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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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unter Kontrolle gehabt, war nie der Gnade seiner körperlichen Gelüste ausgeliefert gewesen. Sie hatte ihm gezeigt, dass er geirrt hatte, dass mit der richtigen Frau, der richtigen Versuchung, er ebenso von seinen Trieben gesteuert werden konnte wie jeder andere - wie Demon, Gerrard und wie die übrigen Cynster-Männer, in deren Umfeld er die letzten Jahre verbracht hatte.
    Das war kein beruhigender Gedanke, besonders, da es so aussah, als müsse er sie überreden, ihm ihre Geheimnisse zu verraten. Ihr so nahe zu kommen, sie in Versuchung zu führen, sich mit ihr abzugeben, soweit er das musste, würde seine bislang unerschütterliche Beherrschung, die durch sie schon ernstlich geschwächt war, auf eine harte Probe stellen.
    Berücksichtigte man noch die sofortige Reaktion seines Körpers bei ihrem bloßen Anblick, so war er ernstlich in Gefahr. Sie stand im Augenblick, in einem grauweiß gestreiften Kleid mit eingewebten Goldfäden entzückend anzusehen, allein, betrachtete die Menge, eine Außenseiterin, die sich wegen ihrer Schönheit von anderen abhob - so ging es ihm auch oft. Er hegte ernsthafte Zweifel, dass ihre nähere Bekanntschaft zu Verachtung führen würde, wesentlich wahrscheinlicher war da Wahnsinn, wenn er ständig gezwungen war, gegen seine neu entdeckten Dämonen zu kämpfen.
    Trotzdem, ihre ebenso zwangsläufige Reaktion auf ihn, ihr unwillkürlicher Drang, bei anderen Schutz zu suchen, bewirkte, dass seine Mundwinkel sich hoben. Das Raubtier in ihm erkannte ihre Flucht als das, was sie war. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung? Vielleicht müsste er für das Überreden doch nicht weitergehen, als er sich wagte?
    »Da bist du ja!«
    Er drehte sich um und sah Flick geschäftig auf sich zukommen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange, sie flüsterte: »Sie ist dort drüben bei den Elcotts - hast du gesehen?«
    »Ja.« Flick hatte ihm die Nachricht geschickt, dass Miss Dalling und ihre Tante heute Nachmittag zu ihr zum Tee kommen wollten. »Wie lange sind sie schon da?«
    »Etwas mehr als eine Stunde, daher hast du noch reichlich Zeit. Und jetzt«, Flick drehte sich suchend zu ihren Gästen um, »würdest du sicher gerne ihre Tante kennen lernen, nicht wahr?«
    »Allerdings. Und danach kannst du mir schon einmal den Weg frei machen.« Dillon tat so, als bemerkte er die begehrlichen Blicke nicht, die ihm folgten. »Ich habe absolut kein Interesse an irgendeiner süßen jungen Dame - nur an Miss Dalling.«
    Flick lachte und fasste ihn am Arm. »Ich stimme dir zu, dass sie nicht süß ist, aber wenigstens ist sie interessant. Wie auch immer, mein lieber Junge, ich fürchte, ungeachtet deines Mangels an Interesse sind zu viele anwesend, deren Interesse du nicht ignorieren kannst.«
    Er stöhnte, fügte sich aber in sein Schicksal und ließ sich von ihr zu der wartenden Menge führen. Er begrüßte mehrere Matronen, verneigte sich vor ihren Töchtern und behielt mühelos seine gewöhnliche Distanziertheit bei; selbst während er die verschiedenen liebreizenden jungen Damen anschaute, waren seine Sinne auf seine Beute fokussiert. Sie ging umher, hielt sich mehr oder weniger hinter ihm auf seinem Weg durch die Gäste.
    Sie hatte sich seine Warnung zu Herzen genommen. Sie zu verlocken, sich wieder in seine Nähe zu wagen, war eine neue Herausforderung.
    Dann brachte ihn Flick zu einer älteren Dame, die neben Lady Kershaw saß. »Das hier ist Lady Fowles. Sie, ihre Nichte und ihre Patentochter verbringen ein paar Wochen in Carisbrook House. Erlauben Sie mir, Ihnen meinen Cousin vorzustellen, Mr Dillon Caxton. Dillon ist der Hüter des berühmtberüchtigten Abstammungsregisters.«
    »Wirklich?« Lady Fowles lächelte zu ihm auf, ein Adler, der sein Opfer gesichtet hatte.
    Artig neigte Dillon sich über ihre Hand und schaute beim Aufrichten in ein Paar scharfsinniger grauer Augen.
    »Ich habe schon eine Menge von Ihnen gehört, junger Mann. Von meiner Nichte. So wenig zuvorkommend von Ihnen, ihr nicht alles zu erzählen, was ich wissen will.«
    Das Lächeln Ihrer Ladyschaft beraubte ihre Worte aller Schärfe. Dillon antwortete seinerseits mit einem Lächeln. »Ich fürchte, die Details, die im Register vermerkt sind, sind so etwas wie ein Betriebsgeheimnis.«
    Er fragte sich, ob Ihre Ladyschaft von den nächtlichen Ausflügen ihrer Nichte wusste. Es schien unwahrscheinlich; trotz ihrer vorgeschobenen Exzentrik schien Lady Fowles überaus vernünftig.
    Sie setzte ihm wegen des

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