Eine Nacht mit Folgen
nichts gegen dieses Verlangen tun.
"Serena", sagte Graham leise. Dann küsste er sie, und sie hätte ihn nicht zurückweisen können, selbst wenn sie es gewollt hätte. Die Anziehungskraft zwischen ihnen war stärker als der gesunde Menschenverstand.
Erinnerungen an ihren ersten Kuss stiegen in ihr auf. Er war so fordernd und leidenschaftlich gewesen, der erste Schritt zu dem, was dann gefolgt war. Selbst jetzt reagierte ihr Körper sofort auf ihn. Und sie wünschte sich mehr als nur einen Kuss, viel mehr.
Er legte die Hand genau unter ihre Brust, und sie spürte, wie ihre Brustspitzen vor Erregung hart wurden. Oh, wie sehnte sie sich danach, dass er sie liebkoste und ...
Das reichte. Serena wurde plötzlich klar, wie gefährlich dieser Kuss war. Wenn sie nicht sofort damit aufhörte, würde sie erneut mit Graham im Bett landen. Und das wäre schlecht für sie, sehr schlecht sogar. Sie müsste unbedingt die Kontrolle über die Situation behalten.
"Nein", stieß sie hervor und rückte rasch von ihm ab. "Ich kann das nicht tun."
Graham ließ sie los, und beide schauten sich einen Moment schweigend an. Dann zupfte Serena verlegen ihr Kleid zurecht.
"Warum nicht?" fragte Graham.
"Weil ich es nicht kann."
Ihr Verstand hatte wieder eingesetzt. Es stand zu viel zwischen ihnen, als dass sie ihren Gefühlen nachgeben könnte.
Es stand zu viel auf dem Spiel. Sie wusste nicht, was sie mit Graham anfangen sollte, aber sie wusste genau, dass mit ihm ins Bett zu gehen alles nur noch komplizierter machen würde. Er hatte selbst zu ihr gesagt, dass er niemals Vater werden wollte.
Solch ein Mann hatte in ihrem Leben nichts zu suchen. Und auch nicht im Leben ihres Kindes. Da spielte es keine Rolle, wie charmant und anziehend und beeindruckend er war.
"Serena, ich hatte das Gefühl, dass dieser Kuss dir auch gefallen hat..."
"Ich weiß, aber ich bin noch nicht bereit dazu. Ich ..."
Das Telefon klingelte.
Graham verzog das Gesicht, doch nahm er das Gespräch entgegen. "Für dich", sagte er einen Moment später.
Es war Meg. Sie war gerade zu Hause angekommen. Serena nahm ihren Mantel auf.
"Wir müssen noch über so vieles reden", sagte Graham.
"Morgen", erwiderte Serena. "Oder am Wochenende."
"Ich könnte mir den morgigen Nachmittag freihalten. Wäre das in Ordnung für dich?"
"Ja."
"Irgendwo außerhalb meiner Suite. Ich glaube, das ist sicherer."
"In Ordnung."
"Serena?"
"Hm?"
"Wir werden einen gemeinsamen Weg finden."
Am Freitagmorgen fuhr Meg Serena rasch zum Haus ihrer Eltern, damit sie ihren Wagen abholen konnte. Als sie in ihr Apartment zurückkehrten, wartete beim Portier ein üppiges Gesteck dunkelroter Orchideen auf Serena.
"Hm, ich frage mich, von wem die wohl sind", sagte Meg lächelnd.
Serena öffnete die beiliegende Karte und las die Worte, die Graham geschrieben hatte:
Zum, Dank, dass du bereit bist, einen gemeinsamen Weg zu finden.
Höflich und zurückhaltend. Wie immer.
Meg betrachtete sie. "Nun? Was hat er geschrieben?"
Sie steckte die Karte in ihre Handtasche und nahm den Strauß auf. "Nicht viel. Auf jeden Fall keine Liebeserklärung oder Ähnliches."
"Hast du denn auf eine gehofft?"
"So dumm bin ich auch wieder nicht."
Im Fahrstuhl betrachtete Meg die Blumen. "Sie sind wunderschön" , erklärte sie. "Und wie sie duften. Sie sind farblich genau auf unser Apartment abgestimmt."
"Das habe ich auch festgestellt."
"Glaubst du, er hat bewusst diese Farbe ausgewählt?"
"Das würde mich nicht überraschen", bemerkte Serena.
Der Mann war sehr aufmerksam. Und er hatte einen guten Geschmack - nicht nur bei Blumen. Gedankenverloren strich sie mit der Hand über eines der samtenen dunkelroten Blütenblätter.
"Wohin willst du die Orchideen tun?" fragte Meg, als sie schließlich das Apartment erreicht hatten.
Serena ging zu einer Vase hinüber, in der die Blumen standen, die sie vor zwei Tagen gekauft hatten. "Vielleicht stelle ich sie mit ihnen zusammen."
"Bist du verrückt? Das kann ich nicht zulassen. Du ruinierst die Wirkung dieses wunderbaren Gestecks."
"Aber ich dachte, du liebst ungewöhnliche Arrangements?"
"Aber nicht, wenn es sich um die schönsten Orchideen handelt, die ich je gesehen habe. Nimm doch die Vase dort drüben und stell sie auf den Couchtisch."
Als Serena nicht sofort reagierte, nahm Meg die Blumen selbst in die Hand, goss Wasser in die Vase, zupfte die Orchideen zurecht und trat dann zurück, um ihr Werk zu begutachten.
"Jetzt, da du einen Milliardär im Rücken
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