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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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passiert«, fuhr Ariela fort. »Ich fühle mich wirklich mies deswegen. Aber damals schienen wir nichts dagegen tun zu können. Wissen Sie, in jener Nacht braute sich dieses Gewitter zusammen, das Barometer war stark gefallen, und wir hatten dieses Gefühl, als ob die Zeit angehalten worden wäre, als wäre dieser Moment, in dem wir zusammen waren, eine Art Insel, auf der etwas geschah, das in keiner Beziehung zu allem übrigen stand, nicht zählte.«
    »Ich weiß. Solche Sachen passieren, Dinge, die man später bereut, die man aber nie mehr ändern kann.« Jane versuchte Ariela zu trösten. In Wahrheit war sie schockiert und angewidert. Sie fühlte sich verletzt für Simon und verletzt für Georgia, und sie wünschte, sie hätte diese Geschichte nie zu hören gekriegt. Sie war nicht sicher, welche Beziehung Pat in all dem zu Georgias Verschwinden sah, doch jetzt wollte sie nur noch nach Hause. Nein, sie wollte Tom sehen, ihn halten und über die Angst- und Ekelgefühle hinwegkommen, die Arielas Story in ihr erzeugt hatten. Sie spürte — sie wußte — , daß sie noch bleiben und weiter zuhören sollte, da war noch mehr, weitere Dinge, die ihr nicht gefallen würden. Doch andererseits wußte sie, daß sie mit mehr nicht fertig werden könnte, deshalb wechselte sie das Thema, und wenig später verabschiedete sie sich und ging.
    Draußen war es dunkel. Die Straße war still und verlassen. Sie rief Tom von ihrem Auto aus an, und er sagte, sie solle gleich kommen. Bald würde sie in seinen Armen liegen, dachte sie. Tom würde sie trösten, bei ihm wäre sie sicher.

Es war eine herrliche Nacht gewesen. Tom hatte Jane gehalten und sie getröstet. Sie hatten sich geliebt, und sie war ruhig und friedlich in seinen Armen aufgewacht.
    Jetzt war Samstag, und sie konnten sich einen geruhsamen Morgen machen. Die Glastür von Toms Küche zu dem kleinen Stadtgarten stand offen, die Morgenluft war weich und frühlingshaft. Der Tag war bewölkt, doch von Zeit zu Zeit brach ein Sonnenstrahl durch, beschien die Blumen in den Kübeln auf der rückwärtigen Terrasse und verlieh dem Gras ein taufrisches Aussehen. Sie hatten die Globe and Mail auf dem Küchentisch ausgebreitet und lasen jeweils einen Teil, wobei sie die Aufmerksamkeit des anderen auf die Artikel lenkten, die sie amüsierten oder interessierten. Als er mit dem Wirtschaftsteil fertig war, lehnte sich Tom zurück, seufzte zufrieden und wandte sich lächelnd Jane zu. »Fühlst du dich besser? Du siehst wunderschön aus. Du wirkst längst nicht mehr so angespannt wie in der letzten Zeit.«
    Sie lächelte ebenfalls. »Viel, viel besser. Alle Probleme sind ja noch da, aber heute morgen habe ich den Eindruck, daß ich sie lösen kann.«
    »Hast du Lust, darüber zu reden ?«
    »Nicht über meine Probleme mit den Kindern. Nächste Woche werde ich mich mit den Anwälten treffen. Ich habe eine Aufstellung von allen Daten gemacht, zu denen sie zu mir kommen sollten, und ich habe Fotokopien von ihren Briefen an mich vorbereitet. Kopien von meinen an sie habe ich allerdings nicht, wenn niemand sie aufbewahrt hat, ist das sehr schade, weil... weil ich ihnen immer liebevolle Dinge geschrieben habe und...«
    »Ich weiß, daß es so war, Jane, keine Sorge, ich bin sicher, dein Anwalt wird das klären«
    »Ich wünschte, ich hätte dein Vertrauen in das Rechtssystem. Aber jetzt laß mich dir mal erzählen, was Ariela gestern gesagt hat, sieh mal, was du daraus machen kannst.«
    Tom hörte sich Janes Geschichte an, ohne zu unterbrechen. Sein Gesicht wurde hart, als sie beschreibt, was sich auf der Party zwischen Simon und Ariela zugetragen hatte.
    »Ich bin Ariela begegnet«, sagte er. »Es stimmt, sie ist wunderschön, aber eine gefährliche kleine Schlampe.«
    »Tom!«
    »Sie macht sich an jeden ran, besonders wenn sie denkt, daß er schon vergeben ist.«
    »Glaubst du nicht, daß du ein bißchen unfair bist? Außerdem machen das viele Männer genauso, und sie nennt keiner Schlampen.«
    »Na gut, aber selbst du mußt zugeben, daß es ganz schön mies ist, wenn man seinen Ex-Ehemann auf einer Party verführt, auf der auch seine Frau — eine Freundin — anwesend ist.«
    »Wie kommst du auf die Idee, daß sie ihn verführt hat?«
    »Ach, Jane, komm jetzt. Ist doch ganz klar, daß es so war. Ja, ich wette sogar, so wie sie dir die Geschichte erzählt hat, daß sie und Simon sich immer mal zwischendurch getroffen haben. Das war vermutlich nicht das erste Mal, seit er Georgia geheiratet hat.

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