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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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hätten mich sterben lassen. Meine Männer reden hinter meinem Rücken über mich, und ich frage mich ständig, welche Dummheiten Sie als nächstes für mich geplant haben. Ich muss mein eigener Herr sein, und solange Sie um mich herumflattern, kann ich das nicht. Ich will nicht, dass Sie mir helfen oder für mein Glück sorgen oder wie immer Sie das nennen würden. Ich will, dass Sie gehen.“
    Sie drehte sich um und streckte flehend die Hände aus. „Ich kann Sie nicht verlassen, Nick“, erwiderte sie unglücklich. „Nicht jetzt. Noch nicht. Erst, wenn Sie ein besserer Mensch geworden sind.“
    „Also fangen wir wieder von vorn an, nicht wahr? Sie wollen einen besseren Menschen aus mir machen?“ Ungerührt von ihrem bittenden Ausdruck, schüttelte er den Kopf. Er hatte nicht erwartet, dass sie auf seinen Täuschungsversuch eingehen würde, aber es lag nicht in seiner Natur, nachzugeben, und er würde es auch jetzt nicht tun. „Nun, Sie wollten für meine Zufriedenheit sorgen, und kaum etwas befriedigt mich mehr als ein Mädchen, das sich unter mir in der Koje wälzt und vor Lust stöhnt. Ich verspreche Ihnen, dass Ihre Schwester keinen Grund haben wird, sich zu beklagen.“
    „Es war niemals die Rede davon, dass Sie Rose verführen sollen“, fauchte Lily ihn an. „Ich sagte Ihnen, dass sie einen Freund braucht, nicht einen … einen Liebhaber.“
    „Dann hätten Sie dies bedenken müssen, ehe Sie sie mir zuführten.“ Nick beugte sich vor. Seine Miene war mitleidlos, und seine Augen funkelten erwartungsvoll. „Ich bin kein Gentleman, Miss Everard, wie sehr Sie sich auch bemühen, so zu tun, als wäre es anders. Wenn Sie die Tugend Ihrer Schwester aufs Spiel setzen wollen, steht es Ihnen frei, das zu tun. Aber werfen Sie mir dann nicht vor, dass ich ein Schurke bin, wenn ich darauf eingehe.“
    Energisch verschränkte Lily die Arme vor ihrer Brust. „Wenn ich also in Ihrem Leben bleibe – was ich tun muss – dann werden Sie meine Schwester entehren.“
    „Jawohl“, bestätigte Nick. „Das will ich damit sagen.“
    „Wenn ich also weiterhin versuche, Ihnen dabei zu helfen, ein besserer Mensch zu werden, wollen Sie mich damit belohnen, etwas zu tun, durch das Sie nur ein noch größerer Schuft und Schurke werden.“ Sie seufzte, und ihre Brüste in dem tief ausgeschnittenen Kleid hoben und senkten sich unter raschen Atemzügen. „Sie sind nicht bereit, mir auch nur ein kleines bisschen entgegenzukommen, oder?“
    „Das ist nicht meine Absicht. Sie sind eine Frau, und Sie sind tot. Und es ist sehr gut möglich, dass Sie nur ein Fantasiegebilde sind. Wenn ich nicht gegen Sie gewinnen kann – nun, dann ist mir alles egal.“ Er lächelte flüchtig. „Nur zu, werfen Sie mit so vielen Wasserkrügen, wie sie nur wollen. Aber wenn Sie noch in dieser Nacht verschwinden, dann, das verspreche ich Ihnen, wird Ihre Schwester unberührt ihrem Bräutigam übergeben werden, sobald das Lösegeld bezahlt wurde.“
    „Wie Sie wünschen, mein lieber Captain, aber Sie täuschen sich sehr, wenn Sie glauben, dass eine Frau – tot oder lebendig – kein ernst zu nehmender Gegner ist.“ Lily schlug sich mit demzusammengefalteten Fächer mehrmals gegen die Schulter und sah dabei aus wie ein General, der sich auf die Schlacht vorbereitet. „Und ich sollte Sie auch noch darauf aufmerksam machen, dass mehr als nur Wasserkrüge für mich sprechen.“
    Nick erinnerte sich an das, was dem ersten Kapitän der Angel Lily zugestoßen war, doch er schob den Gedanken beiseite. Seine Lage erinnerte nicht im geringsten an die von Fotherill. Er hielt mit der kleinen Rose Everard einen unschlagbaren Trumpf in der Hand, und wenn Lily ihn dazu zwang, würde er bedenkenlos diese Karte ziehen.
    Jedenfalls redete er sich das ein, und vielleicht glaubte er in diesem Augenblick wirklich daran.
    „Sie können alles versuchen, Miss Lily“, sagte er leise. „Aber denken Sie daran, dass es Ihre Entscheidung war. Und vergessen Sie auch nicht, dass ich spiele, um zu gewinnen.“

6. KAPITEL
    Gideon hielt seinen Hut an der Krempe fest, als er den Kopf zurücklegte, um zum Großmast hinaufzusehen.
    „Das dort ist der Ausguck“, erklärte er Rose, die sich ebenfalls nach hinten beugte und in die Sonne blinzelte. „Mit seiner Hilfe wird der Horizont nach feindlichen Schiffen abgesucht. Natürlich hoffen wir, dass ein langsames, reich beladenes Handelsschiff erblickt wird, aber wir wollen auch erfahren, wenn eine Fregatte in Sicht ist. In

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