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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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während des letzten Krieges in erstaunlich kurzer Zeit Schiffe für die Marine ausgerüstet. Aber in den Augen der echten Lords und Ladys ist Sir Edmund Everard nur ein neureicher Händler, ein Emporkömmling, und das ist ihm ein Gräuel. Er wollte ihnen allen etwas beweisen. Und deshalb brauchte er mich. Ich war das Mittel zum Zweck.“
    Nick ließ sich auf den Stuhl fallen, auf dem Rose gesessen hatte. Sosehr Lily ihm auch lästig war, so konnte er doch nur zu gut die Macht verstehen, die von einem alten Patriarchen ausging. „Und dann haben Sie sich in den hochwohlgeborenen Captain Lord Eliot verliebt?“
    „Verliebt? In Lord Eliot?“ Lilys blaue Augen funkelten. „Ach was, ich konnte den Mann nicht ausstehen! Er ist gemein und boshaft und so aufgeblasen, dass er sich für etwas ganz Besonderes hält, aber er ist ein Adeliger. Selbst seine hohen Schulden haben Papa nicht davon abgehalten, ihn in unser Haus zu locken. Nachdem Papa versprochen hatte, die Schulden zu begleichen und ihm die Taschen mit Gold vollzustopfen, hat er natürlich um meine Hand angehalten.“
    Ein bitterer Zug erschien um ihren Mund. „Wir hatten beide unsere Rollen, Rose und ich, sehen Sie. Ich war die Schönheit, die mit Papas Geld bei den Aristokraten herumgereicht wurde, während die arme Rose zu Hause bleiben und Papas Stütze im Alter sein sollte. Wir hatten niemals die Möglichkeit, etwas anderes zu sein als das. Dafür hatte Papa gesorgt.“
    Lily senkte den Kopf und beschäftigte sich damit, den Fächer glatt zu streichen. „Wunderbar ausgedacht, nicht wahr? Zu schade für Papa, dass es anders gekommen ist.“
    „Aber Rose hat gesagt …“
    „Rose wusste es nicht.“ Lily warf ihrer schlafenden Schwester einen liebevollen Blick zu. „Sie war immer so pflichtbewusst, ich dagegen war nie so gefügig, wie Papa es sich wünschte. Oh, ich hatte mich einverstanden erklärt, Lord Eliot zu heiraten, damit er endlich Ruhe gab, aber ich hatte nicht die Absicht, es wirklich zu tun. Ich hatte mein Herz an Thomas Carville verloren, und wir wollten durchbrennen. Doch dazu kam es nicht mehr, denn ich starb …“
    Sie lächelte Nick an und schlug mit dem geschlossenen Fächer leicht an das Grübchen auf ihrer Wange. „Toms Vater besitzt einige Mühlen im Norden, und damit ist er noch gewöhnlicher als Papa, aber Tom ist wirklich wundervoll, groß und gut aussehend und mit einem Lachen, das mich erbeben ließ. Er ist Ihnen ähnlich, wirklich.“
    „Schade, dass Sie nicht zurückgekehrt sind, um sich in sein Leben einzumischen statt in meines“, knurrte Nick und legte seine Füße auf die Tischkante. „Und wegen all Ihrer Liebeleien muss Ihre arme Schwester jetzt diesen Bastard von einem Lord heiraten?“
    Einen Augenblick lang glaubte Nick einen Ausdruck des Bedauerns auf Lilys hübschem Gesicht zu erkennen. Aber ehe er sicher sein konnte, warf sie empört den Kopf zurück.
    „Ich kann Ihnen versichern, mein lieber Captain, dass ich nicht die Absicht hatte zu sterben. Ich weiß, es klingt, als wäre ich sehr selbstsüchtig gewesen, aber so war es nicht. Nein, wirklich nicht. Wenn ich am Leben geblieben und mit Tom durchgebrannt wäre, hätte ich Rose ganz bestimmt vor Papa gerettet. Aber ich sagte Ihnen bereits, dass ich jetzt gar nichts tun kann, um ihr zu helfen.“
    Nicks Mitgefühl verschwand augenblicklich. „Außer, ihr mich in den Weg zu stellen.“
    „Das war, bevor ich wusste, dass Sie sie so behandeln würden!“, rief Lily verstimmt aus. „Sie sind ein richtiger amerikanischer Don Juan!“
    „Don Juan, ha!“ Nick schwang seine Beine auf den Fußboden. „Wenn Sie früher gekommen wären, hätten Sie sehen können, wie Ihre süße kleine Schwester sich praktisch auf mich gestürzt hat!“
    „Ach, seien Sie still!“ Lily schnaubte verächtlich hinter ihrem Fächer. „Ich möchte von Ihnen nichts Schlechtes über Rose hören. In solchen Angelegenheiten liegt der Fehler immer beim Manne. In Portsmouth sah ich einst ein Theaterstück von Mr Rowe, das The Fair Penitent hieß. Darin gab es einen niedrigen Charakter, der große Ähnlichkeit mit Ihnen hat. Vielleicht, mein lieber Captain, sollte ich dazu übergehen, Sie nach ihm zu nennen – Lothario Sparhawk.“
    Nick hatte weder von Mr Rowe noch von dem niedrigen Charakter Lothario gehört. „Genug jetzt! Ihre Schwester hat dieses teuflische Spiel vorgeschlagen und Küsse als Einsatz gewollt!“
    Lily runzelte die Stirn und schnalzte mit der Zunge, während sie den Kopf

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