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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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schüttelte. „Oh, mein lieber Nick, das war allerdings ein Fehler. Sie dürfen niemals, wirklich niemals Dame mit Rose spielen.“
    „Nun, ich habe es getan“, erklärte Nick. „Und ich kann noch von Glück reden, dass sie mich nicht bis aufs letzte Hemd ausgezogen hat. Aber ich schwöre, ich habe sie nicht angerührt. Ich habe sie nur geküsst.“
    „Stimmt das auch?“
    „Es stimmt“, antwortete er leise. „Und hören Sie auf, mich anzusehen, als wüsste ich den Unterschied nicht. Es ist ohnehin alles Ihr Fehler. Wenn Sie verschwunden wären, wie sie es hätten tun sollen, hätte ich Rose in Ruhe gelassen. Stattdessen habe ich sie mit jeder nur möglichen List hierher gelockt und dafür gesorgt, dass ihr Weinglas niemals leer wurde, genau wie Sie es gesagt haben. Aber als sie mich mit ihren großen Augen angeblickt und mir erzählt hat, wie traurig ihr Leben bisher verlaufen sei, konnte ich es nicht mehr tun. Zum Teufel, ich war es, der diesem wunderbaren Kuss ein Ende gesetzt hat.“
    „Oh weh, oh weh!“, sagte Lily schelmisch. „Als nächstes werden Hunde fliegen.“
    „Warum nicht?“, fragte er mürrisch. „Immerhin haben Sie Flügel bekommen. Aber am schlimmsten ist, was mit mir passiert ist.“
    Er strich sich übers Haar. „Schauen Sie mich an. Sie haben mein elendes Leben gerettet, und jetzt bin ich so edelmütig geworden, dass ich nicht einmal die Röcke eines Mädchens heben kann. Was stimmt nicht mit mir?“
    „Mit Ihnen ist alles in Ordnung, mein lieber Captain“, sagte Lily sanft. Zum ersten Mal war ihr Lächeln jetzt offen und sogar liebevoll. „Sie haben dieses eine Mal auf ihr Gewissen gehört. Wissen Sie, einen Moment lang habe ich befürchtet, Sie würden es nicht tun.“
    Er hob den Kopf und blickte sie misstrauisch an. „Sie haben es die ganze Zeit über gewusst, nicht wahr? Dass ich heute Abend nicht bei ihr gelegen habe – verdammt, nicht bei ihr liegen konnte.“
    „Natürlich habe ich es gewusst“, erwiderte Lily sanft. Ihre schemenhafte Gestalt hatte sich schon fast aufgelöst. „Aber ich wollte es von Ihnen selbst hören. Träumen Sie süß, mein lieber, guter Captain!“
    Rose war ganz sicher, dass sie im Sterben lag.
    Oder zumindest hoffte sie, dass das geschehen würde. In ihrem Kopf pochte es schmerzhaft, und ihr leerer Magen fühlte sich so sonderbar an, dass sie nur noch so reglos daliegen wollte, wie es nur möglich war, bis der Tod ihrem Leiden ein Ende bereiten würde.
    Aber nicht einmal das konnte sie tun, denn das Schiff und die Koje befanden sich wohl im schwersten Sturm, den sie erlebt hatte, seit sie den Ärmelkanal verlassen hatten. Ja, das wäre eine Erklärung für ihren schmerzenden Kopf, das unangenehme Gefühl im Magen und die Tatsache, dass die Kabine schwankte. Sie seufzte aus tiefstem Herzen, presste das Gesicht ins Kissen und sehnte wieder das Ende herbei.
    Aber irgendetwas stimmte nicht. Obwohl sie sich elend fühlte, arbeiteten ihre Sinne noch, und das Leinen an ihrer Wange roch nicht nach ihrem eigenen Parfüm, sondern es haftete ihm ein männlicher Geruch an, der ihr auf beunruhigende Weise vertraut war. Vorsichtig und mit wachsender Furcht öffnete sie die Augen. Das Licht der Morgensonne durchflutete die Kajüte, die glänzenden Messinglaternen schaukelten nur leicht. Die See war ruhig. Den Sturm hatte sie sich nur eingebildet. Captain Sparhawks Mantel hing über der Lehne seines Stuhles, wo er ihn am vergangenen Abend zurückgelassen hatte.
    Der vergangene Abend. Der Himmel stehe ihr bei, sie war in Captain Sparhawks Kajüte, schlimmer noch, in seiner Koje, und mit furchtbarer, peinlicher Deutlichkeit kehrte die Erinnerung an den vergangenen Abend zurück. Oder jedenfalls das meiste davon. Sie erinnerte sich daran, wie nervös sie gewesen war, und dass sie deswegen zu viel Wein getrunken hatte, sie erinnerte sich an das Damespiel, daran, dass sie ihn geküsst und auf seinem Schoß gesessen hatte wie irgendein liederliches Frauenzimmer, sie erinnerte sich, dass er ihren Rücken gestreichelt und den Arm um ihre Taille gelegt hatte, und dann – dann erinnerte sie sich an nichts mehr.
    An gar nichts.
    Ihre Angst wuchs mit jeder Minute. Sie warf die Bettdecke zurück und fuhr sich mit den Fingerndurchs Haar. Ihre Schuhe standen auf dem Boden, ihre Strumpfbänder hingen lose herab, die Röcke waren bis zur Taille hochgeschoben und ihr Mieder schamlos geöffnet. Sogar die Schnüre ihres Korsetts waren offen. Mit zitternden Händen schob sie

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