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Eine Nacht zum Sterben

Eine Nacht zum Sterben

Titel: Eine Nacht zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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mit ihm ins Erdgeschoß. Vor der Kellertür setzten sie ihn ab. Der eine nahm seine Maschinenpistole von der Schulter und hielt sie schußbereit; der andere nahm einen Schlüsselbund aus der Tasche und schloß die Tür auf.
    Der Mann mit der Maschinenpistole beugte sich vor, packte Chavasse am Kragen und wollte ihn auf die Beine stellen. Chavasse machte die linke Hand steif und stieß ihm die Fingerspitzen in die Kehle; der Schlag konnte tödlich sein, wenn man ihn richtig ausführte. Der Mann gab keinen Laut von sich und fiel zu Boden wie ein nasser Sack. Die Maschinenpistole fiel ihm aus der Hand. Chavasse kam hoch und schlug dem Mann hinter ihm seinen Ellbogen ins Gesicht. Der überraschte Chinese stieß einen unterdrückten Schrei aus und taumelte in die Zelle. Dort griff ihn sich Darcy Preston, schlug ihm in den Magen und zweimal gezielt gegen das Kinn.
    Chavasse nahm die Maschinenpistole und grinste. »Sieht aus, als ob wir wieder im Geschäft sind.«
    »Was machen wir jetzt?« fragte Darcy.
    Chavasse hielt die Maschinenpistole hoch. »Gegen Rossiter, Ho Tsen und die Albaner haben wir allein hiermit keine Chance. Wenn wir auf die Alouette kämen, sähe das aber schon anders aus. Mit Maliks Maschinenpistolen und Handgranaten sind wir denen sogar überlegen.«
    »Und das Mädchen?«
    »Sie hat uns immerhin verpfiffen. Übrigens stimmt deine Vermutung. Die beiden lieben sich heiß und innig. Ich meine, um das Mädchen brauchen wir uns nicht mehr zu kümmern.«
    Chavasse ging voraus; Preston folgte ihm. Sie liefen den Gang entlang und kamen über eine Treppe zu einer unverschlossenen Tür. Chavasse machte sie vorsichtig auf; sie führte in eine Küche; ein großer quadratischer Raum mit einem offenen Herd, in dem Feuer brannte. In diesem Augenblick ging eine andere Tür auf, und zwei Albaner kamen herein. Er machte die Tür leise zu, hielt einen Finger vor den Mund, und sie traten den Rückzug an. Am anderen Ende des Ganges fanden sie eine Tür, die aussah, als sei sie schon lange nicht mehr benutzt worden. Darcy machte sich an dem verrosteten Schloß zu schaffen; er bekam es auf. Sie gelangten in einen von Mauern umgebenen Garten, der genauso verwildert war wie das übrige Gelände. Durch einen Torbogen kamen sie schließlich ins Freie und liefen unter eine Gruppe von Bäumen in Deckung. Sie blieben unbemerkt. Chavasse lief weiter voraus über einen der überwucherten Fußwege; das dichte Unterholz schlug ihnen an die Beine.
    Der Fußweg führte ohne Übergang auf eine Lichtung, die den Blick auf die Lagune freigab. Am Rand der Lagune standen die Ruinen eines imitierten griechischen Tempels. Und dort stand auch Famia Nadeem; sie hatte die Hände in den Manteltaschen und sah sich die verfallenen Säulen an.
    Sie schrak zusammen. Ihr Gesicht war voller Angst. Chavasse ließ die Maschinenpistole fallen, packte sie grob und hielt ihr den Mund zu.
    »Jetzt hör mir mal zu, du dummes kleines Biest. Dein Freund ist ein Agent und arbeitet für die Regierung des kommunistischen China. Er ist verantwortlich für den Tod vieler Menschen; auch den alten Hamid und Mrs. Campbell hat er auf dem Gewissen. Begreifst du das?«
    Sie starrte ihn mit großen Augen an, und er gab ihren Mund frei. Sie wollte schreien, und er schlug ihr mit der geballten Faust unters Kinn.
    Er legte sie auf die Erde und drehte sich um zu Preston. »Nimm sie dir über die Schulter und lauf zum Kai. Geh so dicht ran, wie du kannst und versteck dich im Gebüsch.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich will die Leute ablenken. Wenn ich es schaffe, hast du Zeit genug, an Bord der Alouette zu kommen und abzufahren.«
    »Und du?«
    »Ich springe hier ins Wasser und schwimme auf das Schiff zu, wenn du auf gleicher Höhe bist. Wenn ich zu spät komme, sieh zu, daß du allein wegkommst. Riskier meinetwegen keine Heldentaten.«
    »Du bist der Boss.«
    Der Jamaikaner hob das Mädchen hoch, legte sie sich über die Schulter und rannte los. Chavasse lief zurück ins Haus. Er hatte sich einen Plan zurechtgelegt. Das Haus war aus reinem Holz gebaut. Wenn man es nur richtig anfing, würde es brennen wie eine Fackel; er wußte genau, wie er vorgehen wollte.
    Er lief den ganzen Weg zurück, durchquerte den Garten und stieg ins Erdgeschoß. Als er diesmal die Tür auf dem Treppenabsatz öffnete, war die Küche leer.
    Er ging hinein, nahm die Öllampe auf dem Tisch auseinander und schüttete das Öl auf den Fußboden. In einem der Schränke fand er einen halbvollen Kanister mit

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