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Eine Nacht ist nicht genug

Eine Nacht ist nicht genug

Titel: Eine Nacht ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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eindeutig keine Ringschatulle. Außerdem wollte sie kein Geschenk, sie wollte …
    „Luca …“, begann sie, doch er ließ sie nicht ausreden.
    „Mach es auf.“
    Das tat Emily – und war sprachlos, denn auf tiefblauem Samt lag funkelnd das schönste Armband, das sie je gesehen hatte. Unzählige Diamanten wurden durch feinste Platinarbeit zusammengehalten. Sie hatte das Gefühl, ihr Herz würde stehen bleiben. Warum, um alles in der Welt, machte Luca ihr so ein kostbares Geschenk?
    Offenbar hatte Luca, der sie aufmerksam ansah, ihr Unbehagen bemerkt. „Keine Angst, es war nicht teuer“, beruhigte er sie.
    „Lüg mich bitte nicht an“, bat sie und sah ihm in die Augen. „Auch nicht, um nett zu sein.“
    Luca erwiderte ihren Blick, ohne zu blinzeln. „Für mich war es wirklich nicht teuer.“
    Emily gingen unzählige, zunehmend unangenehme Fragen durch den Kopf. Kaufte Luca seinen Geliebten immer teuren Schmuck? War das Armband vielleicht eine nette Kleinigkeit, die sie über die bevorstehende Trennung hinwegtrösten sollte? Bei all diesen Gedanken wurde ihr schwindelig, sodass sie das wunderschöne Armband nur noch verschwommen wahrnahm. Es war klassisch, elegant und atemberaubend – und sie selbst war nichts davon.
    „Warum?“, brachte sie mühsam heraus.
    Als Luca sich aufsetzte, fühlte ihr Schoß sich plötzlich ganz kalt an. „Weil ich es gerne wollte.“
    So einfach war das also für ihn.
    „Und warum wolltest du es?“, fragte Emily besorgt nach.
    „Du hast es verdient, ein bisschen verwöhnt zu werden. Schließlich hattest du es in den letzten Jahren nicht gerade einfach.“
    Emily spürte, wir ihr plötzlich eiskalt wurde. „Hat das hier etwa mit Mitleid zu tun, Luca?“
    „Nein, und das weißt du auch.“
    „Was ist dann der Grund?“
    Luca runzelte die Stirn. „Ich finde, du hast es dir verdient.“
    Etwa als seine Geliebte?, dachte Emily und war wie vor den Kopf geschlagen. „Wie, bitte, meinst du das?“
    Es herrschte angespanntes Schweigen, als sie einander starr anblickten. Schließlich schüttelte Luca den Kopf. „Warum müssen wir das überhaupt analysieren? Ich wollte dir einfach etwas Schönes schenken und dachte, das Armband würde dir gut stehen, weil du so hübsche Handgelenke und Arme hast.“
    Gegen ihren Willen musste Emily lächeln. „Hübsche Handgelenke?“, fragte sie.
    „Ja“, bestätigte Luca und umfasste eins davon.
    Sie senkte den Blick auf die Schmuckschachtel, um ihre aufgewühlten Gefühle zu verbergen. „Danke.“
    Sie freute sich, doch ihre Zweifel waren noch immer nicht ganz ausgeräumt. Denn trotz des sicher schwindelerregend hohen Preises, den das Armband gekostet hatte, kam Emily sich billig vor. Einerseits beharrte Luca darauf, dass sie nur eine unverfängliche Affäre hatten, andererseits schenkte er ihr etwas derart Wertvolles. Sie fühlte sich auch ohne so ein widersprüchliches Verhalten schon verletzlich genug. Denn tief in ihrem Innern hatte sie angefangen, sich nach mehr zu sehnen …
    Emily versuchte mühsam das zu verbergen. Sie wandte sich Luca zu, atmete seinen Duft ein und barg das Gesicht an seinem warmen Hals. Dann presste sie den Mund auf seinen, um ihre Gedanken zu vergessen.
    Einige Stunden später lag sie im Bett und tat so, als würde sie schlafen. Doch sie spürte Lucas Ruhelosigkeit, die er zu unterdrücken versuchte. Dann bemerkte sie den kühlen Luftzug, als er die Decke hob und aufstand.
    Während er sie vorsichtig wieder zudeckte, hielt Emily die Augen geschlossen. Er strich ihr einmal ganz leicht über die Schulter und ging hinaus.
    Am ersten Abend hatte er gesagt, er müsse noch arbeiten. Am zweiten hatte er angeblich seine E-Mails checken wollen. Und inzwischen erklärte Luca gar nicht mehr, warum er irgendwann ging – jede Nacht. Offenbar wollte er nicht neben ihr aufwachen und den Tag mit ihr an seiner Seite beginnen. Doch das zeigte nur deutlich, was für eine Beziehung sie führten: gar keine. Und obwohl Emily sich darauf eingelassen hatte, wusste sie, dass sie jetzt etwas anderes wollte.

8. KAPITEL
    Wenige Stunden nachdem Luca zur Arbeit gegangen war, kam er schon wieder zurück.
    Emily, die gerade am Flügel saß, hörte auf zu spielen.
    „Dein Freund Pascal hat angerufen“, berichtete sie. „Er freut sich auf das Essen heute Abend und hofft, dass Micaela noch nicht im Mutterschutz ist.“
    Luca blieb wie angewurzelt stehen und sah sie starr an. „Du bist ans Telefon gegangen?“
    „Ja. Das ist doch nichts

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