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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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und Dillon erzählt, dass es in der Unterwelt brodelt.«
    Gabriels Blick blieb einen Moment auf Vanes Gesicht gerichtet, dann glitt er zu Dillon weiter. Nach dem Bruchteil einer Sekunde des Zögerns sagte er: »Verstehe. Gut.« Er lächelte Pris an. »Was ich zu berichten habe, passt dazu.«
    Pris lauschte Gabriels Schilderung, dessen Mutter ihn allerdings Rupert genannt hatte, so wie Vanes Mutter ihren Sohn Spencer rief und Demon eigentlich Harry war; dahinter verbarg sich sicher eine eigene Geschichte, aber die hatte man ihr noch nicht erzählt. Jedenfalls beschrieb er, wie seine Verbindungen in der Welt der Finanzen ihm bestätigt hatten, dass einige kriminelle Gestalten sich beim Scheitern des Betrugsmanövers übel die Finger verbrannt hatten, zwar überaus ärgerlich, aber nicht tödlich für sie.
    »Boswell ist ziemlich unter die Räder gekommen und wird wohl auch nicht wieder auftauchen, wenigstens drei weitere stehen kurz davor, auf Dauer unterzugehen. Während niemand offen Begeisterung darüber zeigt, sind viele - nicht zuletzt die neue Polizeitruppe - überaus zufrieden mit der Entwicklung.«
    Weder Gabriel noch Vane oder Dillon wirkten so erfreut, wie sie es eigentlich erwartet hätte. Eigentlich schauten sie alle eher grimmig drein.
    »Wer auch immer hinter dem Betrugsmanöver steckt, derjenige hat jedenfalls einen hübschen Teil des Abschaums der Unterwelt mit sich ins Verderben gerissen. Ein paar werden sich erholen, andere nicht. Aber eines steht fest: Alle dürsten nach Rache.« Gabriel blickte mit hochgezogener Braue zu Dillon: »Irgendetwas von Adair gehört?«
    »Noch nicht. Er ist außerhalb der Stadt, Mr Gilbert Martin auf den Fersen, der angeblich am Connaught Place weilt.«
    Vane schnaubte abfällig. »Um Martins willen hoffe ich, dass Adair und die Polizei ihn zuerst aufspüren.«
    Pris hatte den Austausch schweigend verfolgt, da es ihr klug erschien, die beschützerischen Instinkte, die sie bei allen dreien wahrgenommen hatte, besser nicht unnötig zu wecken. Sie hatte damit gerechnet, dass sie sie am liebsten ausgeschlossen hätten; stattdessen hatte sie sehr wohl Dillons heimliches Zeichen bemerkt, mit dem er Vane signalisiert hatte, dass er offen vor ihr sprechen konnte.
    Das freute sie. Und auch die Tatsache, dass er nicht versucht hatte, sie wie ein Kind zu behandeln, das man beschützte und verhätschelte, dem man den Kopf tätschelte und sagte, es solle mit seinen Puppen spielen gehen. Sie wusste, in das Betrugsmanöver waren gefährliche Leute involviert; aber bis Gabriel es so nüchtern aussprach, hatte sie nicht begriffen, wie gefährlich genau sie waren.
    Jetzt regten sich auch in ihr Instinkte. Und das noch bevor Vane Dillon ansah und mit leiser Stimme, damit die anderen Damen um sie herum es nicht hören konnten, sagte: »Eines noch. Während ich auf der Suche nach Neuigkeiten war, ist oft genug dein Name gefallen. Wenn es auch noch nicht allgemein bekannt ist, wissen doch viele, dass du der entscheidende Mann dabei warst, die Masche zum Einsturz zu bringen. Alle müssen einräumen, dass deine Taktik brillant war. Genau diese Art von Reaktion möchten die Schufte von der Obrigkeit am wenigsten sehen.«
    Dillon schnitt eine Grimasse. »Sobald die Stewarts vom Club die Wahrheit erfahren hatten - von Demon, wie ich hinzufügen möchte -, war es unmöglich, noch an Geheimhaltung zu denken. «
    Gabriel stellte sich anders hin. »So, wie sich die Lage im Augenblick darstellt, musst du wachsam bleiben, immer auf der Hut sein.«
    Dillon sah ihn an, nickte. »Ich weiß.«
    Pris war sich nicht sicher, ob sie die volle Tragweite dieses Wortwechsels begriff, aber Vane nickte ebenfalls, ehe er sich mit seinem charmanten Lächeln verabschiedete.
    »Du solltest vielleicht auch den jungen Dalloway warnen«, bemerkte Gabriel halblaut. »Allerdings ist seine Beteiligung daran nicht weiter zur Kenntnis genommen worden.«
    »Ich rede mit ihm«, erwiderte Dillon. »Komm, ich stelle dich ihm vor.«
    Gemeinsam brachten sie Gabriel zu Russ. Ein paar Minuten später verließen sie ihren Bruder, der mit Gabriel in ein angeregtes Gespräch über Pferde und seine Arbeit auf Demons Gestüt verwickelt war.
    Eine Reihe Damen hielten sie auf; als sie sich endlich von ihnen lösen konnten, schlug Pris vor, dass sie an den bodenlangen Fenstern entlangschlendern könnten, die auf die Gärten hinausgingen.
    Nur wenige der Anwesenden waren am Gartenbau interessiert.
    Sie blieb stehen, um die gepflegte Rasenfläche

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