Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
er ihr gezeigt hatte - auch das -, nicht einfach nur erfahrene Überredungskünste waren?
    Sie war vor einer Weile aufgewacht und mit einem vernehmlichen Plumps in der Wirklichkeit gelandet. Es war dunkel im Zimmer, die Kerze war längst schon ausgegangen; das Haus lag in nächtlicher Stille, doch die Dunkelheit vor dem Fenster begann heller zu werden.
    Dillon lag neben ihr, an sie geschmiegt, warm, stark und seltsam beruhigend.
    Er lenkte sie ab. So konnte sie nicht nachdenken.
    Das musste sie aber. Die Lage neu bewerten und einschätzen; sie musste alles durchdenken, was er gesagt, was er preisgegeben hatte. Alles, was sie erkannt und begriffen hatte.
    Sie musste wissen, wo sie stand, ob sich überhaupt etwas geändert hatte. Ob es für sie einen Weg gab, der zu einem gemeinsamen Leben führte, oder ob alles nur eine Illusion war, wie sie insgeheim befürchtete.
    Behutsam rutschte sie zur Bettkante, schlüpfte unter seinem Arm heraus. Sie hatte es beinahe geschafft, als er sich bewegte und sie ohne viel Umstände wieder an sich zog.
    »Wo willst du hin?«
    Es gelang ihr, tief einzuatmen. »Ich muss nachdenken.«
    Er seufzte, wobei sein Atem über die Locken in ihrem Nacken strich. »Das musst du nicht. Das ist im Gegenteil unser Problem - du denkst zu viel.«
    Er legte sich anders hin, schlang seinen Arm um sie und begann sie mit der freien Hand zu streicheln, ihre Hüfte, ihren Po. Sie schnappte nach Luft und versuchte wegzurutschen, aber er legte ihr seine Hand auf den Bauch und hielt sie fest.
    »Wenn du wirklich nachdenken musst ...« Er rückte näher, fuhr mit den Lippen den Schwung ihrer Ohrmuschel nach, während er mit den Fingern die zarte Haut zwischen ihren Schenkeln zu liebkosen begann. »Dann denk doch hierüber nach. Vor wem läufst du eigentlich weg? Vor mir oder dir?«
    Sie biss sich auf die Lippe, verkniff sich ein Stöhnen und schloss die Augen. Sie wusste genau, vor wem sie floh. Sie floh vor der Frau in ihr, die sie in seinen Armen wurde. Die Frau, die sie nur bei ihm wurde, bei ihm allein. Die Frau in ihr, die er ihr zeigte, das wilde, ungezügelte, leidenschaftliche Wesen, das alles war, was sie je sein konnte.
    Die Frau, die ihn liebte, so heftig und verzehrend, dass sie wusste, sie würde zerbrechen, wenn er diese Liebe nicht erwiderte. Sie nicht mit ebendieser alles verzehrenden Leidenschaft, derselben Hingabe zurückliebte.
    Er lockte sie mit schockierend eindeutigen Zärtlichkeiten, dann füllte er sie aus, vereinte sich mit ihr und schenkte ihr unbeschreibliches Glück.
    Mit geschlossenen Augen wünschte sie sich, sie könnte einfach den Verstand abschalten, aber das ging natürlich nicht. Sie konnte die Wahrheit nicht sehen, nicht zur Kenntnis nehmen, die in ihr leuchtete.
    Ihr Körper bewegte sich rhythmisch gegen seinen; es fühlte sich an, als umgäbe er sie, ergriffe von ihr Besitz, aber das war es gar nicht, was sie fürchtete. Sie fürchtete, sie könne ihn nicht auf dieselbe Weise besitzen.
    Seine Lippen streiften ihre Schläfe. Sie hielt den Atem an. »Ich weiß nicht ...« Sie brach ab, setzte neu an: »Ich verstehe es nicht.«
    Das war endlich die Wahrheit; sie war zu tief verstrickt, als dass Lügen noch geholfen hätten.
    Seine Lippen kehrten wieder an ihr Ohr zurück. »Begreife dies.« Seine Worte klangen ernst, waren rau vor Verlangen. Aber sie hörte sie, spürte sie, als er sich wieder und wieder in sie stieß, sie unter sich gefangen hielt und sie zur Seinen machte.
    »Ich habe nicht um deine Hand angehalten aus irgendwelchen moralischen Verpflichtungen heraus.«
    Er veränderte seinen Winkel, reichte tiefer.
    »Und gleichgültig, was du denkst, du hast mich nicht verführt. Ich habe mich von dir verführen lassen - das ist nicht das Gleiche. Ganz und gar nicht.«
    Die letzten Worte waren kaum zu verstehen, so heiser flüsterte er sie. Dann küsste er sie.
    Das Feuer brach sich Bahn, nahm sie wieder mit, verzehrte sie aufs Neue, und sie kam willig mit ihm, die wilde Göttin in ihr befreit.
    Sie gehörte ihm. Und er ihr.
    Wenigstens in dieser Arena. Daran konnte sie glauben.
    Eines war klar. Wie er sie gewarnt hatte, war weglaufen keine Option.
    In den folgenden Tagen, wohin auch immer sie sich wandte, war er schon da. Er beherrschte ihre Gedanken, war praktisch ständig an ihrer Seite.
    Immer wieder verschaffte er ihr und sich gestohlene Momente voller Aufregung und Leidenschaft. So servierte er ihr auch umgeben von der guten Gesellschaft beständig in kleinen

Weitere Kostenlose Bücher