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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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arbeiten. Damit bieten wir ihm einen Service, den er nirgendwo sonst finden kann. Und natürlich werde ich mich, während ich einspringe und herausfinde, was für ein Mensch gebraucht wird, gleichzeitig nach Ersatz umsehen. Falls Georgia nicht zurückkommen kann, werde ich jemanden präsentieren.«
    Er lächelte sein wölfisches Lächeln. »Richtig, wenn die Leiche dann auftaucht, sind wir gleich mit dem Ersatz zur Stelle, und die Konkurrenz hat keine Chance.«
    »Eddie!« sagte Jane entsetzt. »Etwas so Schlimmes ist ihr nicht passiert. Es gibt keinen Grund für eine solche Annahme.«
    »Okay, okay, ganz wie Sie wollen. Die Zeit wird es uns lehren. Zwecklos, darüber zu diskutieren. Was Ihre Idee betrifft...«
    Jane erwartete von Orloff, daß er sagte, die Idee sei haarsträubend, Malcolm werde sich niemals darauf einlassen, und daß ihr sämtliche Qualifikationen fehlten, um für Georgia einzuspringen. Allerdings wolle er in diesem Fall eine Ausnahme von der Orloff-Politik machen, und sie solle zumindest versuchen, Malcolm für die Idee zu gewinnen, jemanden auf der Basis eines Zeitvertrages zu finden — eine Person, die die nötigen Qualifikationen besaß. Denn die Chance, daß Orloff Associates auf diese Weise mit Malcolm Morton ins Geschäft kam, und die Möglichkeit, diese Geschäftsbeziehung auszubauen, falls sich ergab, daß hinter Georgias Verschwinden eine schwächende Krankheit, ein irgendwie gearteter Zusammenbruch oder ein ernsthaftes persönliches Problem steckte, sei eine große Verlockung. Sie verließ sich darauf, daß er so etwas sagte. Während sie dann daran arbeitete, den Posten vorübergehend zu besetzen, hätte sie Zeit und Gelegenheit, Simon zu helfen und Georgias Verschwinden genauer unter die Lupe zu nehmen. Ihre Befürchtung war, wenn sie das direkt vorschlug, würde Orloff ablehnen.
    Mit Sicherheit würde er niemals seine Zustimmung geben, daß Jane einen Posten in der Firma eines Kunden übernahm. Es war unprofessionell, beispiellos und gehörte zu den Dingen, die er ihres Wissens nach am meisten verabscheute. Jane schlug es als Ablenkungsmanöver vor, um ihm etwas zu liefern, das er ablehnen konnte, damit er letztlich ihrem wahren Plan seine Zustimmung gab.
    »Ich finde, da tun sich echte Möglichkeiten auf.«
    Aber natürlich, warum hatte sie das nicht vorausgesehen? Sie spielte ihm direkt in die Hände. Er wollte sie loswerden, und sie lieferte ihm die ideale Gelegenheit dazu.
    »Als Service von Orloff Associates selbstverständlich«, sagte sie und versuchte sich etwas einfallen zu lassen, wie sie noch einen Rückzieher machen und aus der Sache herauskommen konnte. Auf der anderen Seite wollte sie Simon helfen, sogar sehr gern. Würde ihr dieser Plan, den sie sich nur als List erdacht hatte, nicht die bestmögliche Chance geben herauszufinden, was mit Georgia passiert war? Sie wäre mitten im Herzen von Prospero und könnte dort nach Anhaltspunkten für Georgias Verschwinden suchen. Und wenn Jane im Auftrag von Orloff dorthin ging, konnte er sich auf keinen Fall weigern, sie bei Georgias Rückkehr oder wenn vollwertiger Ersatz für sie gefunden wurde, wieder bei Orloff Associates aufzunehmen. Aber das war nicht das größte Problem. Das größte Problem war erstens, daß sie unmöglich Georgias Job erledigen konnte — grinste Orloff deshalb so boshaft-amüsiert ? — , und zweitens, daß sie angedeutet hatte, Malcolm Morton sei einverstanden, während er das höchstwahrscheinlich nicht sein würde. Du lieber Himmel.
    »Also das wäre dann geklärt.« Orloff stand auf. Er überragte Jane, die schnell auch aufstand und sich vorkam wie jedesmal — wie geschrumpft — , wenn er in ihrer Nähe stand. Er, über 1,80 groß, aufrecht, geschmeidig; sie, 1,55, leicht pummelig und im Vergleich schlaff und konturenlos . »Ich nehme an, Sie wären nicht zu mir gekommen, wenn Morton nicht schon hinter Ihnen stünde, und natürlich werden Sie den Posten nur sozusagen geschäftsführend innehaben, deshalb sollten Sie es in erster Linie als Verwaltungsaufgabe betrachten. Ich gehe auch davon aus, Sie hätten sich nicht angeboten, wenn irgendeine Möglichkeit bestünde, daß Sie Morton durch Unerfahrenheit oder Inkompetenz das Geschäft verderben. Stimmt das?«
    Jane lächelte schwach.
    »Natürlich müssen wir dafür sorgen, daß Morton weiß, daß die Firma Sie lediglich als geschäftsführende Vertreterin entsendet, mehr nicht. Wir wollen keinesfalls den Eindruck erwecken, als stellten wir Sie als

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