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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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wie willst du mit den dreien fertig werden? Wir brauchen sie — Catherine mit ihrem Doktortitel in Linguistik, Ivor mit seiner Erfahrung in Künstlicher Intelligenz am Carnegie Mellon, und Red als Topprogrammierer — ihre Identifikation mit Crystal ist von entscheidender Bedeutung für die Branche.«
    »Ich weiß. Ich habe überlegt, daß ich mit jedem mal getrennt reden werde. Es ist unmöglich, wenn sie zusammen sind. Es ist doch so.« Jane fuhr sich mit der Hand durchs Haar und preßte die Finger gegen ihre Kopfhaut. »Ihr Widerstand ist völlig irrational.«
    »Das ist auch mein Gefühl«, stimmte Malcolm zu. »Wenn sie den wirtschaftlichen Argumenten Glauben schenken würden, dann würden sie auch eine pünktliche Auslieferung wollen. Um sicherzugehen, daß sie nichts vor uns zurückhalten, empfahl Georgia, ich sollte ihnen Anteile an der Firma geben, jetzt verfügen sie alle über Optionen. Wenn wir mit Crystal Erfolg haben und an die Börse gehen, müßten sie fein raus sein.«
    »Wenn das so ist«, sagte Jane nachdenklich und strich ihr Haar wieder glatt, »dann wird ihr Widerstand gegen die pünktliche Auslieferung von Crystal ja noch unbegreiflicher. Du hast recht, ich hätte Verständnis für gemischte Gefühle in der Sache. Für die Auslieferung zu sein, weil sie das Geld machen wollen, das ihnen dann zufällt... und gegen die Auslieferung zu sein, für den Fall, daß das Programm doch nicht so gut ist, wie die Reklame verspricht, oder ihre Kollegen Fehler finden. Doch sie scheinen ziemlich ungebrochen dagegen zu sein.«
    »Dann gibt es vielleicht mehr Probleme, als dir bewußt sind«, meinte Malcolm.
    »Ich muß wohl noch gründlicher nachforschen. Der Gedanke, was das alles bedeuten könnte, ist mir äußerst unangenehm«, gab Jane widerwillig zu. Sie war besorgt. Seine Fragen hatten die Gewißheit erschüttert, der die Temperamentsausbrüche des Entwicklungsteams nichts hatten anhaben können. »Aber Georgia war so zuversichtlich, daß das Programm fertig war — und das war schon vor Wochen.«
    »Irgendwas Neues von den Anwendertests?«
    »Nein. Ich habe die Berichte genau unter die Lupe genommen. Ich war sogar drüben bei Arco und habe dort mit Leuten gesprochen. Sie waren begeistert von Crystal, einfach hingerissen. Die Probleme, die sie gefunden haben, sind keine echten Probleme, es ist eine Wunschliste für künftige Merkmale. Genau wie Georgia vorausgesagt hat. Ich habe allmählich ein ungutes Gefühl bei der Sache, hoffentlich habe ich unrecht.« Es herrschte Stille, während beide sich die Tragweite ihrer Worte durch den Kopf gehen ließen.
    »Was denkst du, Jane?« Malcolm beugte sich vor und sah sie konzentriert an. Jane wurde bewußt, wie attraktiv er war. Das Problem ist, dachte sie, ich finde ihn erotisch, auch wenn ich keine Notiz davon zu nehmen versuche, während wir von gleich zu gleich reden, eng Zusammenarbeiten, Verbündete bei der Lösung eines Problems sind. Nicht besonders clever von mir. Und es wäre auch nicht besonders clever, ihm von meinen Befürchtungen bezüglich Industriespionage zu erzählen, dachte sie weiter. Sie hatte keine Beweise, und kein Geschäftsführer hörte es gern, wenn sein Manager die Leute, die mit ihm arbeiteten, schlechtmachte.
    »Ich denke etwas, über das ich lieber nicht reden möchte, bis ich Beweise habe.«
    »Du kannst das jetzt nicht einfach so stehenlassen.«
    »Ich will keine Andeutungen — «
    »Betrachte das hier als Befehl, alles anzudeuten, was dir zu schaffen macht, was es auch sein mag. Ich muß es wissen.«
    »Tja... wenn es ein Befehl ist.«
    Sie lächelten einander an.
    »Hoffentlich sagst du mir, daß das, was mir durch den Kopf geht, ein Ding der Unmöglichkeit ist. Ivor spricht ständig davon, daß sie drei Crystal sind. Er glaubt es wohl auch wirklich, er glaubt, sie könnten es ziemlich gut allein schaffen. Angenommen, sie haben das Vertrauen in Prospero verloren. Du hast von Konkurs gesprochen, falls die Firma keinen Erfolg vorweisen kann. Seit ich Georgias Platz einnehme, denken sie vielleicht, daß sie den unverhofften Gewinn, den sie sich von einem Gang Prosperos an die Börse versprechen, nie mehr zu Gesicht kriegen werden .« Sie sprach sehr leise und wandte das Gesicht ab, um seinem festen Blick auszuweichen. »Vielleicht stehen sie in Verhandlungen mit einem Konkurrenten. Sie geben ihm die Technologie, helfen ihm dabei, ein Konkurrenzprodukt zu lancieren. Natürlich würde es rechtliche Probleme geben, doch sie könnten

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