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Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Titel: Eine Mutter fuer die kleine Cassie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Jane Sanders
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eine Mutter seit … selbst bevor Catherine starb.” Tröstend strich er ihr über den Rücken. “Du wirst es immer sein. Du bist es, und daran solltest du nie zweifeln.”
    Sie schmiegte sich an ihn. Eine unendliche Vielfalt von Empfindungen und Bildern durchzuckte ihn. Sie war warm und weich und klammerte sich an ihn, als könnte er eine Welt, die seit kurzem auf dem Kopf stand, wieder geradelichten.
    “Aber vielleicht…”
    “Nein”, beharrte er. “Ich weiß nicht, warum Cassie sich so benimmt, aber es hat nichts mit deinen Qualitäten als Mutter zu tun. Nichts.”
    “Danke”, flüsterte sie, bevor sie den Kopf hob und ihn aus rotgeränderten Augen ansah.
    “Du glaubst mir doch, oder?”
    Sie nickte zaghaft. “Ich werde jetzt mit Cassie reden.” Langsam verließ sie den Raum. Grant fragte sich, ob diese Zweckehe seine Probleme wirklich lösen würde. Momentan sah es so aus, als würde sie sein Leben nur noch komplizierter machen.
    Cassie tat, als würde sie schlafen. Brittany glitt unter ihrem Arm hervor, als Sharon die Milch und die Kekse abstellte und sich auf die Bettkante setzte.
    Sie kraulte der Hündin die seidenweichen Ohren, um Cassie etwas Zeit zu geben. “Weißt du”, begann sie schließlich, “es ist wirklich okay, wenn du mich Sharon nennst.” Schweigen.
    “Ich dachte wir wären Freunde, die besten Freunde. Freunde klären die Probleme, die sie miteinander haben, Cassie. Und um das zu tun, müssen sie darüber reden.”
    Sharon betrachtete das kleine Mädchen. Die Augen waren noch immer fest geschlossen. Sie unterdrückte ein Seufzen. “Nur weil ich deine Stiefmutter bin, heißt das nicht, dass ich Catherine ersetzen will, Cass. Im Gegenteil. Ich möchte nicht, dass du deine Mutter jemals vergisst.”
    Eine Träne rann an Cassies Wange hinab, und Sharon legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    “Cassie?”
    Das Schweigen hielt an, aber eine zweite Träne glitt unter dem Lid hervor.
    Dann öffnete Cassie die Augen und schluckte mehrmals. “Bist du böse auf mich, Sharon?”
    “Nein, natürlich nicht, Mäuschen. Dazu liebe ich dich viel zu sehr. Außerdem hast du nichts Schlimmes getan.” Sharon streckte einen Arm aus. “Ich möchte umarmt werden, du auch?”
    Das kleine Mädchen schluchzte, drehte sich zu Sharon und schmiegte sich zwischen ihre Arme. Sie legte das tränenfeuchte Gesicht an Sharons Schulter und schluchzte herzzerreißend.
    “Scht …”, tröstete Sharon. “Es wird alles gut, warte es nur ab”, flüsterte sie immer wieder.
    Sie zog Cassie an sich und hielt sie, bis das Schluchzen zum Schluckauf wurde und die Kleine eingeschlafen war.
    Sharon hielt sie noch einige Minuten in den Armen, dann legte sie sie behutsam ins Bett, deckte sie zu und gab ihr einen Kuss auf die Augenbraue. Sofort legte Brittany ihren Kopf neben Cassies aufs Kissen und sah Sharon flehentlich an.
    “Ich weiß schon jetzt, wessen Hund du sein wirst”, flüsterte Sharon. “Und ich kann dich gut verstehen.” Sie nahm die Milch und die Kekse und stand auf. Irgendwie hatte sie die Hoffnung, dass der morgige Tag besser verlaufen würde.
    Der Schrei riss Grant aus tiefem Schlaf. Sekunden später eilte er nur mit einer Pyjamahose bekleidet über den Flur. Ein zweiter Schrei zerriss die nächtliche Stille, und er begann zu rennen.
    Als er Cassies Zimmer betrat, saß Sharon schon auf der Bettkante und hielt Cassie in den Armen. Ihre Augen wirkten in dem blassen Gesicht noch größer, als sie ihn ansah.
    Cassie schluchzte auf und stieß noch einen Schrei aus. Sharon zuckte zusammen. Grant fluchte. Ohne zu überlegen, zog er Cassie aus Sharons Armen und presste sie an sich.
    “Sie ist nicht wach”, sagte er, bevor ein weiterer Schrei ihn zusammenfahren ließ. “Cassie, es ist alles okay. Wach auf.” Er schüttelte sie vorsichtig. “Wach auf, Cass. Ich bin es, dein Daddy.”
    Sie öffnete den Mund, als wollte sie erneut aufschreien, dann blinzelte sie einmal, zweimal, bewegte verwirrt den Kopf hin und her und erwachte schließlich. Grant setzte sich in den Schaukelstuhl und nahm sie auf den Schoß. “Schlecht geträumt?” fragte er tröstend.
    “Ja.” Sie schmiegte sich an ihn.
    “Ist sie okay?” fragte Sharon leise. Sie saß noch immer auf dem Bett, blass, erschüttert, atemlos, Brittany neben sich.
    “Nur ein böser Traum. Es geht ihr gleich besser”, erwiderte Grant. “Du kannst wieder ins Bett gehen.”
    Sie nickte stumm. Langsam, wie eine alte Frau, stand sie auf. In der Tür schaute

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