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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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Lampenfieber gehabt, doch der Umstand, daß sie ihn unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu dem Treffen überredet hatte — daß sie lediglich nach einem Ersatz für Georgia suchen wollte — , machte es noch schlimmer.
    Einen Teil der Woche hatte sie damit verbracht, Recherchen über Morton und seine Unternehmen anzustellen. Am Mittwoch, als sie wegen des bevorstehenden Treffens immer nervöser wurde, rief sie bei Pat Hornby an und lud sich für Samstag selbst zu Pat ein. Sie hatte Pat ganz offen erzählt, daß sie etwas von Malcolm wollte und ihre Hilfe brauchte, um herauszukriegen, wie sie es bekommen könnte. Pat war sehr lieb gewesen. Sie sagte, sie freue sich immer, Jane zu sehen, warum sollte sie nicht am Samstag raufkommen und bei ihr übernachten. Sie könnten schwimmen, etwas trinken und sich unterhalten, sie, Pat, würde ihr nach Kräften helfen.
    Deshalb fuhr Jane jetzt über Landstraßen, schlängelte sich zwischen den niedrigen grasbewachsenen Hügeln hindurch, vorbei an den weißgestrichenen und den rohgezimmerten Zäunen des kaledonischen Pferdelandes, vorbei an den Steintoren zu Malcolm Mortons Grundstück, über die Furchen auf der unbefestigten Straße zu Pats Haus.
    Jane fiel ein, daß Malcolm sich bei der Trennung überraschend großzügig verhalten hatte. Pat hatte die Farm in Kaledonien, wo das Paar die Wochenenden und möglichst viel vom Sommer verbrachte, geliebt. Deshalb hatte Malcolm fünfzig Morgen von seinen zweihundertfünfzig abgeteilt und sie Pat als Teil der Abfindung gegeben. Darüber hinaus hatte er Pat eine reichliche Summe Geldes ausbezahlt, damit sie in der Lage war, sich ein Haus samt Pool bauen und den Besitz während der Woche bewachen zu lassen. Eine Trennung im Guten, sagten alle. Das war für Jane sehr schwer zu verstehen. Pat hatte ihr zwar die Gründe für die Scheidung erklärt, doch die Erklärung fiel jedesmal anders aus.
    Jane fuhr den Triumph über den grasbewachsenen Hügel zum Haus und parkte seitlich davon. Pats Haus war ein längliches, niedriges Rechteck aus Glas und einer Seitenwand aus Zedernholz, mit Leichtbaudach und einem großen Feldsteinkamin auf der einen Seite. Schiebetüren aus Glas führten an der Rückseite auf ein Zederndeck hinaus, von dem Stufen zum Swimmingpool hinuntergingen. Hinter dem Pool erstreckten sich mehrere Morgen Weideland, das in ein Zedern-, Ahorn- und Birkengehölz mündete. Alles war tadellos gepflegt und friedlich. Längs des Decks standen große Tontöpfe mit überquellenden dunkelvioletten Petunien und gepolsterte Liegestühle. Auf einem davon lag Pat und sah von dort aus zu, wie Jane aus ihrem Auto kletterte und ihren Koffer zum Haus trug.
    Für Jane, die sich nach der sorgenvollen Woche und der langen Fahrt verkrampft, verschwitzt und schmutzig fühlte, strahlte die ganze Szene eine angenehme Ruhe aus: das helle Sonnenlicht, die entspannte Gestalt ihrer Freundin, der Pool, der in der Sonne funkelte. Sie warf ihre Tasche hin und ließ sich mit einem Seufzer auf einen Stuhl in der Nähe von Pat fallen. »Mann, ist das heiß. Ich kann’s kaum erwarten, in den Pool zu springen und die Stadt abzuwaschen — alles abzuwaschen.«
    Pat lächelte. Sie war eine Frau um die Fünfzig mit kurzem, dunklem, welligem Haar, das von Grau durchzogen war, molliger Figur und dunkler Haut. Sie hat ein schönes Gesicht, dachte Jane, als sie zusah, wie Pat sich aufsetzte, ihre Sonnenbrille abnahm und die Beine über den Stuhl schwang. Pat trug einen schlichten roten Einteiler, und Jane konnte ihre großen Hängebrüste sehen, die von dem Badeanzug gegen die Rippen gedrückt wurden. Pat grinste, als sie Janes Blick auffing.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte sie. »Seit ich Bücher mache, nehme ich im Jahr vier bis fünf Pfund zu. Das muß das ganze Trinken und Essen sein, das der Beruf mit sich bringt. Ich weiß nicht, wie du dir deine tolle Figur erhältst.« Pat fuhr mit den Fingern durch ihr dunkles Haar und grinste Jane wieder zu. »Ein Gutes hat es — Männer scheinen mein Fett zu mögen, also was soll’s. Geh rein und zieh deinen Badeanzug an, oder schwimm nackt, wenn du Lust hast. Außer dir und mir ist niemand da. Dieses Wochenende habe ich meinen neuesten Liebhaber in der Stadt gelassen. Ich brauchte mal etwas Zeit für mich allein, um zu entspannen.«
    »Tut mir leid, wenn...«
    »Oje, das war taktlos von mir. Natürlich meinte ich nicht dich damit, Jane, du bist immer willkommen. Ich meinte die Männer und den Bauch einziehen und

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