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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sprechen, um zu sehen, ob sie Ihre Aussage bestätigt.«
    »Natürlich. Würden Sie gern jetzt gleich mit ihr sprechen? Sie ist drüben im Entspannungsraum. Pandoras Tod hat sie ziemlich erschüttert.«
    »Soll sie sich ruhig noch ein wenig entspannen«, meinte Eve. »Sie sagten, Sie und Pandora wären befreundet gewesen. Wie weit ging diese Beziehung, waren Sie auch miteinander intim?«
    »Wir waren ab und zu zusammen, aber es war niemals etwas Ernstes. Eher, weil wir uns ständig in denselben Kreisen bewegten. Um in einer Stunde wie dieser völlig ehrlich zu sein, hatte Pandora eine Vorliebe für Männer, die sich leicht dominieren, leicht einschüchtern lassen.« Sein Lächeln sollte zeigen, dass das auf ihn nicht zutraf. »Sie hatte vorzugsweise Beziehungen mit Männern, die noch um Anerkennung ringen mussten, denn sie stand lieber allein im Rampenlicht.«
    Feeney griff das Thema auf. »Mit wem war sie zum Zeitpunkt ihres Todes dergestalt liiert?«
    »Ich glaube, es gab mehr als einen. Jemanden, den sie auf der Station Starlight getroffen hatte – einen Unternehmer, wie sie ihn ironisch nannte. Diesen aufstrebenden Designer, von dem Jerry sagt, dass er brillant ist. Michelangelo, Puccini, Leonardo. Etwas in der Art. Und dann noch Paul Redford, den Videoproduzenten, der an dem Abend auch auf ihrem Fest war.«
    Er nippte an seinem Kaffee und blinzelte. »Leonardo. Ja, er heißt Leonardo. Seinetwegen gab es an dem Abend irgendeinen Streit. Pandora bekam, als wir bei ihr waren, plötzlich Besuch von einer Frau. Die beiden haben sich seinetwegen gestritten. Sind aufeinander losgegangen wie die Furien. Nur, dass es statt amüsant eher peinlich für uns alle war.«
    Er spreizte seine eleganten Finger und wirkte trotz des letzten Satzes nachsichtig amüsiert. Gut gemacht, dachte Eve. Gut einstudiert, hervorragend gemimt, und dazu genau die passende Miene aufgesetzt.
    »Paul und ich mussten dazwischengehen, um die beiden zu trennen.«
    »Die Frau tauchte also in Pandoras Haus auf und griff sie einfach an?« Eve verlieh ihrer Stimme einen neutralen Klang.
    »O nein, ganz und gar nicht. Die Arme war vollkommen fertig, sie hat Pandora angefleht, sie und Leonardo in Ruhe zu lassen. Daraufhin hat Pandora sie auf das Wüsteste beschimpft und sie am Schluss sogar geschlagen.« Justin ballte die Faust und ließ sie nach vorne schießen. »Hat sie regelrecht aus den Schuhen gehauen. Die andere Frau war klein, aber wieselflink. Sie hat sich wieder aufgerappelt, auf Pandora gestürzt und dann haben sie miteinander gerungen, sich an den Haaren gezogen und einander gekratzt. Die Frau hat, als sie ging, ziemlich stark geblutet. Pandora hatte wirklich todbringende Nägel.«
    »Pandora hat der Frau das Gesicht zerkratzt?«
    »Nein. Obwohl ich ziemlich sicher bin, dass sie ein paar blaue Flecke abbekommen hat. So weit ich mich entsinne, hatte sie die Kratzer am Hals. Vier lange, hässliche Striemen. Die Frau, von der ich leider den Namen nicht weiß. Pandora hat sie immer nur als Ziege, Hexe oder Flittchen tituliert. Sie versuchte nicht zu weinen, als sie das Haus verließ, und erklärte Pandora mit einigem Pathos in der Stimme, dass das, was sie getan hätte, ihr noch Leid tun würde. Dann hat sie, wie ich fürchte, ihren Abgang dadurch ruiniert, dass sie leise schniefte und erklärte, wahre Liebe überwände jedes Hindernis.«
    Typisch Mavis, dachte Eve. »Und wie hat sich Pandora, nachdem die andere Frau das Haus verlassen hatte, benommen?«
    »Sie war total erregt und wütend. Was der Grund war, dass Jerry und ich bereits so früh gingen.«
    »Und Paul Redford?«
    »Der ist noch geblieben, auch wenn ich nicht sagen kann, wie lange.« Mit einem Seufzer des Bedauerns stellte Justin seine Kaffeetasse auf den Tisch. »Es ist sicher nicht nett, schlecht über Pandora zu reden, nun, da sie sich nicht mehr wehren kann. Aber sie war ein harter, häufig schroffer Mensch. Wenn man etwas tat, was ihr nicht passte, hat sie stets dafür gesorgt, dass man für diesen Fehltritt doppelt und dreifach zahlte.«
    »Und, haben Sie je etwas getan, was ihr nicht passte, Mr. Young?«
    »Ich habe es sorgfältig vermieden.« Er bedachte Eve mit einem durch und durch charmanten Lächeln. »Ich genieße meine Karriere und mein gutes Aussehen, Lieutenant. Pandora war keine Gefahr für meine Arbeit, aber ich hatte gesehen und gehört, dass sie, wenn sie wütend wurde, den Gesichtern ihrer Feinde arg zuzusetzen verstand. Glauben Sie mir, sie hatte ihre

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