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Eine riskante Affäre (German Edition)

Eine riskante Affäre (German Edition)

Titel: Eine riskante Affäre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Bourne
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Schmuggel von Spitze. »Fangen Sie endlich an oder verschwinden Sie.«
    »Noch ein Schiff nach Boston, die Fregatte Oak Tree , in Baltimore auf McFarlane registriert, Abfahrt erster April. Die Schaluppe Betty of Newark , registriert in Plymouth auf … « Von den für Boston bestimmten Schiffen hatte er etliche entdeckt.
    »Die kannst du alle durchstreichen. Es wird kein Schiff sein, das in einem hübschen Verbund mit anderen segelt.« Der Geheimdienst hatte keine Ahnung von Verschiffungen, oder?
    Adrian stellte eine Tasse Tee neben ihrem Ellbogen ab.
    Neun Stunden und dreiundzwanzig Minuten später schloss sie das Whitby-Hauptbuch für August. Ihre Augen brannten. Sie stützte den Kopf in die Hände und drückte die Finger fest gegen den Nasenrücken.
    »Wir bringen es morgen zu Ende«, sagte Sebastian.
    »Jess, wir können an dieser Stelle aufhören«, schlug Adrian vor.
    Der Mann von der Admiralität meinte heiser: »Ich hole Ihnen etwas Tee.«
    Sebastian fauchte: »Sie braucht keinen mehr.«
    »Kein Tee.« Als sie sich erhob, schossen ihr sämtliche Arten von Schmerz in Rücken und Beine. Alles tat ihr weh. Ein Sieg auf ganzer Linie, wenn es um Schmerzen ging. »Ich brauche morgen nicht weiterzumachen. Das wisst ihr genauso gut wie ich. Wir sind fertig hier.«
    Die Agenten vom britischen Geheimdienst erhoben sich, als sie aufstand. Allen reichte es. Adrian öffnete ihr wortlos die Tür, und nur Sebastian folgte ihr nach draußen.
    Sie passierten die beiden Marinesoldaten und durchquerten die Flure des leeren Gebäudes. Als sie in die Nacht traten, lag der große Hof düster im Schatten der in einiger Entfernung stehenden Lampen. Sebastian hatte dafür gesorgt, dass eine Droschke an der Straße wartete. Er öffnete den Schlag, klappte den Tritt herunter und half ihr hinein. Noch äußerte er weder Trost noch irgendwelche Erklärungen. Er brachte sie einfach nur von der Admiralität fort.
    Ein paar Meter weiter stand die kleine Kutsche der Whitbys am Straßenrand. Pferd und Fahrer dösten. Hinten saß ein Mann in seinen Mantel gehüllt und wartete.
    Es war Pitney. Jess hatte gewusst, dass er da sein würde. Hätte ihm deswegen jemand Fragen gestellt, hätte er geantwortet, dass er hier war, um Whitby-Bücher abzuholen. In Wirklichkeit war er gekommen, um sie zu sehen.
    »Halt mal an. Da.« Es war das Erste, was sie zu Sebastian sagte. »Ich muss mit ihm reden.«
    Sie öffnete den Schlag, ging auf ein Knie und beugte sich vor. »Pitney … ich bin fertig da drinnen.«
    Pitney wusste ihr Gesicht zu deuten. Musste es erkennen.
    »Ich habe herausgefunden … « Verdammt, verdammt, verdammt . Ihre Kehle war wie zugeschnürt. »Ich bin der Spur gefolgt … bis zu den Whitby-Schiffen. Ich weiß … « Einatmen, ausatmen . Es tat so verdammt weh. »Ich gehe morgen zu Papa. Heute Nacht kann ich ihm nicht gegenübertreten.«
    »Jess … «
    »Ich kann nicht … « Ihr fehlten die Worte. Pitneys Ausdruck war matt und unwirklich, als zerfiele er gleich in kleinste Teile und würde weggeweht. »Ich muss hier weg. Kommen Sie zurecht?«
    Er schüttelte den Kopf. Es gab nichts, das er hätte sagen können. Kein Wort. Seit dreißig Jahren war er Papas Freund. »Jess … «
    »Lassen Sie sie in Ruhe.« Sebastian zog sie grob auf den Sitz zurück und langte an ihr vorbei, um den Schlag zu schließen. Die Kutsche rollte an.
    Es waren Whitby-Schiffe. Zusammen mit Schmuggelware wurden die Geheimnisse über den Kanal geschafft, mithilfe der Besatzung, die entsprechenden Befehl erhalten hatte und nicht einmal wusste, was sie da überbrachte. Whitby-Schiffe. Die Bücher bewiesen es, immer und immer und immer wieder.
    Das Muster an den Lederwänden der Kutsche bestand aus abgenutzten Blattgold-Lilien, die im Abstand von zehn Zentimetern zueinander standen. Manchmal bildete das Muster Rauten, manchmal Quadrate, manchmal lange, schräge Reihen. Je nachdem, aus welchem Winkel Jess sie betrachtete. Die Pferde klapperten durch den St.-James-Park und in die stillen Straßen von Mayfair. Zu dieser Stunde war niemand unterwegs. In den breiten, dunklen Abschnitten zwischen den Laternen herrschte Leere. Einmal preschte eine Katze direkt vor ihnen quer über die Straße.
    Zu irgendeinem Zeitpunkt legte Sebastian einen Arm um sie und zog sie an sich. Da konnte sie nicht mehr an sich halten, weinte laut und feucht und krallte sich in seine Jacke, als hätte sie etwas verschluckt. Hätte er sie nicht gehalten, wäre sie in drei oder vier Teile

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