Ihre Fähigkeiten, Ihren wachen Geist und nicht zuletzt Ihre Figur.«
»Sie wollen mir doch wohl nicht weismachen, Sie und Casto hätten sich über meine Figur unterhalten.«
»Nein, aber über Ihren Geist. Ich muss mich auf meine Karriere konzentrieren, und er ist ziemlich scharf auf den Posten eines Captains. Wenn dieser Fall gelöst ist, werden wir nichts mehr miteinander zu tun haben.«
Hatte Eve bei ihrer Begegnung mit Roarke nicht ebenso gedacht? Es hätte stimmen sollen. Normalerweise liefen diese Dinge wirklich so. »Sie finden ihn attraktiv, Sie mögen ihn, Sie sind gerne mit ihm zusammen.«
»Sicher.«
»Und der Sex war gut.«
»Der Sex war unglaublich.«
»Dann gebe ich Ihnen als Ihre Vorgesetzte den eindringlichen Rat, erst mal einfach weiterzumachen.«
Peabody blickte selig lächelnd aus dem Fenster. »Ich werde darüber nachdenken.«
14
E ve war zufrieden mit ihrem hervorragenden Timing. Um fünf vor zehn erreichte sie die Wache und begab sich sofort in den Verhörraum. Dadurch, dass sie nicht in ihr Büro ging, konnte sie auch keine Nachricht von Commander Whitney finden, die sie sicher zum Rapport ins Chefzimmer befahl. Sie hoffte, bis sie ihm gegenübertreten müsste, hätte sie neue, weiterführende Erkenntnisse.
Redford erschien auf die Minute pünktlich, und er wirkte ebenso gepflegt und ebenso gelassen wie bei ihrem Termin in seinem Büro.
»Lieutenant, ich hoffe, es wird nicht lange dauern. Dies ist ein sehr ungünstiger Zeitpunkt für ein ausführliches Gespräch.«
»Dann fangen wir am besten sofort an. Nehmen Sie bitte Platz.« Sie schloss hinter sich die Tür.
Der Verhörraum war nicht gerade gemütlich. Der Tisch war klein, die Stühle hart, die Wände ohne jeden Schmuck, und der Spiegel, durch den man von außen ins Zimmer blicken konnte, sollte einschüchtern. Sie trat an den Recorder, schaltete ihn ein und machte die vorgeschriebenen Angaben zu Ort, Gesprächspartner und Zeit.
»Mr. Redford, vor und während des Verhörs haben Sie das Recht auf anwaltlichen Beistand.«
»Verlesen Sie mir gerade meine Rechte, Lieutenant?«
»Falls Sie es möchten, kann ich das gerne tun. Sie stehen nicht unter Anklage, aber trotzdem haben Sie während eines offiziellen Verhörs das Recht, sich anwaltlich beraten oder vertreten zu lassen. Möchten Sie dieses Recht wahrnehmen?«
»Im Moment nicht.« Er schnipste lässig eine Fluse vom Ärmel seiner Jacke, und an seinem Handgelenk blitzte ein schmaler goldener Armreif. »Wie ich durch mein Erscheinen deutlich gemacht haben dürfte, bin ich durchaus bereit, im Rahmen Ihrer Ermittlungen in dieser Angelegenheit mit Ihnen zu kooperieren.«
»Ich würde Ihnen gerne noch mal Ihre bisherige Aussage vorspielen, damit Sie Gelegenheit bekommen, möglicherweise noch etwas hinzuzufügen, etwas zurückzunehmen oder etwas zu verändern.« Sie schob die beschriftete Diskette in den Schlitz und Redford hörte sich mit vor Ungeduld blitzenden Augen seine eigenen Worte an.
»Möchten Sie die Aussage in ihrem bisherigen Wortlaut stehen lassen?«
»Ja. Sie umfasst alles, woran ich mich erinnern kann.«
»Sehr gut.« Eve tauschte die Diskette gegen eine leere aus und faltete die Hände. »Sie hatten eine sexuelle Beziehung zu dem Opfer.«
»Das ist korrekt.«
»Aber es war nichts Festes.«
»Nicht im Geringsten. Keiner von uns beiden hätte so etwas gewollt.«
»Haben Sie in der Mordnacht gemeinsam mit dem Opfer irgendwelche illegalen Drogen
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