Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
Vom Netzwerk:
»... legte ihren Körper in den Kofferraum ihres Wagens, fuhr mit ihr den Highway 27 hinauf und schleifte sie dann ins Gebüsch. Kinder, die eine Wandertour machten, haben sie gefunden. Sie waren als Teil eines Spiels vom Weg abgewichen und ins Unterholz gegangen. Sie trug die Kleidung von der Party... ihr Wagen war tief in ein nahes Gebüsch gefahren und mit Sträuchern zugedeckt. Entweder hat sie jemand angesprochen, als sie die Party verließ, oder sie hat einen Anhalter mitgenommen… aber das kann sie nicht getan haben. Niemals. Georgia war nicht so dumm.«
    »Wurde sie beraubt?« fragte Jane.
    Simon kniff das Gesicht zusammen und drückte fest die Augen zu, wie ein Kind, dem man gesagt hat, es solle nicht gucken. »Sie trug etwas Schmuck, eine goldene Uhr, ihren Ehering, eine Brosche. In ihrer Handtasche hatte sie etwas Geld und Kreditkarten. Die Polizei hat das alles gefunden — ihre Handtasche, den Schmuck, das Geld. Man hatte es weggeworfen, ein paar hundert Meter von ihr, von ihrer Leiche entfernt in einen Baumstamm gestopft. Sie suchen den Schauplatz von Verbrechen sorgfältiger ab, als die meisten Leute denken .«
    »Wie merkwürdig«, sagte Jane. »Das ist ja fast so, alsob — «
    Die Türglocke ging, und Malcolm öffnete. Er kam von Ivor und Red gefolgt zurück.
    Ivor trug einen Anzug. Er schien sich steif und unbehaglich zu fühlen, und sobald er Simon die Hand geschüttelt hatte, knöpfte er auch seine Jacke auf und enthüllte seinen weichen, runden Bauch. Sein zerknittertes weißes Hemd beutelte sich leicht über seinem Gürtel. Er begrüßte Jane und Malcolm höflich und schaute kurz von einem zum andern, als wolle er ergründen, warum sie zusammen hier waren. Dann wandte er sich an Simon.
    »Wir wollten dir nur sagen, wie leid es uns tut«, erklärte er.
    »Danke, daß ihr gekommen seid«, erwiderte Simon. Es klang unaufrichtig, und Jane dachte, daß er vermutlich über Georgias Probleme mit Ivor Bescheid wußte. Dennoch blieb er höflich. Er bedeutete den beiden, sich zu setzen.
    »Alle in der Firma haben uns gebeten, ihr Beileid auszudrücken«, fuhr Ivor fort. »Sie wollten dich nicht stören. Und Catherine ist ziemlich mitgenommen. Sie hofft, daß sie morgen kommen kann, wenn es in Ordnung ist, und falls sie sich von der Arbeit loseisen kann.« Er drehte sich zu Jane und Malcolm um und lächelte, als habe er einen Witz gemacht. Doch in seinen Augen war keine Spur von Humor. Sein Blick war feindselig. »Zum Glück sind wir so ziemlich fertig«, sagte er. »Georgia war unersetzlich. Wo sonst findet man jemanden, der sich sowohl mit Programmieren, Logik als auch mit Linguistik auskennt, so wie sie?«
    »Ich würde sagen, niemand ist unersetzlich«, warf Malcolm in höflichem Ton ein, »aber Georgia war dicht dran.«
    Simons Mutter kam durchs Eßzimmer herein, das durch einen Türbogen mit dem Wohnzimmer verbunden war. Jane sah, daß sie Teller mit Plätzchen und eine Teemaschine auf den polierten Mahagonitisch gestellt hatte. In der Hand hielt sie ein Silbertablett mit kleinen viereckigen Teekuchen. »Ich habe alles hingestellt, was ich finden konnte, Simon. Georgia hatte ziemlich viel in der Kühltruhe. Es ist alles auf den Tellern in der Küche und müßte etwa in einer halben Stunde aufgetaut sein. Diese hier waren im Küchenschrank, ich hoffe, sie sind noch nicht altbacken. Es sieht nicht so aus, als ob du viel an Lebensmitteln gekauft hättest, seit Georgia...« Sie stockte, dann fuhr sie in sehr nüchternem Ton fort: »Seit Georgia verschwunden ist.«
    Simon stand mit einer plötzlichen, ruckartigen Bewegung auf, nahm seiner Mutter den Teller mit dem Gebäck ab und stellte ihn auf den Kaffeetisch zwischen den beiden Sofas, auf denen seine Gäste saßen. »O Mutter«, sagte er und legte die Arme um sie, »ich weiß, wie sehr du sie geliebt hast. Oh, es tut mir so leid.«
    »Jetzt fang nicht wieder an, dich zu entschuldigen. Ich möchte, daß du aufhörst, so zu reden«, sagte sie mit erstickter Stimme, als Simon sie drückte.
    »Vielleicht sollten wir besser gehen«, meinte Red leise zu Ivor. »Der Zweck war, daß wir vorbeischauen. In der Firma sind wir im Rückstand. Wir haben keine Zeit für diese Sachen.«
    Simon entfernte sich von seiner Mutter und öffnete die Schiebetür an einem Ende des Wohnzimmers. Sie führte auf eine kleine Terrasse hinaus, wo zwei Sessel standen, die mit Samenhülsen von der Kastanie übersät waren. Simon trat nach draußen, dann wandte er sich wieder ihnen

Weitere Kostenlose Bücher