Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
Vom Netzwerk:
brennt lichterloh.“
    „Es brennt ?“ Wie hatte sie nur so geistesabwesend sein können, dass sie die entsetzlichen Angstschreie nicht gehört und nichts von dem Rauch bemerkt hatte, der unter der Tür hindurch ins Zimmer drang? Mit einem erschrockenen Aufschrei griff sie nach ihren Sachen und schlüpfte hastig hinein. Noch während sie den Mantel anzog, rannte sie zur Tür.
    „Nein, Rose, nicht!“, rief Nick und riss den letzten Bettvorhang herunter. „Auf der Treppe ist schon zu viel Rauch. Wir müssen durchs Fenster. Komm jetzt, schnell!“
    Der Qualm brannte in ihren Augen und ihren Lungen. Hustend und keuchend drehte sie sich um. Sie sah, wie Nick ein Ende der Bettvorhänge an einer der weiß gestrichenen Säulen der Arkaden befestigte. Er prüfte die Haltbarkeit des Knotens, indem er heftig daran zog, dann warf er die Stoffmassen über das Geländer und streckte seine Hand nach Rose aus.
    Schwer atmend und mit tränenden Augen spähte sie hinunter. Sie waren mindestens zwanzig Fuß über dem Kiesweg unten im Garten, und die verknoteten Bettvorhänge, die sanft vom Geländer hin und her schwankten, schienen ihr noch weniger vertrauenerweckend als die Strickleiter an Bord der Angel Lily . Sie zögerte. Aber im nächsten Moment hörte sie klirrende Geräusche zersplitternder Scheiben. Sie schob sich das Haar aus dem Gesicht und schwang tapfer ein Bein über das Geländer.
    Gleich darauf spürte sie Nicks Hände an ihrer Taille, und er zog Rose zurück und in seine Arme. „Leg deine Hände um meine Schultern, Liebste“, befahl er. „Und halt dich fest.“
    Ohne lange zu überlegen, tat sie, was er ihr gesagt hatte, und klammerte sich noch mit den Beinen an ihn, um besseren Halt zu haben. Sie stöhnte auf, als er über das Geländer kletterte und sich sachte abstieß, um die Füße gegen die weiße Säule stemmen zu können. Er hielt sich an dem verknoteten roten Vorhang fest, und dann beging sie den Fehler, nach unten zu sehen, wo der Erdboden sich entsetzlich weit unter ihnen zu drehen begann.
    „Um Himmels willen, Rose“, keuchte Nick, „du erwürgst mich ja!“
    „Aber ich …“
    „Widersprich nicht!“, befahl er. „Ich bin mein ganzes Leben lang in der Takelage auf und ab geklettert, aber ich brauche dazu etwas Luft zum Atmen.“
    „Jawohl“, sagte sie erschrocken und versuchte, ihren Griff zu lockern, wie er es wollte. Sie kniff die Augen zusammen und barg das Gesicht in Nicks Haar. Endlich hörte sie den Kies unter seinen Füßen knirschen.
    „Oh Nick“, sagte sie, als sie von seinem Rücken glitt, um wieder auf den eigenen Beinen zu stehen. „Wie kann ich nur …“
    „Verdammt, Rose, jetzt nicht“, befahl er, packte ihre Hand und führte sie durch den Garten zu dem Tor in der Mauer und von dort auf die sichere Straße.
    Als sie draußen standen, nahm er ihre beiden Hände und blickte ihr besorgt ins Gesicht. „Du bist nicht verletzt, oder?“, fragte er mit heiserer Stimme. „War es nicht zu viel Rauch?“
    Sie schüttelte den Kopf. Asche und Staub schwebten durch die Luft wie grauschwarzer Schnee, und um sie herum rannten Menschen und riefen sich etwas zu. Die anderen trugen Eimer mit Wasser herbei, um das Feuer zu bekämpfen, aber für sie, Rose, gab es nur diesen hochgewachsenen Mann mit dem rußverschmierten Gesicht, der mit den Daumen über ihre Handgelenke rieb.
    „Oh Nick, du weißt, dass es mir gut geht“, sagte sie. Sie hustete wieder und hob einen Arm hoch, um sich das Gesicht mit dem Ärmel abzuwischen. „Sieh mich an. Wie sollte es mir deiner Meinung nach besser gehen?“
    Er runzelte die Stirn. „Es ist meine Schuld. Ich hätte dich niemals hierher bringen sollen.“
    „Das stimmt. Das hättest du nicht tun sollen.“ Sie lächelte scheu. „Aber ich bin sehr froh, dass du es getan hast.“
    „Sehr?“
    „Wirklich sehr.“ Sie fühlte sich nicht ganz so gut, wie es ihr lieb gewesen wäre, dazu hatte sie sich zu sehr erschreckt, aber das würde sie ihm nicht sagen. „Du hast gut auf mich aufgepasst und mich gerettet. Die ganze Arbeit hast du allein gemacht.“
    „Nicht ganz allein, Rose.“ Er lächelte jungenhaft. Seine Zähne blitzten weiß in dem rußgeschwärzten Gesicht, und seine grünen Augen strahlten. „Ich verspreche dir, dass du den Rest bald bekommen wirst.“
    Ehe sie etwas erwidern konnte, zog er sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich. Er hob sie hoch und raubte ihr das bisschen Luft, das ihr noch zum Atmen geblieben war. Er lachte, als

Weitere Kostenlose Bücher