Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
Vom Netzwerk:
schrieb ihr während des Frühstücks diese verdammten Briefe. Tief in seinem Innern verspürte er eine verzweifelte Sehnsucht nach Rose Everard.
    Es war Lilys Schuld, da war er sich ganz sicher. Doch jedes Mal, wenn er ihr das sagen wollte, hatte sie nur gelacht und war auf die übliche Weise verschwunden, die ihr immer das letzte Wort ließ und ihn fast zum Wahnsinn trieb. Aber er war fest entschlossen, aus dieser Angelegenheit als Sieger hervorzugehen.
    Wenn er das nächste Mal mit Rose allein war, würde er nicht sentimental werden. Er würde sie stattdessen mit seinem bemerkenswerten Charme überwältigen, und er würde es nicht bei einem Kuss belassen. Wenn sie das nächste Mal in seiner Koje erwachte, würde sie zufrieden lächeln, und sie würde ihm nicht davonlaufen. Und dann würde er sehen, wie Lily darauf reagierte!
    Das heißt, wenn es ein nächstes Mal geben würde.
    Neun lange Tage.
    Und als ob Roses verschlossene, verriegelte Kabinentür noch nicht ausgereicht hätte, um seinen Zorn anzustacheln, schien auch noch sein viel gerühmtes Glück als Kaperfahrer ihn verlassen zu haben. Es hatte nichts genützt, dass er einen Kurs gewählt hatte, der ihn durch die meistbefahrenen Handelsrouten im Atlantik führte, und dass das Wetter hervorragend war, mit günstigen Winden und einem wolkenlosen Frühsommerhimmel.
    Seit die Angel Lily die Commerce vor beinahe zwei Wochen gekapert hatte, war kein einziges Mal der Ruf vom Ausguck erschollen. Sie hatten nicht einmal ein Segel am Horizont entdeckt. Nick konnte sich nicht erinnern, dass es jemals seit Kriegsbeginn eine so magere Periode gegeben hatte, und er fragte sich, ob er nicht auch dies Lily in die Schuhe schieben könnte.
    „Sie wollen mir die Schuld an allem geben, nicht wahr?“, fragte sie mit erhobener Stimme, damit er sie trotz des Windes hören konnte. Sie stand vor ihm mit dem Rücken zur Reling und stützte sich auf die Ellenbogen. Die Bänder in ihrem Haar flatterten im Wind, und die Federn ihrer Flügel bogen sich zurück wie die einer Möwe, die versuchte, im Sturm zu segeln. „Alles, was schiefgeht, ist meine Schuld.“
    „Ja, zum Teufel, stimmt das etwa nicht?“ Er runzelte die Stirn, dann schaute er verlegen von ihrweg und aufs Meer hinaus, damit der Mann am Ruder nichts bemerkte. „Sehen Sie sich doch an, was alles schiefgegangen ist, seit Sie beschlossen haben, mich mit Ihrer Fürsorge zu beglücken.“
    „Oh ja, allerdings, da ist einiges zusammengekommen.“ Sie senkte den Kopf. „Zuerst habe ich Sie vor dem Sterben bewahrt. Dann habe ich Ihr Schiff gerettet, das sonst mit Sicherheit gesunken wäre, und habe Ihnen ein neues und besseres beschafft. Außerdem habe ich es arrangiert, dass Sie das Vertrauen Ihrer Mannschaft zurückgewinnen konnten, indem Sie die Commerce kaperten. Obwohl eigentlich Sie derjenige waren, der gezweifelt hat. Die Männer scheinen entschlossen zu sein, Ihnen zum Hades und zurück zu folgen, Narren, die sie sind.“
    „Als ob sie …“
    „Still jetzt, mein lieber Captain“, sagte Lily gelassen. „Ich bin noch nicht fertig.“
    „Oh doch, das sind Sie“, befahl Nick. „Sie langweilen mich allmählich.“
    „Ich langweile Sie?“ Sie zuckte zusammen. „Niemand hat es je gewagt, mich als langweilig zu bezeichnen.“
    „Sie sind langweilig, weil Sie durchschaubar sind“, erklärte Nick müde. „Ich weiß, dass ich geradewegs nach St. Lucia segeln könnte, längsseits des Admiralsschiffes anlegen und meinen Männern befehlen, die Hosen herunterzulassen und so die englische Flagge zu grüßen, und Sie würden immer noch einen Weg finden, mich zu retten. Ich bin beinahe versucht, es auszuprobieren.“
    Lily räusperte sich missbilligend. „Was ist aus dem großen Plan geworden, den sie mit meiner Schwester vorhatten? Oder ist es auch zu langweilig, darüber nachzudenken?“
    „Zwischen Ihrer Schwester und mir ist absolut nichts“, sagte er und wehrte sich gegen das, was sie ihm unterstellte. „Und das wissen Sie sehr gut.“
    „Das überrascht mich nicht, wenn man bedenkt, dass Ihnen nichts Besseres einfällt, als ihr jeden Morgen einen Brief zu schicken. Selbst ein so unerfahrenes Mädchen wie Rose wird dem durchaus widerstehen können.“
    „Lily, es gab andere Dinge, die mich beansprucht haben. Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich der Kapitän dieses Schiffes bin …“
    „Ach, Unsinn, daran liegt es nicht.“ Sie warf ihm einen belustigten Seitenblick zu. „Sie haben Angst, dass sie Ihnen

Weitere Kostenlose Bücher