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Eine Nacht mit Folgen

Eine Nacht mit Folgen

Titel: Eine Nacht mit Folgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Haven
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geworden.
    Trotzdem musste er zugeben, dass er sie immer noch begehrte.
    "So", begann er. "Wie lange ist Bob schon hinter dir her?"
    "Seit Jahren."
    Graham hatte am Anfang des Abends darauf bestanden, dass sie ihm eine Erklärung schuldete, aber das war nicht mehr notwendig. Es war offensichtlich gewesen, warum Serena seine Hilfe gebraucht hatte. "Und du bist nie an ihm interessiert gewesen. Obwohl deine Eltern diese Beziehung unterstützt hätten?"
    "Nein. Es ist seltsam, mein Vater machte sich Gedanken darüber, dass du nur hinter meinem Geld her sein könntest, aber er schien Bob nie verdächtigt zu haben, dass er nur auf die Firma scharf sein könnte."
    Er setzte sich auf die Couch neben sie. "Glaubst du nicht, dass er dich als Person meint?"
    "Er kennt mich ja noch nicht einmal. Zumindest nicht die richtige Serena."
    Aber ich kenne dich, dachte Graham. Er hatte die richtige Serena in einer Hotelsuite geliebt, die der hier sehr ähnlich war.
    Er wusste, wie leidenschaftlich die junge Frau sein konnte.
    "Es ist gut, dass du ihn nicht heiraten wirst", erklärte Graham.
    "Ja."
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. "Falls Meg nicht nach Hause kommt, kannst du heute Nacht hier schlafen."
    "Sie wird schon kommen."
    "Ich kann ein Extrabett für dich aufstellen lassen."
    "Sie kommt."
    Für einen Moment saßen sie schweigend nebeneinander, und er fragte sich, woher die Befangenheit kam, die jetzt zwischen ihnen herrschte. Bei der Hochzeitsfeier von Elaine und Dirk hatten sie so ungezwungen miteinander geredet.
    Er stand auf und holte ihnen zwei Mineralwasser von der Bar.
    Als er zurückkehrte, hatte sie den Fernseher eingeschaltet und zappte durch die Kanäle.
    Serena hatte gehofft, sie würde ein Programm finden, das interessant genug war, um sie von Graham abzulenken. Aber nichts auf den zweiundfünfzig Kanälen konnte ihr Interesse auch nur wenige Sekunden aufrechterhalten. Unruhig erhob sie sich und ging zum Fenster hinüber.
    Das Hotel befand sich auf einer Anhöhe, von der man auf die Innenstadt und auf die Bay Bridge hinabsehen konnte.
    Sie hörte, wie Graham sich erhob und zu ihr hinüberkam.
    "Erzähl mir etwas vo n den letzten sechs Monaten", sagte er.
    "Erzähl mir etwas über das Baby."
    Serena dachte eine Weile nach, bevor sie antwortete. In den letzten sechs Monaten hatte sich ihr Leben hauptsächlich um das neue Leben gedreht, das sie unter ihrem Herzen trug. Aber nicht nur. In den ersten Wochen, nachdem sie aus dem Hotelzimmer geflohen war, hatte sie ständig an Graham und an jene wundervolle Nacht denken müssen, die sie zusammen verbracht hatten.
    Wie sie auf seine Zärtlichkeit reagiert und in seinen Armen alle Scheu und Scham abgelegt hatte - sie war eine völlig andere Person gewesen.
    Das Verlangen nach ihm war überwältigend, die Versuchung, eine Affäre mit ihm einzugehen, verlockend gewesen. Aber obwohl sie oft vor Sehnsucht nicht geschlafen hatte, hätte sie niemals versucht, ihn zu erreichen. Das wäre zu peinlich gewesen.
    Und dann hatte sie entdeckt, dass sie schwanger war. Das hatte alles geändert. Danach hätte sie ihn erst recht nicht angerufen, selbst wenn sie den Mut dazu gefunden hätte.
    "Es war eine sehr ... interessante Zeit", begann sie. "Mein Leben hat sich sehr verändert."
    "Hast du sehr unter Morgenübelkeit gelitten?"
    "Ein bisschen. Aber es war nicht sehr schlimm."
    Sie hatte viel Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken, wie ihr Baby aussehen würde, und wie er oder sie in seiner Art sein würde. Wie viel würde das Kind von Graham erben, welche seiner Charaktereigenschaften und Züge? Sein Lächeln, sein gut geschnittenes Gesicht, seine faszinierenden Augen? Sie hatte sich oft gewünscht, dass ihr Kind mit eine m Vater aufwachsen würde. Aber das hätte bedeutet, dass Graham sich von Grund auf ändern müsste. Und Wunder gab es nicht.
    Weil er interessiert schien, erklärte Serena ihm ihre Gefühle und ihren körperlichen Zustand in den verschiedenen Schwangerschaftsstadien und erzählte von den Arztterminen und Ultraschalluntersuchungen.
    Er hörte ihr aufmerksam zu, und sie spürte, wie sie langsam schwach wurde. Wäre es denn so schlimm, ihm eine Chance zu geben? Den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen?
    Serena hörte auf zu reden.
    Sie schauten sich an. Grahams Blick war auf ihren Mund geheftet, und sie fragte sich, ob er den gleichen Gedanken hatte wie sie.
    Unbewusst fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen. Sie wollte, dass er sie küsste. Sie konnte

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