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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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bin wohl noch immer ein wenig verbittert«, sagte Malcolm. »Ich weiß nicht, wie es dir mit deinem Ex-Mann geht, was mich betrifft, ist eine Scheidung so wie eine Operation. Hinterher magst du dich zwar erholen, doch es bleibt für immer eine Narbe, und manchmal tut sie noch weh, wenn’s regnet. Verstehst du, was ich meine? Jedesmal , wenn ich darüber nachdenke, wie sie mich verlassen hat, muß ich mich schwer beherrschen, um nicht sauer zu werden. Ich würde meine Wut auch ausleben, ich finde, ich habe das Recht dazu, aber ich will ihr die Genugtuung nicht verschaffen. Und trotzdem halte ich noch viel von Pat. Wir hatten zwanzig gute Jahre zusammen, und das vergißt man nicht einfach so.«
    »Es war nett von dir, ihr einen Teil der Farm zu geben, das Haus und alles.«
    »Das war reines Geschäftsdenken. Ich wollte ihr ein gutes Angebot machen, solange sie sich noch schuldig fühlte, damit sie sich einverstanden erklärte und ich mein Leben weiterleben konnte. Ich stehe in dem Ruf, ein zäher Kämpfer zu sein. Ich könnte nicht auf Mitgefühl rechnen, wenn ich nach zwanzig Jahren Ehe gegen meine Frau vor Gericht ziehen würde, die außerdem beweisen könnte, daß ich mich mit anderen Frauen getroffen habe.«
    »So ist es abgelaufen?«
    »Du meinst, Pat hat es dir nie erzählt? Das überrascht mich. Ich liebte sie, aber ich war noch nie monogam. Pat wußte das, als sie mich heiratete. Jahrelang hat sie sich auch damit abgefunden, dann sagte sie, sie könne nicht mehr. Sie sagte, ihr beruflicher Aufstieg hätte ihr Selbstwertgefühl gestärkt oder so etwas Ähnliches. Ich habe nicht verstanden, wovon sie redete. In Wahrheit steckte dahinter, daß sie einen anderen gefunden hatte. Und herausfand, daß sie gern allein lebt und Liebhaber hat. Das denke ich jedenfalls. In letzter Zeit habe ich bemerkt, daß ziemlich viele Frauen um die Vierzig und die Fünfzig nicht mehr verheiratet sein wollen.«
    Jane hatte da ihre Zweifel. Wollte nicht jeder verheiratet sein, geschützt vor Einsamkeit, geschützt vor der Dunkelheit? Die potentiellen Ehemänner hatten nur so viele Frauen zur Auswahl. Es gab jede Menge junger, williger, schöner, schlanker Frauen, die zu allem bereit waren, um zu gefallen, die zu sein, die der Mann haben wollte, ihm zu sagen, was er hören wollte. Pat machte lediglich aus der Not eine Tugend.
    Sie hatten eine Weinflasche geleert und waren bei der zweiten. Jetzt saßen sie einander gegenüber im Wohnzimmer. Malcolm holte Cognac und Kaffee, und Jane spürte, wie sie in eine entspannte, euphorische Stimmung hineinglitt . Streß und Sorgen der Woche wurden weggespült. Malcolms ruhige Art, so verschieden von seiner unter Hochspannung stehenden Alltagspersönlichkeit, lullte sie ein, bis ihre Wachsamkeit nachließ und sie sich rundum wohl und sicher fühlte. Deshalb bekam sie es kaum mit, als er den ersten Vorstoß unternahm.
    »Du bist wirklich eine sehr schöne Frau, Jane«, sagte er und lächelte sie an.
    »Nein, das bin ich nicht, aber es ist nett von dir, das zu sagen. Sprich nicht mehr darüber.«
    »Doch, das werde ich, wenn ich will. Und ich will.«
    Jetzt hörte Jane die Alarmglocken schrillen. Sie war allein im Hause eines Mannes, den sie äußerst attraktiv fand. Sie war leicht beschwipst und todmüde. Sie war einsam, und er schien ihr Wärme und Herzlichkeit anzubieten. Sie wollte ihn, zwei Wochen Trennung von Tom machten sie besonders anfällig. Doch dieser Mann war momentan ihr Chef. Er könnte in Georgias Tod verstrickt sein, und vor allen Dingen liebte sie Tom. Sie war dumm gewesen, wirklich dumm. Wenn sie ihn zurückwies, seine Eitelkeit verletzte, würde er sie dafür bezahlen lassen. Und sie wollte ihn auch gar nicht zurückweisen.
    Jane stand auf. Malcolm stand ebenfalls auf. Sie wandte sich zum Sofa und nahm ihre Handtasche. Dann ging sie zu ihm hinüber, und bevor ihm klar war, was sie vorhatte, küßte sie ihn auf beide Wangen, genau wie er es bei der Begrüßung getan hatte, dann wich sie zurück. »Danke für den wunderschönen Abend, Malcolm. Ich glaube, ich gehe jetzt besser, bevor ich noch ganz dableibe. Ich komme morgen zum Reiten wieder, sagen wir zehn Uhr?«
    Sie ging zur Tür, Malcolm folgte ihr. »Jane, warum bleibst du nicht hier? Wozu der Streß , zu Pat zu fahren und wieder zurück?«
    Sie drehte sich um und lächelte ihn an. »Ich will ja bleiben, Malcolm. Das weißt du auch. Aber du und ich arbeiten zusammen. Laß uns nicht alles durcheinanderbringen, ja?«
    Sie stieg

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