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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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da unsere bevorstehende Hochzeit eins der Dinge ist, die mich von meiner Arbeit ablenken, würde ich die Sache gerne klären. Die Fragen, die ich habe, sind durchaus vernünftig und haben somit auch vernünftige Antworten verdient.«
    Seine Augen wurden dunkel. Sie erkannte die Warnung und machte sich auf ein Unwetter gefasst. Stattdessen stand er auf und sprach mit einer solch eisigen Ruhe, dass sie beinahe angefangen hätte, vor Kälte zu zittern. »Willst du vielleicht einen Rückzieher machen, Lieutenant?«
    »Nein. Ich habe nicht gesagt, dass ich es tue. Ich denke nur, wir sollten noch einmal darüber… nachdenken«, erklärte sie lahm und hasste sich dafür.
    »Tja, dann denk du mal nach und such weiter deine vernünftigen Antworten. Ich habe meine Antworten bereits gefunden.« Er sah auf seine Uhr. »Außerdem muss ich jetzt los. Mavis lässt dir sagen, dass sie unten auf dich wartet.«
    »Weshalb?«
    »Frag sie am besten selbst«, erklärte er mit leicht gereizter Stimme und verließ den Raum.
    »Verdammt.« Sie trat so stark gegen den Schreibtisch, dass Galahad erschrocken unter einen Sessel flüchtete. Da der Schmerz jedoch von ihrem Elend ablenkte, trat sie ein zweites Mal gegen das Holz und hinkte anschließend zu ihrer Freundin hinunter ins Foyer.
    Eine Stunde später zerrte Mavis sie in frischen Kleidern, mit ordentlich gekämmten Haaren, dezent geschminkt und halbwegs guter Laune durch die Tür des Down and Dirty. Unter dem Ansturm des allgemeinen Lärms und der grässlichen Musik jedoch war es um ihre Fassung abermals geschehen.
    »Himmel, Mavis. Warum ausgerechnet hier?«
    »Weil es widerlich ist. Junggesellinnenabschiede sollen widerlich sein. Gott, guck dir bloß den Typen auf der Bühne an. Sein Schwanz ist groß genug, um damit Löcher in Felswände zu bohren. Gut, dass ich Crack gebeten habe, uns einen Tisch ganz vorn zu reservieren. Hier ist es eng wie in einer Sardinenbüchse und dabei ist es gerade Mitternacht.«
    »Ich muss morgen heiraten«, begann Eve, zum ersten Mal tatsächlich froh über die praktische Entschuldigung.
    »Genau darum geht es. Himmel, Dallas, werde doch endlich etwas lockerer. He, da sind ja unsere Leute.«
    Eve war Schocks gewöhnt. Das hier jedoch war ein echter Hammer. Es war einfach unglaublich – aber direkt vor der Bühne, auf der der schwanzschwingende Hüne tanzte, saßen einträchtig nebeneinander Nadine Fürst, Peabody, eine Frau, von der sie annahm, dass es vielleicht Trina wäre, und – o Gott – die ehrenwerte Dr. Mira.
    Ehe sie auch nur Gelegenheit bekam, den Mund wieder zu schließen, trat von hinten Crack an sie heran und zog sie in die Arme. »Aber hallo, weiße Bohnenstange. Wie ich gehört habe, feiert ihr heute Abend eine wilde Party. Zur Feier des Tages gibt es eine Flasche Champagner auf Kosten des Hauses.«
    »Wenn ihr tatsächlich Champagner in dieser Beize habt, fresse ich den Korken.«
    »Verdammt, es blubbert. Was willst du mehr?« Unter allgemeinem Beifall wirbelte er sie einmal schwungvoll im Kreis, fing sie mitten in der Luft und drückte sie anschließend auf einen Stuhl. »Ich hoffe, dass sich die Damen amüsieren werden, sonst gibt es was hinter die Ohren.«
    »Sie haben wirklich interessante Freunde, Dallas.« Nadine zog genießerisch an einer Zigarette. In dieser Spelunke machte sich sicher niemand Gedanken über das Verbot, öffentlich zu rauchen. »Hier, trinken Sie erst mal etwas.« Sie griff nach einer Flasche mit unbekanntem Inhalt und schenkte davon in ein halbwegs sauberes Glas. »Wir haben Ihnen bereits einiges voraus.«
    »Ich musste sie erst noch zwingen, sich umzuziehen.« Mavis schwang sich auf einen freien Platz. »Und den ganzen Weg bis hierher hat sie nur gemeckert.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Sie ist nur meinetwegen noch mal aus dem Haus gegangen.« Sie nahm Eves Glas und leerte es mit einem raschen Zug. »Es sollte doch eine Überraschung für dich werden.«
    »Die ist euch auch gelungen. Sie sind tatsächlich Dr. Mira, stimmt’s?«
    Mira bedachte sie mit einem amüsierten Lächeln. »Zumindest war ich es noch, als ich hereinkam. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher.«
    »Wir müssen einen Toast aussprechen.« Peabody stützte sich, um nicht die Balance zu verlieren, beim Aufstehen schwerfällig auf den Tisch, schaffte es jedoch, ihr Glas zu heben, ohne Eve mehr als die Hälfte des Inhalts auf den Kopf zu kippen. »Verdammt, auf die beste Polizistin in dieser ganzen stinkenden Stadt, die

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