Eine Nacht wie Samt und Seide
mit den Fingern durchs Haar zu fahren und ihn fester an sich zu ziehen. Sie schloss die Augen und flüsterte: »Lass mich los.«
»Nein.« Er zog sie enger an sich, sodass ihr Körper in voller Länge an seinen gedrückt wurde.
Jede Nervenfaser zuckte bei der Berührung. In ihrem Kopf drehte sich alles, als sie auf das Versprechen seines Körpers reagierte. »Warum?«
Das war die dringendste Frage für sie. Sie öffnete die Augen, als er den Kopf hob. Sie beobachtete, wie er sie anschaute, sah und spürte auch, wie er nach Worten suchte.
Dann presste er die Lippen zu einer geraden Linie zusammen. »Weil du mein bist.«
Die Worte hätten schlicht theatralisch klingen sollen, aber sein Tonfall verlieh ihnen Ernsthaftigkeit; es war die Feststellung einer Tatsache - seine Unerbittlichkeit ließ keinen Zweifel an seiner Aufrichtigkeit aufkommen; so war es in seinen Augen einfach.
Mit angehaltenem Atem schaute sie ihm suchend in die Augen, versuchte eine Beschreibung für das zu finden, was sie in den dunklen Tiefen sah. »Das hier ist Wahnsinn.«
Er hielt kurz inne, dann trat er dicht vor sie, streifte mit seinen Lippen ihre, murmelte: »Und mehr.«
Dillon nahm ihren Mund wieder in einem Kuss, forderte alles, was sie ihm nicht verweigern konnte. Sie hatte recht - sie zu besitzen war Wahnsinn, den er nun zum Leben brauchte, nach dem er sich verzehrte. Es machte ihn wahnsinnig zu wissen, dass ihr Verlangen und ihre Sehnsüchte nur erfüllt werden konnten, wenn sie verschmolzen und eins wurden.
Ein Begehren, ein Hunger und ein überwältigendes Sehnen, einmal mehr die feurige, erhebende, gierige und alles verzehrende Leidenschaft zu erleben, die sie beide nur miteinander erfahren konnten.
Ihr Vater hatte ihm gegenüber bemerkt, dass er, wenn es um sie ging, einen Vorteil hatte, den kein anderer aufweisen konnte: Er verstand sie. Nicht völlig, aber in vielerlei Dingen dachte er wie sie, empfand wie sie.
Er wollte sie mit demselben Feuer und derselben Leidenschaft, die durch ihre Adern strömte.
In diesem Punkt waren sie stets einig, passten sie zueinander, ergänzten sie sich.
Doch auch wenn sie zu ihm passte, auch wenn er die Leidenschaft in ihr wachsen spürte, fühlte er ebenso ihre Verwirrung, ihre Verständnislosigkeit. Ihren Kampf, die unvermeidliche Flut aufzuhalten, ihre angeborene Vorsicht, die sie zurückhielt, bis sie begriff, welche Richtung sie einschlug, bis sie wusste, was es bedeuten würde, sich ihm hinzugeben, bis sie erkannte, wo die Straße hinführte, auf die er sie mitnehmen musste.
Er konnte ihren Widerstand einreißen; wenn er wollte, konnte er ihre Vernunft überwinden und sie dazu bringen, ihn gewähren zu lassen. Sie konnte vielleicht seiner Leidenschaft widerstehen, aber nicht ihrer und seiner zusammen. Er kannte sie gut genug, dass ihr einfach zu sagen, was er bezweckte, nur zu mehr Streit, mehr Widerstand führen würde. Wenn er sie rasch und auf Dauer für sich gewinnen wollte, ehe er sein letztes Ziel enthüllte, musste er ihr erst die Wahrheit ein für alle Mal beweisen, wie er es sich nach der Katastrophe in Flicks Salon vor ein paar Nächten vorgenommen hatte, ihr seine Sichtweise auf eine Weise nahebringen, die sie nicht missdeuten konnte.
Aber das war Pris - sie misstraute Worten, wie er auch. Taten sprachen eine viel deutlichere Sprache, eine viel ehrlichere. Daher war er hier, mit ihr allein, damit er ihr die Wahrheit zeigen konnte. So konnte er ihr enthüllen, was sie ihm bedeutete.
Sie waren beide erhitzt, das Spiel ihrer Lippen und Zungen reichte längst schon nicht mehr aus, den Hunger zu befriedigen, der sich in ihnen aufstaute. Er spreizte die Hände, ließ sie wandern - über ihren Rücken, über die Seide, die ihre Haut bedeckte.
Er spürte ihren Schauer als Antwort auf die Liebkosung, es schmerzte ihn fast, als sie sich gegen ihn sinken ließ, ihn am Revers seiner Jacke packte, während sie dagegen ankämpfte, ihn um mehr zu bitten. Sie rang um einen Rest Vernunft, noch während sie sich an ihn schmiegte, mit Hüften und Schenkeln an ihm rieb, seine Selbstbeherrschung auf die Probe stellte.
Seine Finger fanden, was sie suchten. Ihr Kleid war im Rücken verschnürt.
Er hob den Kopf, holte Luft und drehte sie um, zog sie mit dem Rücken zu sich.
Ihr wohlgeformter Po ruhte an seinem Schritt, er unterdrückte ein Stöhnen und konzentrierte sich auf sie. Er hob die Hände zu ihrem Busen, schloss sie darum und drückte sie an sich, als sie keuchend nach Luft
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