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Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Titel: Eine Mutter fuer die kleine Cassie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Jane Sanders
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sie über die Schulter, die Augen voller Vorwurf, und ging hinaus. Brittany folgte ihr.
    Ihr Blick traf Grant wie eine Ohrfeige. Mit einem leisen Fluch wehrte er sich gegen das schlechte Gewissen. Er dachte daran, wie er Sharon vorhin in den Armen gehalten hatte. An ihren Herzschlag an seiner Brust, an das weiche Haar an seiner Wange, an den Duft…
    Cassie bewegte sich und murmelte etwas. Rasch schob er jeden Gedanken an Sharon fort und konzentrierte sich ganz auf seine Tochter.
    Es fiel ihm leicht. Und es war sicherer.
    Als Cassie endlich fest schlief, deckte er sie zu und machte sich auf die Suche nach Sharon.
    Er wusste nicht, worüber er erleichterter sein sollte. Darüber, dass sie in ihrem Zimmer war und die Tür geschlossen hatte? Oder darüber, dass er mit der Entschuldigung bis morgen warten konnte?

    Als Sharon am nächsten Morgen in einem weiten Flanellhemd und Leggings die Küche betrat, empfing sie der Duft von frischem Kaffee. Grant stand neben der Kanne am Tresen und nippte an einem dampfenden Becher. Er hatte sich noch nicht rasiert, das Haar war zerzaust, die verblichenen Jeans saßen eng an den muskulösen Beinen. Ein graues T-Shirt betonte die breiten Schultern.
    Sharon musste unwillkürlich daran denken, wie er sie in den Armen gehalten hatte. Wie sicher und geborgen sie sich darin gefühlt hatte. Und wie herrlich es gewesen war, einem Mann so nah zu sein.
    Er stellte den Becher ab. “Ich muss mich bei dir entschuldigen”, sagte er. “Ich wollte dich nicht wegschicken. Es wird nicht wieder vorkommen.”
    Die wenigen Worte reichten aus, ihr Hoffnung zu machen. “Entschuldigung angenommen”, erwiderte sie und stellte sich neben ihn, um sich einen Kaffee zu nehmen.
    Das Telefon läutete. Er drehte sich zum Apparat, und sie sah, wie sich unter dem T-Shirt die Muskeln strafften. Unerwartet und ungewollt durchströmte sie ein heftiges Verlangen. Grant war ein Mann, ein sehr attraktiver Mann.
    Aus ihrem Becher stieg Dampf hervor, und sie starrte darauf, bis ihr Herzschlag sich ein wenig beruhigt hatte. Mit noch, immer zitternden Fingern hob sie den Becher an die Lippen und nahm einen Schluck.
    Was war bloß los mit ihr? Dass Grant attraktiv war, wusste sie längst. Ein attraktiver Mann, der sie in all den Jahren nie richtig angesehen hatte. Er wird es nie erfahren, schwor sie sich.
    Bestimmt hatte sie so reagiert, weil sie nicht ausgeschlafen war. Ja, das musste es sein. Sie holte tief Luft, nahm langsam den Blick vom Becher und ließ ihn an Grant hinabwandern.
    Nichts geschah. Kein Herzklopfen. Keine Atemlosigkeit. Alles war wieder so wie sonst.
    Erleichtert schloss sie die Augen.
    Als sie sie wieder öffnete, stand Cassie in der Tür und starrte sie an. “Guten Morgen, Mäuschen”, sagte sie sanft.
    Cassie lächelte. Nur ganz kurz, aber es war ihr altes, kindliches Lächeln. Dann schob sich ein unsichtbarer Vorhang vor ihr Inneres, und das Lächeln verschwand so plötzlich, wie es gekommen war. “Guten Morgen”, erwiderte sie leise und setzte sich an den Tisch.
    Und Sharon wusste, dass dies alles andere als ein guter Morgen war.
    Grants Augen schienen ein Eigenleben zu führen. Sie nahmen jede Bewegung wahr, als Sharon von Schrank zu Schrank ging, an den Kühlschrank und zurück zum Tresen. Bald füllte der Duft frischer Waffeln den Raum, aber Grant registrierte es kaum. Statt dessen versuchte er, zugleich seinem Bauleiter zuzuhören und Sharon zu beobachten. Ihr weites rost-und goldfarbenes Flanellhemd hätte ihre Kurven verbergen sollen, aber es betonte sie. Die schlanken Beine steckten in braunen Leggings.
    Sein Herz schlug schneller, als sie an ihm vorbeieilte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um Teller herunterzuholen, und das Hemd rutschte an ihren Schenkeln hinauf …
    Er drehte sich um, machte einen Schritt von ihr weg und hätte sich dabei fast mit der Telefonschnur erdrosselt.
    Mit dem Rücken zu Sharon lauschte er seinem Mitarbeiter, doch es fiel ihm schwer.
    Schließlich beendete er das Gespräch und fragte sich, ob er sich alles gemerkt hatte.
    “Kann ich helfen?”
    Sharon warf ihm einen erstaunten Blick zu. “Ich bin fast fertig. Setz dich.”
    Cassie saß bereits am Tisch. Auf ihrem Teller ertranken die Waffeln im Sirup.
    “Wie wäre es mit einer Waffel zum Sirup?” fragte Grant und zwinkerte ihr zu.
    “O Daddy!” Cassie strahlte ihn an.
    Dann stellte Sharon einen Teller mit Waffeln auf den Tisch. Cassies Lächeln erstarb. Sie senkte den Blick. Sharon nahm Platz

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