Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Titel: Eine Mutter fuer die kleine Cassie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Jane Sanders
Vom Netzwerk:
eine Traurigkeit, gegen die sie sich nicht wehren konnte.
    Aber sie würde weder die Möbel noch das Geschirr brauchen, denn bei Grant gab es alles.
    Außerdem bekam sie eine Tochter. Trotzdem behielt sie zwei kleine Regale aus Eichenholz, die sie seit langem aufarbeiten wollte, die zerlesenen Taschenbücher, die Clownsammlung sowie die Kissen und Decken, die ihre Großmutter genäht hatte. Und sie schaffte es nicht, sich von den Kunstdrucken zu trennen, obwohl deren Farben nicht zu den blassen, gedämpften Tönen in Grants Haus passten.
    Am Donnerstag abend kam Grant und half ihr beim Umzug. Sie verbrachte die Nacht in seinem Gästezimmer, das ab jetzt ihr Zimmer war. Eine unruhige, schlaflose Nacht, die nicht enden wollte. Gegen vier Uhr fielen ihr endlich die Augen zu.
    Als sie erwachte, riss sie die Augen auf und fuhr hoch. Irgend etwas war nicht in Ordnung.
    Sie schaute auf die Uhr und sprang aus dem Bett. Ihr blieb nur eine Stunde, um Cassie für den Kindergarten und sich selbst für die Trauung fertig zu machen. Grant war keine Hilfe, denn der saß längst in einer Besprechung.
    Dass er seine Arbeit wichtiger nahm als ihre Hochzeit, enttäuschte sie. Sei nicht albern, tadelte sie sich, während sie ihr Shampoo suchte. Wenn es darauf ankam, würde er da sein.
    Und schließlich war dies keine richtige Hochzeit.
    Doch für sie war es eine richtige Hochzeit. Nicht richtig richtig, aber wichtig. Sehr wichtig sogar. Es wäre schön gewesen, wenn Grant die Besprechung abgesagt hätte, um mit ihr zum Standesamt zu fahren.
    Bevor Grant einen beruflichen Termin absagte, musste schon eine Katastrophe eintreten.
    Und sie hatte nicht die Zeit, herumzustehen und darüber zu jammern. Das letzte, was sie wollte, war zu spät zu kommen.
    Sie rannte durch den Flur und wäre fast über Brittany gestolpert, die ihr aufgeregt nachjagte.
    “Cassie, aufstehen.” Sie klopfte an die Tür und schaute hinein. Das kleine Mädchen saß im Bett, noch im Schlafanzug und mit zerzaustem Haar. Brittany landete auf ihrem Schoß, und Cassie lachte fröhlich.
    “Würdest du bitte Brittany nach draußen lassen und dich anziehen? Wir müssen dich in den Kindergarten bringen.” Cassie stand sofort auf, gefolgt von Brittany. “Beeil dich”, fügte Sharon hinzu. “Wir sind spät dran.”

    Sie kam nie zu spät. Nie und nimmer.
    Grant ging bereits in der Halle des Standesamtes auf und ab, als sie eine Minute vor dem vereinbarten Termin herein eilte, begleitet von einem eisigen Windstoß. “Was für ein Morgen”, sagte sie und schob sich das Haar aus den Augen. Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um, Hände in den Taschen. Sein Blick war so intensiv, dass sie erstarrte.
    “Ich dachte schon, du hättest es dir anders überlegt”, sagte er leise.
    Die Unsicherheit, die sich hinter den ruhigen Worten verbarg, versetzte ihr einen Stich.
    “Das würde ich nicht tun, Grant, das solltest du wissen.” Sie trat zu ihm, bis sie den Duft seines Aftershave wahrnahm. “Du hast es dir also auch nicht anders überlegt”, sagte sie, halb als Frage, halb als Feststellung.
    Er zögerte. Ihr Herz schlug schneller, bis er langsam den Kopf schüttelte. Offenbar wäre er am liebsten wieder gegangen, und das tat weh. Das sollte es nicht, denn sie wusste, dass er dies hier nur für Cassie tat. Doch es traf sie ins Herz und in ihrem Stolz.
    Er trug einen dunklen Anzug, eine seriöse Krawatte und einen ernsten Gesichtsausdruck.
    Ein kühler Fremder, der aussah, als würde er gleich als Angeklagter vor Gericht stehen.
    “Wir heiraten nur, Grant. Niemand will dich ins Gefängnis werfen”, versuchte sie zu scherzen. Wir sollten glücklich sein, dachte sie, schwieg jedoch, als er ohne jedes Lächeln nickte.
    “Gib mir eine Minute. Ich möchte mich kämmen.” Sie wollte an ihm vorbeigehen.
    “Sharon…”
    Langsam drehte sie sich zu ihm um. Ihre Blicke trafen sich.
    “Es tut mir leid. Ich weiß, ich benehme mich unmöglich. Es ist nur … Na ja, ich bin verdammt nervös”, sagte er heiser.
    Sie konnte ihm nicht böse sein. Sie hatte Grant nie lange böse sein können.
    “Wir sind beide nervös, Grant. Aber keine Sorge, wir stehen es zusammen durch. Wir sind Freunde, also versuchen wir, uns ein wenig zu freuen, okay?” Sie straffte die Schultern.
    “Vergessen wir mein Haar. Ich werde auch gekämmt nicht viel anders aussehen, und wir haben einen Termin, zu dem wir nicht zu spät erscheinen sollten, Mr. Parker.”
    Sie bot ihm ihren Arm an. Mit einem

Weitere Kostenlose Bücher