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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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ist sehr kompliziert. Ein ehrgeiziger Mensch. Loyal, auf seine Art. Er war nicht sehr gut zu mir, weißt du, aber wenn du ihn fragen würdest, dann würde er genau das Gegenteil sagen — daß er mich sehr liebte, alles für mich getan hat. Und ich weiß, daß er wirklich daran glaubt. Er kann nicht begreifen, warum ich gegangen bin, obwohl er sich Mühe gibt. Aber das nehme ich nicht weiter schwer. Eines, was Malcolm Morton niemals haben wird, ist ein gebrochenes Herz. Er hat sein Herz irgendwo in einem gutgehüteten Versteck abgelegt, und ich glaube nicht, daß man es jemals finden wird. Trotzdem muß man ihm Respekt zollen. Seine Eltern waren furchtbare Menschen. Seine Schwestern und Brüder haben sich alle selbst zerstört. In Vergleich dazu ist Malcolm alles in allem sehr vernünftig.«
    »Aber warum hast du ihn verlassen, wenn...?« Diese Frage hatte Jane ihr schon mehrmals gestellt und nicht zweimal dieselbe Antwort erhalten. Einmal hatte die Antwort gelautet, weil sie, Pat, sich in jemand anders verliebt habe. Eine andere Version war, Malcolm verwende derart viel Zeit auf seine geschäftlichen Unternehmungen, daß ihre Ehe sowieso nur auf dem Papier bestand. Diesmal erklärte Pat: »Vielleicht weil ich es satt hatte, ihn zu lieben, weiter nichts. Das ermüdet sehr — zu lieben — weißt du. In meinem Alter hat man schließlich genug davon .«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, sagte Jane.
    Pat stand auf und ging nervös am Pool auf und ab. »Wie soll ich es dir erklären... Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Sie sprach halb mit sich selbst.
    »Der Grund für meinen Besuch bei Malcolm«, begann Jane, »ist teils geschäftlicher Natur, wie ich dir Mittwoch am Telefon sagte, aber er hängt auch mit dem Verschwinden von Georgia Arnott zusammen.«
    »Georgia? Was weiß Malcolm denn darüber?«
    »Das ist kompliziert.« Jane erzählte von ihrer Unterhaltung mit Simon, wie besorgt sie seinetwegen war, wie leid er ihr tat, wie gern sie nach Kräften helfen wollte. Und von ihrem Plan, Orloff die Erlaubnis abzutricksen, und wie der Schuß nach hinten losgegangen war.
    »Ziemliches Chaos.« Pat sah beunruhigt aus.
    »Georgias Verschwinden bringt Malcolms Firma Prospero in Verlegenheit, und er muß natürlich etwas unternehmen. Aber das allein reicht noch längst nicht aus, um ihn zu überzeugen, daß ich ihren Platz einnehmen könnte. Ich habe noch nie ein Team aus der Software-Entwicklung geleitet. Es ist lächerlich zu denken — «
    »Nein, das siehst du falsch. So etwas macht Malcolm gern — clevere Leute finden und sie in ganz neue Dinge stecken. Das macht er immerzu. Nein, ich glaube, da steht dir eine Überraschung bevor. Wenn du dich überzeugt gibst, daß du es schaffen kannst, und er keine bessere Idee hat, dann könnte er durchaus anbeißen. Auch wenn er sich nach einer besseren Lösung umsieht, kann es sein, daß er dich wenigstens in der Zwischenzeit einen Versuch wagen läßt. Nein, das ist nicht das Problem, das ist es nicht, was mir Kopfzerbrechen bereitet.«
    »Kopfzerbrechen?«
    Pat hörte auf, hin- und herzugehen, und blickte kurz zu Jane hinunter. Dann setzte sie sich ans Ende von Janes Liegestuhl. Jane nahm die Beine weg, um Platz für Pat zu machen. »Ja«, sagte Pat. »Ich möchte nicht, daß du das tust.«
    »Daß ich was tue? Georgias Platz einzunehmen?«
    »Genau, Jane. Sieh dir an, was mit Georgia passiert ist. Sie ist verschwunden. Niemand weiß wohin. Aber du und ich wissen, daß sie nicht freiwillig gegangen ist. So etwas würde Georgia nie tun, solange andere Menschen mit ihr rechnen. Und da ist noch etwas anderes. Ich weiß genug, um sagen zu können, daß es keine besonders gute Idee wäre, wenn du herauszufinden versuchst, was mit Georgia passiert ist.« Pat beugte sich vor, in ihren dunklen Augen lagen Zärtlichkeit und Sorge für Jane.
    »Ich verstehe dich nicht«, sagte Jane. »Was kann es denn schon schaden, wenn ich herausfinden will, was passiert ist ?«
    »Es kann jede Menge schaden — und zwar dir. Ganz besonders dir. Bitte, gib es auf, Jane.«
    Jane war erst erschrocken und dann sauer. »Wieso? Wieso sollte ich das tun? Nenn mir einen guten Grund.«
    Pat fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und über die Stirn. Sie legte die Hand in ihren Nacken, als wollte sie die Haut straffen, wo das Alter sie allmählich erschlaffen ließ. »Bitte vertrau mir, Jane. Was du vorhast, ist ein großer Fehler. Es könnte sehr gefährlich für dich werden.«
    »Ach komm. So

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