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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Häppchen das, wonach sie sich sehnte.
    Mit jedem Stelldichein, mit jeder Stunde, die verstrich, wurde es schwerer für sie, ihn abzuwehren, die zügellose wilde Göttin in sich wieder zurückzudrängen und die vernünftige junge Dame zu werden, die sie sein musste.
    Als sie einmal in Lady Carnegies Gartenlaube rittlings auf seinem Schoß saß und ihm sagte, er verderbe sie, entgegnete er unbekümmert, es sei ja nur bei ihm, und da er ihr Ehemann würde, zählte es nicht als verdorben. Obwohl sie sich im Schatten befanden, hatte sie den Ausdruck gesehen, der kurz über seine Züge flog, sie verhärtete. Nur bei ihm und er wäre ja eines Tages ihr Ehemann.
    Ihre Miene musste sich verändert haben; ehe sie etwas sagen konnte, zog er ihren Kopf zu sich und küsste sie, küsste sie ununterbrochen, bis das Verlangen in ihr aufloderte und ihre Sinne versengte.
    Genug war genug. So konnte es nicht weitergehen.
    Sie musste etwas unternehmen, eine Entscheidung fällen und danach handeln.
    Ihre erste Entscheidung, ihre erste Tat bestand darin, die Person aufzusuchen, die ihn am besten kannte. Sie stellte Flick im hinteren Salon, wo sie sich glücklicherweise allein beim Studium des Ladies Journal aufhielt.
    Rastlos ging sie zum Fenster, öffnete es ohne lange Vorrede. »Du kennst Dillon doch gut, oder?«
    Flick blickte auf und lächelte milde. »Seit ich sieben bin. Er ist ein Jahr älter als ich, aber wir hatten beide keine Geschwister, und es gab nur wenige Kinder in der Umgebung. Nimmt man mein Interesse an Pferden und dem Reiten hinzu, ist es kein Wunder, dass wir viel Zeit in der Gesellschaft des anderen verbracht haben, wesentlich mehr, als es sonst normal wäre.«
    Pris ließ sich auf den Fenstersitz sinken, schaute Flick in die blauen Augen. »Kannst du ... mir erklären, wie er ist? Ich kann nicht ganz ... das heißt, ich weiß nicht...«
    »Ob du ihm trauen kannst?« Flick lächelte breit. »Eine kluge Frage, die sich jede Frau stellen sollte. Besonders bei einem Mann wie ihm.«
    Pris blinzelte verwirrt. »Einem Mann wie ihm?«
    »Einem Herzensbrecher. Oh, nicht absichtlich, das nie. Aber es gibt zahllose Herzen, die seinetwegen einen Sprung haben. Manche davon sind erstaunlich harte Herzen, wie ich nicht unerwähnt lassen will. Aber davon hat er keine Ahnung - wie die meisten Männer unter ähnlichen Umständen.«
    Nach einer kleinen Pause fuhr Flick fort: »Doch du hast nach Vertrauen gefragt.« Mit gefurchter Stirn schloss sie die Zeitschrift vor sich. »Hmm ... ich will deinen Verstand nicht beleidigen, indem ich einfach sage, du solltest ihm trauen. Lass mal sehen, ob ich dir helfen kann.«
    Sie starrte quer durch den Raum. »Lass uns einmal die Ereignisse der jüngsten Zeit näher betrachten, von denen wir beide wissen. Zum Beispiel, wie er sich bei der Aufdeckung des Betrugsmanövers verhalten hat.« Sie setzte sich auf dem Sofa anders hin, sodass sie Pris anschauen konnte, und sprach weiter: »Er hat dir von seiner Vergangenheit erzählt, nicht wahr? Dass er einmal darin verwickelt war, Rennen zu manipulieren?«
    Pris nickte. »Du und Demon, ihr habt ihm geholfen, herauszukommen.«
    »Ja, aber dabei hat Dillon eine Kugel abgefangen, die auf mich abgeschossen worden war. Vielleicht war es in seinen Augen eine Form der Wiedergutmachung, aber gleichgültig, als der Moment kam, hat er gehandelt, und zwar ohne zu zögern. Und nachher hat er seinen Ruf selbst wieder aufgebaut. Beständig, zielstrebig. Mehr als jeder andere Gentleman weiß er, wie viel sein Ruf wert ist.«
    »Weil er ihn einmal verloren hatte.« Pris nickte.
    »Genau. Aber dennoch«, Flick hielt einen Finger hoch, »als es darum ging, dieses jüngste Betrugsmanöver zu beenden, hat sich Dillon für das entschieden, was das Beste für den Sport war, dessen Ideale er hochhält, auch wenn das bedeutete, dass er seinen hart erworbenen guten Ruf aufs Spiel setzen musste. Und es war ein echtes Risiko, eines, das er erkannte und begriff. Wenn irgendetwas schiefgegangen wäre, wenn Belle verloren hätte, hätte der kleinste Hinweis auf seine Beteiligung genügt, um seine Stellung als Hüter des Registers unhaltbar zu machen. Und du hast ja selbst gesehen, wie viel ihm die bedeutet, ihm und dem General. Trotzdem hat er nicht gezögert, selbstlos zu handeln, als es darum ging, das zu beschützen, was zu schützen er als seine Aufgabe ansieht.«
    Flick machte eine Pause, ehe sie fortfuhr: »Ich habe viele mächtige Männer kennen gelernt.« Ihre Lippen

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