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Eine Nachbarin zum Verlieben

Eine Nachbarin zum Verlieben

Titel: Eine Nachbarin zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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verzierten Wänden, an denen ordentlich aufgereiht die vollgeklecksten Malerkittel der Kinder hingen. Doch das absolute Highlight war das Tierzimmer, in dem ein Aquarium und einige große Nagetierkäfige standen und in das die Kinder nach Absprache gelegentlich sogar ihre eigenen Haustiere mitbringen durften.
    Die Toiletten waren makellos sauber, alle Einrichtungsgegenstände besaßen eine kindgerechte Größe und waren auf der richtigen Höhe angebracht. Auf hohen Regalen, nur zugänglich für die Erwachsenen, wurden komplette Zweitausstattungen an Kinderkleidung gelagert, für den Fall, dass das eine oder andere Malheur passierte.
    Es gab auch eine vollständig eingerichtete und gut ausgestattete Küche, und man sah ihr an, dass sie regelmäßig benutzt wurde.
    Denise beendete den Rundgang mit den Worten: „Geben Sie uns einfach Bescheid, sobald Sie sich entschieden haben, ob Sie uns Ihre Tochter anvertrauen möchten.“
    „Das weiß ich jetzt schon. Ich würde mich freuen, wenn Molly herkommen darf. Hätte ich geahnt, wie schön Sie es hier haben, hätte ich gleich die Unterlagen für die Anmeldeformalitäten mitgebracht.“
    Denise begleitete sie zur Tür. Draußen regnete es noch immer, deshalb lief sie eilig die Stufen auf den Parkplatz hinunter und stieß, gerade als in der Nähe ein Blitz einschlug, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnerschlag, mit Mike zusammen.
    Anscheinend führte ihn sein Weg genau dorthin, wo sie herkam. Ihre Blicke trafen sich, und es fühlte sich an, als hätte der Blitz gleich noch einmal eingeschlagen.
    Denise stand noch an der Tür und beobachtete sie, offenbar hatte sie erkannt, dass ihr nächster Termin schon auf dem Weg war. Allerdings konnte ihr kaum klar sein, dass auf der Treppe zu ihrer Vorschule gerade so etwas wie das Armageddon stattfand.
    Mike lächelte Amanda an und betrachtete sie. Sie wurde sich ihrer feuchten Haare, ihres möglicherweise verschmierten Make-ups, ihrer Haut, ihrer Brüste unangenehm bewusst, aber sie hielt seinem Blick stand und musterte ihn genauso gründlich.
    „Siehst du dir auch die Vorschule an?“
    „Ja, ich habe schon eine ganze Menge hinter mir.“
    „Mir hat es hier gut gefallen. Ich werde Molly morgen anmelden.
    Sie verabschiedeten sich, wünschten einander noch einen guten Tag und gingen ihrer Wege.
    Prima, das hatten sie elegant gelöst. Freundlich, unverbindlich, entspannt, ohne riskante physische Nähe, dachte Amanda zufrieden.
    Okay, dann sind wir uns eben bei der Suche nach der perfekten Vorschule zufällig begegnet, redete sich Mike ein. So ungewöhnlich war das gar nicht, schließlich hatten sie beide vierjährige Kinder und waren gerade umgezogen. Da gab es viele typische Elternaufgaben zu erledigen. Das war alles!
    Während er an einer roten Ampel halten musste, warf er einen kurzen Kontrollblick auf die Adresse. In wenigen Minuten würde er bei Dr. June Weavers sein, einer der fünf Kinderärztinnen, die er aufgrund seiner Recherchen in die engere Auswahl gezogen hatte.
    Natürlich konnte er mit Teddy im Prinzip nach wie vor nach Chicago zu seinem bisherigen Kinderarzt fahren – sie waren ja hier nicht aus der Welt. Aber besser war es schon, wenn er seinem kranken Kind keine längeren Fahrten zumuten und sich unter Umständen durch Staus und Stoßzeiten quälen musste.
    Es hatte endlich aufgehört zu regnen, aber die Luft war noch immer feucht, und die dunkelgrauen Wolken hingen tief. Er stellte den Wagen ab und betrachtete den gepflegten Garten der Kinderärztin.
    Dann blieb er wie angewurzelt stehen.
    Amanda eilte gerade aus der Tür und die wenigen Treppenstufen herunter. Sie wäre an ihm vorbeigerannt, ohne ihn zu bemerken, wenn er nicht rechtzeitig die Hand ausgestreckt hätte.
    Bei der überraschenden Berührung hob sie den Kopf. Als sie ihn erkannte, schien sie eher zu erschrecken als sich zu freuen. Trotzdem rang sie sich schließlich ein Lächeln ab. „Ja, ist das denn möglich? Zwei Orte nacheinander?“ Und dann: „Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Hier vergeudest du nur deine Zeit. Die Praxis hier kommt nicht infrage.“
    „Warum nicht?“
    Sie zählte ihre Gegenargumente auf. „Vier heulende Kinder im Wartezimmer. Die Sprechstundenhilfe war ungepflegt und ungeduldig, die Fensterbretter staubig. Einfach … nein.“
    „Aber Dr. Weavers hat hervorragende Referenzen.“
    „Deshalb war ich ja hier. Und möglicherweise ist sie auch ein Genie. Aber die Praxis ist einfach schlampig geführt.“
    „Hast du

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