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Eine Nachbarin zum Verlieben

Eine Nachbarin zum Verlieben

Titel: Eine Nachbarin zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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verändern – in den Menschen, der ich eigentlich sein möchte.“
    „Amanda.“
    „Ja.“ Er hatte sich mit einem so ernsthaften Gesichtsausdruck vorgelehnt, dass sie seinem Beispiel folgte.
    „Wie es scheint, haben wir uns dieselben Gedanken gemacht, finden Sie nicht auch? Wir haben beide eine klare Lebensplanung, wollen uns voll auf unsere Kinder konzentrieren und auf keinen Fall Hals über Kopf in eine neue Beziehung schlittern. Können wir uns also darauf einigen, dass es ein schlimmer Fehler wäre, wenn wir …“ Er machte eine unbestimmte Handbewegung.
    Sie nickte entschieden. „Ja, das wäre nicht gut.“
    „Gar nicht gut“, ergänzte er. „Es wäre kompliziert. Und unpassend. Und verwirrend für die Kinder. Also all das, was wir um jeden Preis vermeiden wollen.“
    „Sie haben ja so recht!“
    Mike war erleichtert, dass sie ihm zustimmte. „Dann lassen Sie uns jetzt herausfinden, wie schlimm das Problem überhaupt ist, bevor wir uns überlegen, wie wir es lösen.“
    Gut, Amanda hatte schon eine halbe Flasche Wein intus. Und das, wohlgemerkt, noch vor dem Abendessen. Ihr war klar, dass sie nicht mehr ganz nüchtern war, aber als Mike sie aus heiterem Himmel auf seinen Schoß zog, war sie doch ziemlich verblüfft.
    Gerade noch hatten sie sich ganz normal unterhalten.
    Und das sogar über Enthaltsamkeit. Über seine und ihre feste Absicht, in nächster Zeit völlig auf Sex zu verzichten. Wenn sie Mike nicht völlig missverstanden hatte, waren sie sich darin einig gewesen.
    Der Funke kam aus dem Nichts und entzündete blitzschnell ein loderndes Feuer, so heiß, dass alle ihre Sinne in höchste Alarmbereitschaft versetzt wurden.
    Aber es war doch nur ein Kuss!
    Sie küsste Jungs, seit sie vierzehn war. Sie war verheiratet gewesen. Warum sollte dieser Kuss so völlig anders sein als jeder andere in ihrem Leben?
    Doch er war es.
    Sie lag hilflos auf seinem Schoß, wie ein Maikäfer, der auf dem Rücken gelandet war. Seine Lippen berührten ihre, noch bevor sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Es kam so plötzlich, so unerwartet. Die wohltuende Wärme seines Körpers. Sein frischer, verführerischer Duft. Die Geborgenheit in seinen Armen, mit denen er sie so sicher festhielt, als hätte die Schöpfung sie ihm nur dafür geschenkt. Und erst sein Mund, mit Lippen so weich wie Seide.
    Amanda wusste, dass sie sich wehren sollte, doch sie konnte sich einfach nicht dazu aufraffen.
    Das war kein netter Kuss.
    Er küsste, als wollte er sie im Ganzen verschlingen. Als hätte noch kein Kuss, keine Berührung, keine Frau ihn je so mitgerissen.
    Schauer der Erregung schossen durch ihren Körper wie auf einer Achterbahnfahrt.
    Gewaltsam richtete sie sich auf. Dabei rammte sie ihm versehentlich ihren Ellenbogen in die Rippen. Aber sie musste einfach Luft holen und ihm in die Augen sehen. Sein Blick war ebenso verschleiert wie ihrer, seine Atmung genauso schnell, sein Gesichtsausdruck nicht minder ernst.
    Aber sie verstand noch nicht. Sie vertiefte sich in einen neuen Kuss, um endlich herauszufinden, was los war. Ein Kuss – oder zwei – änderte doch nichts an ihrer Grundeinstellung.
    Es musste etwas anderes sein. Möglicherweise eine Art Allergie. Oder vielleicht regnete es Pheromone. Für das, was hier geschah, musste es eine logische Erklärung geben, wenn sie nur lange genug danach suchte.
    Sie probierte es mit einem langen, hingebungsvollen Kuss mit geschlossenen Augen. Das Experiment scheiterte.
    Es hatte keinen Zweck, gegen eine Naturgewalt von der Stärke eines Tsunamis anzukämpfen. Sie legte Mike die Arme um den Hals und hielt sich einfach fest. Sie konnte nur darauf hoffen, dass sie nicht ertrank. Oder falls sie ertrank, dass Mike gemeinsam mit ihr untergehen würde.
    Unwirklich wie in einem Traum spürte sie seine Finger in ihrem Haar und eine harte Wölbung an ihrer Hüfte, hörte seinen stoßweisen Atem …
    Einige Stunden später öffnete sie widerwillig die Augen.
    In Wirklichkeit waren wohl nur einige Minuten vergangen, doch sie fühlte sich gleichermaßen erschöpft und belebt. So müde, dass sie sich am liebsten hingelegt und geschlafen hätte. So voller Energie, dass sie Mike am liebsten die Kleidung vom Körper gerissen hätte.
    Sein ungepflegt-schroffes Image war mit einem Schlag verschwunden. Sie war sicher, dass es nur ein Schutzschild gewesen war, hinter dem er versucht hatte, sich zu verstecken. Ohne Erfolg. Sie durchschaute diesen Mann, der das Leben ebenso ernst nahm wie sie

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