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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zu bewundern. »Mr Cynster hat auf eine gewisse Bedrohung angespielt?«
    Dillon blieb neben ihr stehen, antwortete: »Keine konkrete Bedrohung - nur eine mögliche.« Er fing ihren fragenden Blick auf und verzog das Gesicht. »Nachdem nun bekannt geworden ist, dass ich für den Einsturz von Martins Unternehmen verantwortlich bin, ist es möglich, dass diejenigen, die schwere Verluste hinnehmen mussten, sich vielleicht zu Vergeltungsmaßnahmen hinreißen lassen.«
    »Du glaubst, sie wollen sich an dir rächen?« Sie suchte in seinen dunklen Augen, die ruhig wie Teiche in der Nacht wirkten, nach einer Antwort; das kalte, betäubende Gefühl, das sich um ihr Herz legte, behagte ihr gar nicht. »Das ist ... abscheulich. Sie sind das Risiko eingegangen, wenn sie nun verloren haben, dann sollten sie ...«
    Dillon lächelte reuig. »Gentleman genug sein, ihren Verlust mannhaft zu tragen?« Vor langer Zeit war er selbst naiv genug gewesen, so zu denken.
    Dass sie sich seinetwegen sorgte, wärmte sein Herz, und er lächelte sie an, hob ihre Finger an seine Lippen, küsste sie. »Unseligerweise ist es nicht so, aber mach dir ihretwegen keine Sorgen.« Er streifte ihre Fingerspitzen erneut und merkte, wie ihre
    Gedanken eine andere Richtung einschlugen, ihr Blick an seinen Lippen hängen blieb. »Du hast genug um die Ohren.«
    Sie blinzelte, schaute ihn aus schmaler werdenden Augen an, aber er lächelte einfach unbekümmert weiter und drehte sie wieder zum Raum um. Dann widmete er sich der durchaus angenehmen Aufgabe, sie Gabriels Warnung vergessen zu machen.
    Auch ohne Gabriels Warnung war ihm klar gewesen, dass die Möglichkeit eines Vergeltungsschlags bestand. Aber da er vorhatte, in der näheren und weiteren Zukunft jede wache Stunde - und so viele von seinen schlafenden wie nur irgend möglich - an Pris’ Seite zu verbringen, wäre er in der Regel da, um einen Anschlag auf sie zu verhindern.
    Wenn er nur selbst bedroht wäre, hätte er das mit Nonchalance abgetan; aber wenn sich das Ganze für eine Gefahr für sie entwickeln konnte, war das etwas völlig anderes.

20
    Pris konnte es selbst kaum glauben. Als Dillon sie schließlich wieder in der Half Moon Street ablieferte, sein Karriol gefolgt von einer Mietdroschke mit Adelaide und Russ darin, war es beinahe schon Zeit, sich zum Dinner umzukleiden; sie hatte den ganzen Tag mit ihm verbracht!
    Nach dem Ende von Lady Celias Lunch hatte er festgestellt, dass ein Besuch in der Hauptstadt, wie kurz er auch sei, auf jeden Fall eine Besichtigung von wenigstens ein paar der berühmteren Sehenswürdigkeiten einschließen sollte. Als der Tag dann wolkiger wurde und Wind aufgekommen war, hatte er vorgeschlagen, dass sie, Russ und Adelaide sich von ihm das Museum zeigen lassen könnten.
    Russ und Adelaide waren davon begeistert gewesen; und sie hatte keinen Grund erkennen können, ihrem Wunsch nicht nachzugeben; aber als sie sich von Dillon aus Lady Celias Haus hatte führen lassen, war ihr eine gewisse Befriedigung in den Gesichtern der älteren Damen aufgefallen.
    Doch Dillons Verhalten war tadellos, auch wenn er stets an ihrer Seite blieb. Auch wenn es Augenblicke gegeben hatte, in denen ihre Sinne aufgeflammt waren, wenn seine Finger über ihren Rücken glitten oder wenn er sie aus der Kutsche hob, so konnte sie ihm dafür kaum die Schuld zuschieben. Das war allein ihren albernen Sinnen anzulasten, nicht ihm. Wenn sie sich auch manchmal unangenehm seiner Nähe bewusst war, ein Beben ihrer Nerven verspürte und Hitze unter ihrer Haut, so fand sie es auch leicht, sich in seiner Gegenwart zu entspannen. Russ und Adelaide sonderten sich gelegentlich ab.
    Sie hatte versucht, ihrem Bruder Vorhaltungen zu machen, und hatte ihn beiseitegenommen und ihm zugeflüstert, dass es unklug sei, sich mit Adelaide aus ihrer Sichtweite zu entfernen, schließlich sei sie ja ihre Anstandsdame. Er hatte sie angesehen, als sei sie verrückt geworden, und hatte nur: »Papperlapapp!« gesagt. Dann hatte er Adelaide an der Hand genommen und war mit ihr verschwunden, um Lord Elgins Marmorstatuen anzuschauen.
    Also hatte sie sich in ihr Schicksal gefügt, war bei Dillon geblieben und war mit ihm durch mehrere Ausstellungen mit ägyptischen Schätzen geschlendert. Zu ihrer nicht geringen Überraschung waren sie bei Weitem nicht allein. Als sie ihm gegenüber bemerkte, wie seltsam ihr eine solche Menschenansammlung im Museum erschien, erklärte er ihr, dass die kürzlich erst angekommenen Kunstwerke aus

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