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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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das?«
    »Kommen Sie, Jane, Sie wissen, worauf ich hinauswill . Hier.« Er schob eine getippte Liste über den Schreibtisch zu ihr. »Das sind alle Leute, die auf der Party waren. Plus Morton. Er war an diesem Abend allein zu Hause. Vermutlich kennen Sie die meisten. Sie kennen Georgia. Sie arbeiten an ihrem Schreibtisch. In gewisser Weise stecken Sie in ihren Schuhen.« Jane schauderte. »Die Feindseligkeiten, die Probleme, die sie bei der Arbeit hatte — Sie haben sicher ein gutes Gespür dafür. Sie kennen ihren Mann, ihren Chef. Wie wär’s, wenn Sie mir Ihre Meinung zu der Liste sagen? Es könnte eine große Hilfe sein.«
    Jane nahm die Liste und ließ den Blick über die Namenskolonnen wandern. Wie bizarr, sich eine Liste von Leuten anzuschauen, von denen sie die meisten kannte, und sich zu fragen, wer vielleicht einen der besten Menschen erwürgt hatte, die sie je gekannt hatte. Das hatte etwas Irreales, Abstoßendes. Selbstverständlich konnte niemand von ihnen so etwas getan haben. Sie warf die Liste auf den Schreibtisch. Sergeant Barrodale sagte nichts. Andererseits, dachte sie, könnte es auch wieder jeder einzelne von ihnen gewesen sein. Gab es nicht auch in ihrem Innern Abgründe, Wut, häßliche Dinge? Warum sollte es bei diesen Leuten anders sein? Sie nahm die Liste wieder auf. Jemand hatte Georgia getötet, rief sie sich ins Gedächtnis. Wenn es jemand auf der Liste war, dann wollte sie, daß diese Person entdeckt wurde. Sie blickte zu Barrodale auf. »Müßte es nicht jemand gewesen sein, der sehr stark ist? Georgia war eine große Frau, und sie wirkte ziemlich fit. Bestimmt konnte ein Mensch, der klein und relativ schwach ist — sagen wir von meiner Größe — jemandem wie Georgia keinen Schaden zufügen.«
    »Sie haben vermutlich recht, aber darauf können wir uns nicht verlassen. Wenn jemand, dem sie vertraute, ihr nahe kam, sie überraschte... schwer zu sagen.«
    »Aber keine Frau«, sagte Jane und dachte, ohne es zu wollen, an Ariela, wie Ariela sich bei der Begrüßung zu ihr vorbeugte und Jane mit diesem liebkosenden, festen Griff in ihr Wohnzimmer zog.
    »Frauen küssen sich zur Begrüßung auf die Wange, sie umarmen sich zum Abschied. Zumindest diese Art von Leuten macht das oft so«, meinte Sergeant Barrodale. »Vielleicht hat die Frau sich vorgebeugt, um ihr einen Kuß auf die Wange zu geben, und erwürgte sie dann, bevor sie überhaupt merkte, was los war. In diesem Stadium sollte man besser nichts ausschließen. Sagen Sie mir nur, wen man nach Ihrer Meinung von dieser Liste streichen kann, und wem man nach Ihrem Dafürhalten mehr Aufmerksamkeit widmen muß.«
    »Himmel, ich weiß es nicht.« Jane stand auf, ging zum Fenster und schaute hinaus, ohne etwas zu sehen. Dann kam sie zu ihrem Stuhl zurück, setzte sich hin und nahm einen Bleistift aus einem vollen Behälter. »Hier«, sagte sie, »ich mache einen Haken hinter die Leute, die ich nicht kenne. Und diese Namen, neben die ich ein X setzte, standen Georgia meines Wissens nicht nahe.« Sie kam zu Toms Namen und fragte sich wieder, warum er nur so widerwillig über die Party gesprochen hatte, warum er ihr so spät gesagt hatte, daß er dort gewesen war. Aber was machte das schon aus? Er war früh weggegangen, bevor Georgia dort ankam. »Meine Vermutung, daß sie Georgia kaum kannten, bedeutet natürlich gar nichts. Sie können auch dicke Freunde gewesen sein, ohne daß es mir bekannt war.« Sie riß sich zusammen. »Wie Tom, der Mann, mit dem ich zusammen bin. Er kennt Simon flüchtig, über Geschäftsbeziehungen, aber Georgia kennt er kaum, außer durch mich.«
    Er lächelte sein trauriges kleines Lächeln, das zu sagen schien, daß sie einen Test bestanden hatte. »Ja, richtig. Aber Sie brauchen sich wegen Tom keine Sorgen zu machen. Selbst wenn er sie besser gekannt hätte, als sie denken, er gehört nicht zu den Verdächtigen. Mehrere Leute haben uns gesagt, daß er sehr früh ging, bevor die Arnotts dort ein trafen.«
    »Ich hatte mir keine Sorgen gemacht«, log Jane. In Wirklichkeit war es eine große Erleichterung für sie, daß Tom für Barrodale nicht von Interesse war. Das herauszufinden war eines ihrer Hauptmotive für das Treffen mit Barrodale gewesen, aber sie hatte nicht gewußt, wie sie fragen sollte. Sie war froh, das Thema wechseln zu können. »Haben Sie Simon auch darum gebeten, ich meine, eine Liste durchzugeben und die Hauptverdächtigen anzustreichen?«
    Barrodale nickte.
    »Gut, dann komme ich mir nicht mehr

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