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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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erweisen.
    Da hatte es ihm gedämmert. Der Schlüssel war für die Seitentür in Flicks Haus.
    Erst war er schockiert gewesen, besonders als Horatia gesehen hatte, dass er begriff, und nur gelächelt hatte. Sie waren völlig schamlos, alle zusammen.
    Jetzt war er an der Reihe, schamlos zu grinsen. »Wir sehen uns später.«
    Mit einem Nicken drehte er sich zur Tür um.
    »Was ...? Warte!«
    Sie schaute sich um und vergewisserte sich, dass sie allein waren, dann lief Pris ihm nach, fasste nach seinem Ärmel. »Was meinst du mit >später    Er blieb stehen, sah sie an. »Später heute Nacht.«
    Sie runzelte die Stirn. »Später heute Nacht - wo?«
    Seine Brauen hoben sich; seine Augen lächelten eindringlich. »In deinem Zimmer, in deinem Bett.«
    Sprachlos starrte sie ihn an. Schließlich gelang es ihr, ihre Zunge wieder unter Kontrolle zu bringen, sodass sie ihr gehorchte. »Nein.«
    Er hob ihre Hand von seinem Ärmel, küsste die äußersten Spitzen ihrer Finger und ließ sie los. »Doch.« Sie drehte sich um, ging zur Tür. Eine Hand auf der Klinke, schaute er hinter sich. »Spar dir ruhig die Mühe, die Tür abzuschließen.«
    Mit einem Nicken ging er hinaus und schloss die Tür hinter sich, während sie ihn noch verblüfft anstarrte. Als das Schloss schnappte, schüttelte sie den Kopf - schüttelte ihren Verstand zurecht und ihren Widerstand wach.
    »Nein.« Sie betrachtete die Tür aus schmalen Augen. »Nein, nein, nein.«
    Auf dem Absatz machte sie kehrt, lief die Treppe hoch und in ihr Zimmer, wo sie sogleich damit begann, die Tür zu verbarrikadieren.
    Sie würde ihm auf keinen Fall erlauben, sie zur Ehe zu »überreden«.
    Pris stand neben dem verschlossenen und eindeutig verriegelten Fenster in ihrem Schlafzimmer und schaute in die dunkle Nacht hinaus, sie wünschte sich, dass er nicht so wild entschlossen wäre, sich ehrenhaft zu verhalten. Dass er ihre Ablehnung einfach hinnähme, erleichtert aufseufzte und sie gehen ließe. Das wäre so viel einfacher gewesen.
    Seine Entschlossenheit weckte ihre Hartnäckigkeit, bestärkte sie in ihrem Entschluss. Sie war sich sicher - in ihrem Herzen, ihrer Seele und ihrem Verstand. Es war Liebe - wilde, ungestüme, leidenschaftliche und grenzenlose Liebe. Alles oder nichts. Liebe war das einzige Band, das sie akzeptierte.
    Und es war das Einzige, was auch er akzeptieren sollte.
    Sie schaute zur Tür. Sie war geschlossen; sie hatte versucht sie zu versperren, aber obwohl sie ein Schloss hatte, fehlte der Schlüssel. Sie konnte wohl kaum zu Flick gehen und sie darum bitten, besonders nicht zu so später Stunde.
    Sie schaute wieder auf den Garten unten, der nur schwach von dem abnehmenden Mond beleuchtet wurde, zog den Schal, den sie über ihr Nachthemd geworfen hatte, fester um ihre Schultern und fragte sich, wie lange sie wohl warten müsse, wo er wohl war. Sie hatte schon vor einer Weile Russ heimkehren hören. Hatte Dillon ihn nach Hause gebracht? War er dort unten, verborgen von den huschenden Schatten der Büsche, die sich im auffrischenden Wind bogen?
    Ein Sturm zog auf, schwere Wolken dräuten, verdunkelten den Himmel. Der Wind pfiff ums Haus. Sie lächelte. Sie mochte Stürme. Dann schaute sie wieder nach unten. Er auch?
    Sie drückte sich dichter ans Fensterglas.
    Die Schritte hinter ihr waren so leise, dass sie sie fast nicht gehört hätte.
    Ungläubig wirbelte sie herum, trotz allem überrascht, Dillon, der langsam zu ihr kam, in ihrem Zimmer zu entdecken.
    Er blieb am Fußende ihres Bettes stehen, schlüpfte aus seinem Rock und warf ihn über einen Stuhl in der Nähe, dann setzte er sich gelassen auf das Bett und schaute sie an. »Was tust du dort am Fenster? Hattest du ein Stelldichein a la Romeo und Julia im Sinn?«
    Mit zusammengekniffenen Augen und vor der Brust verschränkten Armen ging sie zu ihm. »Weit gefehlt. Ich wollte das Fenster nicht öffnen.«
    Dillons Lächeln, als er sich die Weste abstreifte, war ehrlich. Er schaute nach unten und wandte sich seinen Stiefeln zu. »Wie weitsichtig von Flick«, murmelte er.
    »Wie bitte?«
    Er sah hoch, bemerkte die Verwirrung und rasche Abwägung in Pris’ Augen. »Nichts.« Er stellte einen Stiefel beiseite, griff nach dem anderen, wandte seinen Blick aber nicht von ihr. Er war näher an der Tür als sie. Obwohl sie nicht dorthin schaute, spürte er, wie sie sich verspannte. »Glaub mir - das schaffst du nicht rechtzeitig.«
    Sie blickte ihn an, betrachtete ihn finster. Dann warf sie ihre Hände in die

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