Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
Vom Netzwerk:
aus dem Schneider. Momentan würde ich mein Geld auf Ivor, Morton, Pat, Catherine und Ariela als Hauptverdächtige setzen, wenn Sie sie dazunehmen wollen, Kommentar?«
    Plötzlich hielt Jane es nicht mehr aus. Wie Sergeant Barrodale dasaß und völlig gelassen die Wahrscheinlichkeit erörterte, ob einer von fünf Leuten, die sie alle kannte, eine ihrer liebsten Freundinnen ermordet hatte, war mehr, als sie ertragen konnte. Sie stand brüsk auf, nahm ihre Tasche und streckte Barrodale die Hand hin. »Tut mir leid, ich muß jetzt gehen. Wirklich. Ich melde mich wieder bei Ihnen, wenn mir noch etwas einfällt, das Ihnen weiterhelfen könnte.«
    »Jane«, sagte er und erhob sich von seinem Stuhl. Er kam seitlich um den Schreibtisch herum und schaute zu ihr hinunter, wodurch sie sich auf einmal sehr klein, und sehr feige vorkam. »Jane, ich dachte, wir hätten uns geeinigt...«
    »Ja, das haben wir, und ich werde Ihnen helfen, Sie werden schon sehen. Ich verspreche es Ihnen. Ich melde mich bestimmt wieder bei Ihnen. Es ist nur, wenn ich diese Liste meiner Freunde sehe, meiner Bekannten, und wir sprechen von ihnen als Verdächtige — es reicht mir für heute, okay?«
    »Ich verstehe.« Er ging mit ihr den Korridor hinunter in das Foyer der Abteilung für Kapitalverbrechen und durch die Schwingtür aus Glas zum Aufzug. »Ich kann verstehen, was Sie dabei empfinden, Jane, aber ich brauche wirklich Ihre Hilfe. Wir kommen nicht weiter, und Ihre Bekanntschaft mit diesen Leuten könnte eine große Hilfe bei den Ermüdungen sein. Glauben Sie mir, wir sind auf Sie angewiesen. Jemand hat Ihre Freundin ermordet. Wenn Sie uns helfen können, sollten Sie es auch tun.«
    »Ich weiß es.«
    »Stimmt genau, Jane. Sie wissen es. Ich glaube, Sie wissen mehr, als Sie sagen, mehr, als Sie sich selbst eingestehen. Bei unserer letzten Zusammenarbeit waren Sie ruhig und rational. Jetzt wirken Sie sehr emotional, in die Sache verstrickt. Was ist los? Was verschweigen Sie mir?«
    »In die Sache verstrickt?« Sie schlug auf den Aufzugknopf. »Darin verstrickt? Unsinn. Mein einziges Interesse ist herauszufinden, was Georgia zugestoßen ist.«
    Der Aufzug kam, und die Türen glitten auf. Er war leer. Jane ging hinein und drehte sich zu Barrodale um, der im Flur stand und sie nachdenklich und skeptisch ansah. Sie erwiderte seinen durchdringenden, abschätzenden Blick. »Sobald ich etwas Genaues weiß, gebe ich Ihnen Bescheid«, sagte sie. Dann empfand sie wieder diese seltsame Mischung aus Verlangen, die Wahrheit über die Ereignisse zu erfahren, und Angst vor dem, was sie herausfinden mochte, und trotzig fügte sie hinzu: »Sehen Sie mich nicht so an. Ich will ebenso wie Sie wissen, was Georgia zugestoßen ist.«
    »Ist das wahr?« fragte Sergeant Barrodale, und bevor sich die Aufzugtüren schlossen, sah Jane noch, daß er sein trauriges, wissendes Lächeln lächelte.

Ivor ging in Janes Büro auf und ab, während Red und Catherine auf den Besucherstühlen vor Janes Schreibtisch saßen und sie mit wütenden und sturen Gesichtern musterten.
    »Sprechen wir doch offen, Jane, was weißt du schon über Entwicklung von Software, ich meine, im Ernst«, sagte Ivor.
    »Na schön, in deiner Jugend hast du mal ein witziges C-Programm geschrieben oder sonst was. Hier befinden wir uns in einer ganz anderen Welt. Du wirst mir und Catherine einfach vertrauen müssen; Tatsache ist, Crystal ist noch nicht fertig, und es wird auch nicht pünktlich fertig werden. Der Auslieferungstermin muß verschoben werden. Und damit basta!«
    »Wir können es nicht ohne diese Korrekturen herausgeben«, fügte Catherine hinzu. »Sonst werden wir zum Gespött der Branche.«
    »Ich bin ganz schön geladen wegen dieser Sache.« Red zupfte ärgerlich an seinem Bart. »Es ist so hirnverbrannt! Nach all der Arbeit — in letzter Minute wird alles kaputtgemacht! «
    »Es wird ausgeliefert«, verkündete Jane. »Ich sage das, Malcolm sagt das. Georgia hielt es für fertig. Das reicht .«
    »Georgia! Nun, sie ist jetzt tot, reden wir doch Klartext. Was sie dachte, ist keinen Pfifferling mehr wert.« Ivor kam zum Schreibtisch zurück und setzte sich hin. »Wir sind die Experten hier. Wir wissen, wann ein Produkt ausgeliefert werden kann und wann nicht.«
    »Zweihundertvierundsiebzig Fehler im Arco-Anwendertest !« sagte Red.
    »Keiner von diesen Fehlern war ein echter Fehler laut Georgias Definition, das weißt du«, erwiderte Jane ruhig. »Ich habe die Fehlerberichte gelesen, und ich habe

Weitere Kostenlose Bücher