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Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Titel: Eine Mutter fuer die kleine Cassie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Jane Sanders
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erwiderte sie ruhig. “Fühlt euch hier wie zu Hause.” Sie rang sich ein Lächeln ab. “Möchtest du frühstücken?”
    Cassies Großmutter schüttelte den Kopf. Sharon goss sich Kaffee ein, tat Cornflakes auf einen Teller, gab Milch hinzu und setzte sich Dorothy gegenüber.
    “Es ist sehr freundlich von dir und Grant, uns hier aufzunehmen”, sagte Dorothy nach einer Weile und kniff die Lippen zusammen, als hätten die Worte einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.
    Sharon sah ihr in die Augen. “Ihr gehört zur Familie und seid uns jederzeit willkommen.”
    Dorothy wirkte erstaunt. Sie senkte den Blick und starrte in ihren Becher. “Danke”, sagte sie mit leicht belegter Stimme. Dann räusperte sie sich und hob langsam den Kopf.
    Sharon hielt ihrem forschenden Blick stand. “Ich bin nicht mit dem einverstanden, was du und Hugh tut. Aber ich finde, solange ihr hier seid, sollten wir unseren Streit ruhen lassen.
    Cassies wegen. Grant und ich wollen nichts so sehr wie ihr Glück.”
    Als Dorothy nicht antwortete, begann Sharon zu essen. Sie hatte die Cornflakes fast auf, als Cassies Großmutter das Schweigen brach. “Hugh erwähnte, dass eure Familien für diese …
    Ehe waren”, sagte sie und klang, als könnte sie es kaum glauben.
    “Sehr sogar. Meine Eltern lieben Grant.”
    “Wo leben deine Eltern? Deine Geschwister?”
    “Ich bin ein Einzelkind, und meine Eltern leben jetzt in Arizona. Nach fast vierzig Jahren in den langen Wintern von Alaska wollte meine Mutter endlich in die Wärme und die Sonne genießen.” Sie lächelte. “Sie weigert sich strikt, hierher zurückzukehren. Selbst für einen Besuch.”
    “Catherine mochte Alaska nicht. Sie hat sich hier nicht wohl gefühlt. Die bevorstehende Scheidung hat sicher dazu beigetragen”, sagte Dorothy leise.
    Sharon schwieg. Sie hatte nicht gewusst, dass Catherine Alaska verabscheut hatte. Und dass Grants Ehe kurz vor der Scheidung gestanden hatte, schockierte sie.
    “Ihnen scheint es hier zu gefallen.”
    Dorothys Feststellung holte Sharon in die Gegenwart zurück. “Ich nehme an, für mich ist es anders. Schließlich bin ich hier aufgewachsen. Sicher, die Winter sind lang und dunkel, und manchmal sehnt man sich nach dem Frühling. Aber an einem sonnigen Tag, egal, ob Winter oder Sommer, findet man kaum einen schöneren Ort als Valdez. Ich liebe die Wildnis, das Wasser und die Berge. Ich freue mich über die Adler hoch über mir, und wenn ich den Mineral Creek hinaufwandere, begegne ich manchmal sogar einem Schwarzbären. Sogar den Schnee mag ich, und das ist gut, denn davon haben wir hier jede Menge.”
    Sie lächelte. “Ich mag auch die Kleinstadtatmosphäre. Die Menschen. Und wenn man jemals das Polarlicht über den Gipfel tanzen gesehen hat …” Sie schüttelte den Kopf. “Ich kann mir einfach nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben.”
    Dorothy musterte sie über ihren Becher hinweg. “Natürlich waren wir recht überrascht, dass Grant so schnell wieder heiraten wollte. Bist du schwanger?”
    Sharon verschluckte sich fast an ihrem Kaffee und stellte ihn rasch ab. Sie starrte Dorothy an. Am liebsten hätte sie der Frau entgegnet, dass sie das nichts anging. “Nein, das bin ich nicht”, erwiderte sie schließlich.
    “Ich verstehe. Wir … nun ja, wir haben uns nur gewundert. Die Eile, mit der ihr geheiratet habt… so kurz nachdem Catherine …” Sie brach ab und nahm einen Schluck Kaffee! Ihre Hände zitterten. “Hugh und ich … Wir befürchteten, dass wir Grant mit unserem Verhalten gezwungen hatten, eine neue Ehe einzugehen. Natürlich habe ich Hugh versichert, dass Grant sich von niemandem zu etwas zwingen lässt, was er nicht will.” Sie zögerte.
    Sharon wagte es, den Becher an den Mund zu nehmen, und wartete.
    “Wollt ihr ein zweites Kind?”
    Seufzend stellte Sharon den Becher ab. “Nein”, antwortete sie leise und wünschte von ganzem Herzen, sie könnte der Frau böse sein und sie in ihre Schranken weisen. Aber sie wusste, dass sie es nicht tun würde. Außerdem war es besser, wenn bestimmte Fragen ein für allemal geklärt wurden.
    “Ich liebe Cassie”, fuhr Sharon fort. “Ich liebe Kinder, aber Grant und ich haben uns entschieden, kein Baby zu bekommen.” Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber es war auch keine glatte Lüge, also hatte sie kein schlechtes Gewissen. Da Grant und sie niemals miteinander intim sein wollten, konnten sie auch keinen Nachwuchs bekommen. Und Dorothy brauchte nicht zu

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