Eine Nacht und tausend Geheimnisse
Appetit.“
Ihr Herz schlug schneller. Es war verrückt. Sie hatte sich wohl doch ein bisschen in ihn verknallt. „Ich rufe dich auf deinem Handy an, wenn ich mit Milton fertig bin. Vielleicht kann ich dich noch irgendwo reinquetschen.“
„Mich irgendwo reinquetschen? Ich hoffe doch.“ Er grinste anzüglich.
Sie errötete. „So habe ich das nicht gemeint, und das weißt du genau.“
Nach wenigen Schritten stand er dicht vor ihr, legte ihr beide Hände auf die Schultern und küsste sie. „Bis mittags dann.“
Oh, mein Gott … Sie sah ihm mit glühenden Wangen hinterher. Ein bisschen in ihn verknallt? Das war wohl stark untertrieben. Sie war auf dem besten Wege, sich in Trent Hightower zu verlieben. Und der würde sie genauso fallen lassen wie David.
Trent konnte sich einfach nicht konzentrieren. Die letzten vier Stunden waren vergangen, ohne dass er recht wusste, was besprochen worden war. Jetzt ging es offenbar um eine neue elektronische Ausstattung, die die Sicherheit der kleinen Maschinen erhöhen sollte, aber er hatte kaum zugehört. Das sah ihm gar nicht ähnlich, und seine Kunden wie auch die Piloten würden nicht mit ihm zufrieden sein. Sie alle verließen sich darauf, dass die Maschinen von HAMC immer auf dem neuesten Stand waren.
Wieder öffneten sich die Doppeltüren der Ausstellungshalle, und wieder wandte Trent sich um. Irgendwie hoffte er, dass Paige hereinkommen würde, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen.
Paige unten ohne … Was er ihr gegenüber mehr aus Scherz gesagt hatte, bewahrheitete sich in zunehmendem Maße. Er konnte sich gedanklich nicht von dieser Vorstellung lösen. Wieder wurde ihm heiß, und er versuchte, den Kragen etwas zu lockern. Endlich vibrierte sein Handy in der Jacketttasche. Paige. Schnell ging er in eine ruhige Ecke und zog das Handy aus der Tasche. „Wird aber auch Zeit, dass du endlich anrufst …“
„So? Dann erst mal einen wunderschönen Tag, großer Bruder.“
Verdammt, es war Nicole. Nicht Paige. „Hallo, was gibt’s Neues?“
„Die McCauley-Schwestern haben so gut wie zugesagt. Wenn alles gut geht, kommen sie um neun Uhr am Sonntagmorgen mit deinem Flugzeug in Las Vegas an.“
Das war eine gute Nachricht, und dennoch war Trent nicht begeistert. Wenn die Schwestern schon Sonntagmorgen kamen, blieben ihm nur noch knappe drei Tage mit Paige. Danach würde sie bestimmt keine Zeit mehr für ihn haben.
Das war zwar genau das, was er wollte, aber dennoch war er enttäuscht. Nicoles Schuld war es allerdings nicht. Sie hatte getan, was er ihr aufgetragen hatte. „Gut gemacht, Nicole. Danke.“
„He, was ist los mit dir? Alles in Ordnung?“ Das war eine persönliche Frage und sehr ungewöhnlich für eine Hightower. Paige hatte darauf allerdings keine Rücksicht genommen und alles Mögliche aus ihm herausgekitzelt, was er noch nie jemandem anvertraut hatte.
„Ja, alles okay.“
„Aber du scheinst dich gar nicht zu freuen, dass es geklappt hat.“
„Entschuldige, Nicole, aber ich stecke gerade mitten in einer Präsentation.“
„Tut mir leid. Ich dachte nur, du wolltest die frohe Botschaft möglichst bald hören.“
„Stimmt auch. Danke, dass du gleich angerufen hast.“
Alles würde so ablaufen, wie er es geplant hatte. Mit einem Unterschied: Er würde auch die nächsten Tage nicht nutzen, um Kontakte zu knüpfen und neue Kunden für die Firma zu werben. Aber dann musste er eben nach seiner Rückkehr härter arbeiten, um das Versäumte nachzuholen. Denn fest stand für ihn, dass er die nächsten drei Tage mit Paige verbringen würde. Ab Sonntagmorgen würden die Schwestern sie dann mit Beschlag belegen und darauf bestehen, die Sehenswürdigkeiten von Las Vegas kennenzulernen. Das bedeutete, dass sie sich kaum noch im Hotel aufhalten würde, in dem Brent und Luanne am späten Nachmittag eintreffen sollten.
Er selbst würde dann am Montag zurückfliegen, sowie seine Crew die vorgeschriebenen Ruhestunden beendet hatte, und hätte gerade noch Zeit, sich auf die wichtige Sitzung am Dienstag vorzubereiten.
Alles würde also genau nach Plan verlaufen. Mehr konnte er doch nicht verlangen. Und trotzdem war er irgendwie unzufrieden.
Wieder vibrierte sein Handy. Diesmal checkte er das Display. Es war tatsächlich Paige. Er erschauerte. In weniger als einer Woche hatte Paige McCauley es geschafft, dass sie die gleiche Wirkung auf ihn hatte wie Achterbahnfahren und Fliegen zusammen. „Bist du fertig mit deinem Chef?“
„Ja“, hauchte
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