Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Titel: Eine Mutter fuer die kleine Cassie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Jane Sanders
Vom Netzwerk:
genommen.”
    “Mir wäre fast der Finger abgestorben, weil du wolltest, dass ich das Ding immerzu trage.
    Ich wollte dich nicht enttäuschen.” Er schüttelte den Kopf. “Kinder … Was haben wir nicht alles angestellt.”
    Für ihn ein Spiel. Für sie der Beginn bedingungsloser Liebe.
    Bedingungslose Liebe. Sie schnaubte innerlich und befahl sich, nicht mehr so melodramatisch zu sein. Das alles war jetzt Vergangenheit, und sie hatte längst gelernt, vernünftig mit ihren Gefühlen für Grant umzugehen. Sie erwiderte sein Lächeln. “Sollen wir frühstücken gehen und ein wenig feiern?”
    Sein Lächeln verschwand. “Ich kann nicht, Sharon. Tut mir leid, aber ich bin mit ein paar Leuten verabredet.”
    Aber wir haben gerade geheiratet. Kannst du deine Arbeit denn nicht mal für eine Weile vergessen? Sie schluckte die Worte hinunter.

    “Okay. Dann sehen wir uns heute abend”, sagte sie und ließ ihn los.
    Er zögerte, nickte und schlenderte aus dem Gebäude.
    Sharon bezog das Bett in Grants Gästezimmer mit ihrer Wäsche und bedeckte es mit einer vom häufigen Waschen schon verblassten Patchworkdecke. Stirnrunzelnd betrachtete sie den eleganten Bettvorleger zu ihren Füßen, dann legte sie ihn zusammen und verstaute ihn im Schrank im Flur. Er passte einfach nicht zu ihr. Sie wollte etwas Warmes, Gemütliches. Und etwas, das ihr gehörte.
    Sie wuchtete ihre alte Zedernkommode auf ein Stück Pappe, zog sie aus der Garage und in eine Ecke ihres Zimmers. Das alte Möbelstück musste aufgearbeitet werden und wirkte neben dem Kleiderschrank aus glänzender Eiche ziemlich schäbig. Als nächstes packte sie die farbenfrohen Wolldecken aus und legte sie auf die Kommode. Den Karton mit den Kissen stellte sie zur Seite, denn sie war nicht sicher, ob es Grant recht wäre, wenn sie sie im Haus verteilte.
    Bald waren Kommode und Schrank voll mit ihren Sachen. Sie spielte mit dem Gedanken, die Bücherregale aufzustellen, aber es gab einfach nicht genug Platz. Also stapelte sie ihre Bücher an der Wand und ließ die Clowns in ihrem Pappgefängnis.
    Sie hängte zwei Drucke auf, die in kräftigen Farben Landschaften Alaskas zeigten.
    Zufrieden sah sie sich um. Der Raum war zu neuem Leben erwacht und wirkte sogar ein wenig einladend.
    Sharon schaute auf die Uhr und beschloss, Cassie früher als sonst aus dem Kindergarten abzuholen.
    Grant und sie hatten überlegt, Cassie an der Trauung teilzunehmen zu lassen, waren jedoch zu dem Ergebnis gekommen, dass es für alle besser wäre, die Kleine wie jeden Tag in den Kindergarten zu bringen. Auf diese Weise hatte Sharon genug Zeit zum Auspacken und dazu, sich im Haus einzur ichten. Cassie hatte nichts dagegen gehabt, was Sharon noch immer ein wenig betrübte.
    Vielleicht würde das Mädchen ein wenig Freude zeigen, wenn sie beide den Nachmittag zusammen verbrachten. Kurz darauf hielt sie vor dem Kindergarten und atmete tief durch.
    Jetzt war sie eine Mutter, die ihr Kind abholte. Cassies Mutter.
    Die Empfindungen, die dieser Gedanke in ihr auslöste, waren so heftig, dass sie noch eine Minute im Wagen sitzen bleiben musste. Würde Cassie sie jemals akzeptieren, sie vielleicht sogar Mutter nennen? Erst als Brittany bellte und mit der Schnauze ihre Hand berührte, riss Sharon sich aus der Erstarrung und stieg aus.
    Cassie war stiller als sonst. Selbst als die Hündin sich neben sie auf den Beifahrersitz drängte, lachte sie nicht.
    “Ist alles okay?” fragte Sharon, als sie den Wagen vorsichtig auf die vereiste Straße lenkte.
    Cassie sah sie aus viel zu ernsten Augen an. “Ja.” Dann schaute sie wieder nach vorn.
    “Keine Probleme im Kindergarten?” hakte Sharon nach, aber das Mädchen schüttelte den Kopf.
    “Fühlst du dich nicht wohl?”
    Ein stummes Kopfnicken war die einzige Antwort.
    “Ich dachte mir, wenn wir zu Hause sind, backen wir Schokokekse. Und danach kochen wir Spaghetti mit Fleischklößchen.” Cassies Lieblingsgericht.
    Cassie zuckte nur mit den Schultern, ohne den Blick von der Fahrbahn zu nehmen.
    Sharon zögerte. “Cassie, bist du mir böse, weil ich deinen Dad geheiratet habe?”
    Das kleine Mädchen antwortete erst nach einer Weile. “Nein, ich bin nicht böse”, sagte es leise.
    So leise, dass Sharon sie fast nicht verstanden hätte.
    “Was ist los?” fragte sie sanft.

    Cassie ignorierte die Frage und presste die Nase gegen die Seitenscheibe. Am liebsten hätte Sharon am Straßenrand gehalten und darauf bestanden, dass Cassie ihr antwortete. Aber

Weitere Kostenlose Bücher