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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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Daß er mit Georgia verheiratet war, hat sie vermutlich noch angetörnt. Wer weiß, unter Umständen ist sie so pervers, daß sie ihn allein aus diesem Grund ermutigt hat, Georgia zu heiraten .«
    »Tom! Wovon redest du? Weißt du das alles genau, oder erfindest du dir das gerade nur? Und wieso denkst du, Simon hat keinen eigenen Willen?«
    Er trat hinter sie und legte die Arme um sie. »Ich sage ja nicht, daß Simon sich nicht auch etwas vorzuwerfen hat. Da hast du ganz recht. Aber es gibt Frauen, die einen bewußt reizen, und damit wissen die meisten Männer einfach nicht umzugehen. Wir sind nicht darauf trainiert, nein zu sagen.«
    »Verschon mich bloß damit.« Jane ärgerte sich über den Ton, den er anschlug. »Wie wär’s mit >Nein<, ich bin verheiratet. Trotzdem danke?«
    Tom lachte. »Stimmt, da hast du recht. Das sagst du also in dem Fall, wenn ich richtig verstehe.« Er blickte sie an, während er sprach, und sie spürte, wie sie sich verkrampfte, als sie den Ausdruck in seinen Augen erkannte, den Blick, der fragte: Warst du treu? Wirst du treu bleiben? Was hast du vor? Warum kann ich dir nicht vertrauen?
    »Tom«, sagte sie sanft, »glaubst du nicht, du bist ein bißchen paranoid? Vielleicht hat das, was mit deiner Frau passiert ist, deine Sicht auf Frauen verkürzt? Schließlich gibt es jede Menge von uns, die sich nicht auf jeden Mann stürzen, den sie sehen, die treu sind und die, wenn sie schwach werden, eben schwach werden, weil sie sich, auch wenn sie sich richtig verhalten wollen, mitreißen lassen? ich meine, wir sind nicht alle treulose Intrigantinnen.«
    Er zog sie hoch und umarmte sie, seine Stimme war durch ihr Haar gedämpft. »Ich liebe dich, Jane, das tue ich wirklich.« Er trat zurück und schaute sie an. »Trotzdem denke ich, daß ich in bezug auf Ariela recht habe. Ich gehe jede Wette ein, zwischen ihr und Simon läuft viel mehr, als sie zugibt. Ich wäre nicht überrascht, wenn sie ihn zurückhaben will und ihn jetzt, wo Georgia aus dem Weg ist, zu kriegen versucht. Ich wette, finanzielle Sicherheit erscheint ihr viel verlockender, nachdem sie einige Jahre auf sich gestellt war. Du solltest ihr nicht trauen. Verlaß dich auf nichts, was sie dir sagt. Okay? Ich glaube nicht, daß du von ihr die Wahrheit über Georgia, über Simon oder über sonst etwas zu hören kriegen wirst.«
    Jane wandte den Kopf ab und schaute nach draußen in den Garten.
    Der Himmel, der jetzt ganz mit Wolken verhangen war, war von einem weichen Taubengrau. Der Garten mit seinem winzigen Viereck aus feinsäuberlich gemähtem Gras, der Backsteinterrasse und den weißen Blumen sah aus wie eine Insel des vollendeten Friedens. Es gab keinen Grund, dachte sie, weshalb ihr Leben nicht genauso ruhig und still und friedlich sein sollte. Vielleicht sollte sie diese Nachforschungen zu Georgias Vergangenheit, in die Simons Schuldgefühle und Pats Warnungen sie hineingezogen hatten, aufgeben. Sie riskierte damit nur, Mauern zu durchbrechen und noch mehr Schmerz und Kummer an sich heranzulassen.
    »Also was denkst du, Jane? Wirst du weiter nachforschen, was Georgia zugestoßen ist? Dir Probleme aufhalsen? Es darauf anlegen, Dinge zu erfahren, die dich traurig machen?«
    Sie schaute zum Garten zurück und genoß den Ausblick. »Ja, ich schätze, ich werde damit weitermachen, wenigstens bis ich alles ein bißchen besser verstehe.«
    »Warum, Jane? Wenn es dich so unglücklich macht? Das ist Masochismus. Warum läßt du es nicht sein?«
    »Warum? Ich weiß es nicht.«
    »Ich war auf der Party«, sagte Tom. »Aber bestimmt hat pat dir das erzählt.«
    Jane drehte sich zu ihm um. »Du warst dort? Wie kommt’s, daß du das bisher nie erwähnt hast?«
    »Du weißt doch, wir waren beide eingeladen.«
    »Aber du hast gesagt, weil ich dann weg wäre, würdest ¿u nicht hingehen, weil Pat doch in erster Linie meine Freundin wäre.«
    »Nun, ich hatte meine Meinung im letzten Augenblick geändert. Ich fühlte mich irgendwie einsam, weil du weg warst... Ich war überzeugt, daß Pat es dir erzählt hätte.«
    »Ich kann’s nicht glauben. Hast du Georgia gesehen?«
    »Das versuche ich dir ja zu erzählen. Ich kam früh, und es war niemand da, den ich kannte. Es sah nicht nach einer sonderlich interessanten Party aus, deshalb habe ich ein paar Gläser getrunken und bin wieder gegangen. Frag die anderen. Ich bin nur etwa eine Stunde geblieben.«
    Jane fand Toms Ton eigenartig, auch sein Gesichtsausdruck war eigenartig. An seiner Geschichte

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