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Eine riskante Affäre (German Edition)

Eine riskante Affäre (German Edition)

Titel: Eine riskante Affäre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Bourne
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auf diesen Teppichen abzuschlachten.
    »Ich mag keine wilden Feiern in meinem Haus.« Lazarus’ Stimme wand sich wie eine Schlange zwischen Felsen herein. »Dies hier ist nicht Donnybrook Fair.«
    Nervöse Spannung erfüllte den Raum.
    »Und keine Feier.« Sebastian stieß Badger lässig mit dem Stiefel an. »Es sei denn, Sie wollen, dass der hier stirbt.«
    »Verlockendes Angebot. Aber nicht heute, würde ich sagen.«
    Sebastian starrte in Lazarus’ von Grausamkeit zerfurchtes Gesicht. »Dann ist es Zeit für uns zu gehen.« Mit leiser Stimme, sodass es niemand außer ihm hören konnte, fügte er hinzu: »Sie haben lange genug mit ihr gespielt. Beenden Sie es.«
    Lazarus nickte. Er ließ den Blick durch den Raum schweifen, erfasste jedes Auge und übernahm die Kontrolle über jedes einzelne Bandenmitglied. »Gibt es hier jemanden«, fragte er ruhig, »der Zweifel daran hat, dass Jess mir gehört?«
    Totenstille.
    »Ich sage Jess, wann sie kommen und gehen darf. Ich sage ihr, wann sie atmen darf. Ich entscheide, wann sie damit aufhört.« Er wartete eine weitere Minute, während sich das Schweigen hinzog. »Niemand sonst rührt sie an.«
    Lazarus zog seine Jacke zu und trat an dem vorbei, was von Badger übrig war. Hinter ihm fingen sie an zu reden. Spekulationen, Zustimmung, Erleichterung. Jess hatte ihr Leben zurück. Für den Augenblick zumindest.
    »Treten Sie in mein Büro, Kapitän Kennett«, forderte Lazarus ihn auf.

23
    Es endete damit, dass Badger zu Boden polterte und der Kapitän sein Halstuch in aller Seelenruhe gerade rückte. Diese Show hatte jedem gefallen. Nur ein weiteres von Lazarus’ Spektakeln. In dieser Räuberhöhle wurde es nie langweilig. Auch das war etwas, was sie in den vergangenen paar Jahren erfolgreich aus ihrer Erinnerung gestrichen hatte.
    Als Lazarus mit einem Rucken des Kopfes auf das Hinterzimmer wies und den Kapitän zu einem Gespräch einlud, war Jess froh, ihm folgen und den vielen durchdringenden Blicken entrinnen zu können. Sie hatte gewusst, dass Lazarus für ihre Sicherheit sorgen würde. Von Anfang an gewusst. Nur hatte er sich verdammt viel Zeit damit gelassen, nicht wahr?
    Das Hinterzimmer, in dem Lazarus seine Privatangelegenheiten erledigte, war einst ein schmucker Salon gewesen. Jetzt löste sich die Tapete von den Wänden, und der Putz war in weiten Teilen von der Decke gebröckelt. Der Raum stank nach Urin und Zwiebeln. Vor zehn Jahren hatte Jess all das nicht bemerkt. Auf dem Tisch standen eine Öllampe, die nicht entzündet war, sowie eine Weinflasche und Gläser. In der Ecke wurden sauber aufgewickelte Seile mit Kletterhaken aufbewahrt. Werkzeuge ihres früheren Gewerbes. Auf einem Stuhl lagen ein aufgeschlagenes Buch und ein Stapel Zeitungen. Lazarus las alles, was er in die Finger bekommen konnte. Am Kamin lehnte eine Brechstange, die für Einbrüche gebraucht wurde, wenn sie nicht gerade das Feuer damit schürten.
    »Mein zweites Zuhause, Kapitän. Machen Sie es sich bequem. Jess … ihr beiden … hier rein.« Im Gehen zog Lazarus seine Jacke aus und ließ sie fallen. Sein aktuelles Spielzeug, das Mädchen, das von ihm schikaniert wurde, bückte sich, hob sie auf und legte sie ordentlich über eine Stuhllehne. Dann rollte es sich in einem Sessel in der Nähe eines zugezogenen Fensters zusammen und bot dabei einen höllisch schwangeren Anblick. Im Allgemeinen schickte Lazarus seine Gespielinnen heim, sobald sie schwanger waren.
    Jess konnte der armen Frau nicht helfen. Niemand konnte es. Nicht ehe sie Lazarus zu langweilen begann.
    Black John nahm an der Wand Platz, wo er ein freies Schussfeld hatte. »Die Hand« schlüpfte herein und hockte sich wachsam und unauffällig in eine Ecke. Und sie, sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sie wusste nicht, wie sie sich gegenüber Lazarus verhalten sollte, wenn sie nicht »die Hand« war. Also stand sie zitternd da, fühlte sich miserabel und fror allmählich, weil ihr die Kleider am Leibe klebten.
    Lazarus streckte sich und gähnte. Dann ließ er sich im Sessel am Kamin nieder und knallte die Stiefel auf den leeren Rost. Als Jess noch »die Hand« gewesen war, hatte sie Lazarus’ Gedanken immer ziemlich gut erraten können. Im Augenblick war er stocksauer. Für kein Geld der Welt wäre sie ihm jetzt in die Quere gekommen.
    Schließlich brachte sie es fertig, ihm in die Augen zu blicken.
    »Willkommen zu Hause, Jess«, sagte er.
    Damit gab er ihr zu verstehen, dass sie bleiben würde. In dem Moment, wo sie über

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