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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Ägypten großes Aufsehen erregt hatten.
    Sie riss sich selbst aus ihrer Versunkenheit, als er die Rappen vor den Stufen zu Flicks Haustür anhielt. Er warf die Zügel seinem Burschen zu, stieg aus und kam um das Karriol herum, um sie herunterzuheben. Wie gewöhnlich, wenn seine Hände sich um ihre Mitte schlossen, stockte ihr der Atem. Langsam gewöhnte sie sich allerdings an diese Wirkung und konnte ihre Reaktion überspielen. Sie lächelte ihn an. Einen Moment trafen ihre Blicke sich. Er schien ernster zu werden, ihr Herz zuckte unerwartet, dann aber erwiderte er ihr Lächeln. Er ließ sie los und geleitete sie zur Tür.
    Dort angekommen läutete er die Glocke und drehte sich zu ihr um. Er hob ihre Hand zu seinem Mund, fing ihren Blick auf, streifte ihre Fingerspitzen mit den Lippen. Dann drehte er ihre Hand um und presste einen heißeren, wesentlich intimeren Kuss auf die Innenseite ihres Handgelenkes. »Au revoir!«
    Seine tiefe Stimme ließ sie erbeben, eine Welle, der ein Gefühl von Leere und Sehnsucht folgte, durchlief sie.
    Er ließ ihre Hand los und drehte sich mit einem eleganten Nicken um, als die Droschke mit Russ und Adelaide hinter seiner Kutsche anhielt. Er stieg die Stufen wieder hinab, verabschiedete sich von den beiden und sprang dann auf seinen Kutschbock. Dort nahm er die Zügel auf, blickte noch einmal zu ihr und salutierte lächelnd, bevor er die Pferde lostraben ließ.
    Hinter ihr hatte sich die Tür geöffnet. Pris holte tief Luft, drehte sich um und betrat die Eingangshalle, während sie ihre ungebärdigen Sinne tadelte, sich zu benehmen.
    Sie lauschte mit halbem Ohr auf Adelaides freundliches Geplauder, während sie gemeinsam die Stufen emporstiegen. Als sie auf der Galerie oben angekommen waren, erkundigte sie sich: »Heute ist Lady Hemmings musikalischer Abend, nicht wahr?«
    »Ja, ich bin noch nie bei so etwas gewesen. Tante Eugenia sagte, eine italienische Sopranistin und ein Tenor wären eingeladen. Offenbar sind sie gerade sehr in Mode.«
    Pris lächelte unverbindlich; sie trennte sich von Adelaide an deren Zimmertür, dann ging sie weiter zu ihrem Schlafzimmer am Ende des Ganges.
    Eine italienische Sopranistin und ein Tenor. Das klang nicht nach der Sorte Unterhaltung, bei denen man Herren von Dillons Schlag treffen würde. Unter Berücksichtigung des Zustandes ihres verräterischen Herzens war das zweifellos auch gut so.
    »Gefällt dir diese Katzenmusik wirklich?«
    Pris zuckte zusammen, drehte sich um. Es gelang ihr gerade noch, zu verhindern, dass ihr der Mund offen stehen blieb, als Dillon auf dem Stuhl neben ihr Platz nahm und sich bemühte, seine langen Beine unter dem Stuhl in der Reihe vor ihnen zu verstauen. Sie klappte ihren Fächer auf und hob ihn, um ihm dahinter zuzuzischen: »Was tust du hier?«
    Seine dunklen Augen suchten ihre. »Ich dachte, das sei offensichtlich.«
    Als sie ihre Brauen noch höher zog, nickte er in Richtung des vorderen Teils des Salons, wo die italienische Sängerin gerade ihr nächstes Stück begonnen hatte. »Ich konnte mir diese Gelegenheit einfach nicht entgehen lassen, die jüngste Sensation der Musikwelt zu hören.«
    »Psst!« Die Dame vor ihnen drehte sich um und bedachte sie mit einem missbilligenden Stirnrunzeln.
    Pris biss sich auf die Lippe und unterdrückte ein ungläubiges Stöhnen. Insgesamt gab es hier heute Abend fünf männliche Wesen außer dem Tenor und seinem geplagten Begleiter am Klavier. Von diesen fünf waren vier eindeutig Gecken. Und dann war da noch der Herr neben ihr.
    Noch nicht einmal Adelaide hatte Russ dazu bewegen können, mit ihnen zu kommen.
    Sie schaute Dillon an, fragte tonlos, nur mit den Lippen: »Wo ist Russ?« Sie hatte gedacht, ihr Bruder sei bei ihm.
    Er deutete auf die Frau vor ihnen und antwortete ihr auf dieselbe Weise: »Später.«
    Geduld war nicht ihre Stärke, aber sie wartete, bis die Sopranistin ihr Stück beendet hatte.
    »Er ist mit Vane in dessen Club«, antwortete Dillon dann. »Er ist in Sicherheit.«
    Er wandte den Kopf und sah sie lächelnd an, und sie fragte sich, ob sie das auch war.
    Eine steile Falte bildete sich zwischen ihren Brauen. »Ich dachte, Herren wie du nähmen niemals«, sie blickte zu der vollbusigen Sängerin, die gerade mit dem Pianisten Liedblätter durchsah, »an >Katzenmusik<-Veranstaltungen wie dieser teil?«
    »Da hast du recht, das tun wir nicht. Außer zu besonderen Anlässen.«
    Sie schaute ihn fragend an. »Was für besondere Anlässe denn?«
    »Oh, wenn wir

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