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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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Ihnen in die Falle gegangen, nicht wahr, Lily?“
    „Vielleicht“, gab sie zu und verschwand allmählich im Licht der aufgehenden Sonne, „aber eigentlich glaube ich, dass Sie sich selbst die Falle gestellt haben.“
    Sie war ein Feigling, ein hoffnungsloser Feigling.
    Wütend bearbeitete Rose ihr Haar mit der Bürste und wünschte sich nichts sehnlicher, als ihre Trennung von Nick noch einmal durchleben zu können. Sie war nicht habgierig, die letzten zwei Minuten würden völlig ausreichen, und was würde sie dann alles tun und sagen!
    Soviel zu ihrer Klugheit und ihrem Verständnis. Da hatte Nick ihr nun eine Seite von sich gezeigt, von dem sie nicht einmal geahnt hatte, dass es sie gab, und als er ihr von jenem schrecklichen Erlebnis berichtete, dass die Engländer sein Heim zerstört hatten, das er offensichtlich so sehr geliebt hatte, war sie davongelaufen. Sie war geflohen, genau wie sie es getan hatte, als die Diebe ihn auf der Straße angegriffen hatten, war wie ein Feigling davongerannt.
    Sie stöhnte und beugte den Kopf über die Bürste, die sie in der Hand hielt. Was hätte sie sagen sollen, um ihn zu trösten? Sie gehörte zu seinen Feinden, und was ihre Landsleute ihm angetan hatten, erschien ihr unvorstellbar. Nach allem, was sie wusste, war Nicks Zuhause zerstört worden, seine Familie umgebracht, vielleicht sogar seine Frau und seine Kinder. Sie dachte daran, wie er mit einer gewissen Zuneigung von seinem Vater und seinem älteren Bruder gesprochen hatte, aber das alles schien der Vergangenheit anzugehören.
    Sie dachte daran, wie er ihr Eigentum zurückgegeben hatte, wie er entschieden hatte, nichts von dem zu behalten, was nach dem Kriegsrecht doch ihm gehörte. Von seinem geliebten Heimatort war nichts übrig geblieben, doch statt sich an der Braut eines britischen Offiziers zu rächen, hatte er angeordnet, dass ihre Sachen aufbewahrt wurden. Nicht einmal den Schmuck ihrer Mutter hatte er angerührt.
    Und dann hatte er ihr etwas von sich selbst offenbart, das niemand sonst jemals erfahren würde und das ihr unendlich viel wertvoller erschien als all das Gold, das sie in ihren Mantel genäht hatte. Sie lächelte, als sie daran dachte, wie seine grünen Augen leuchteten, wenn er sie seine Rose nannte, und sie erschauerte, als sie sich an das Feuer der Leidenschaft erinnerte, das er mit seinen Liebkosungen in ihr entfacht hatte. Für sie war der legendäre, gnadenlose Captain Black Nick Sparhawk nur ihr Black Nick, und das würde er bleiben, solange sie seine weiße Rose war.
    Aber wie hatte sie ihm seine Freundlichkeit vergolten? Als er sich das erste Mal an sie gewandt und sie verzweifelt gebeten hatte, an Lilys Geist zu glauben, hatte sie ihre Gefühle hinter einer ablehnenden Haltung verborgen. Und dann in jener Nacht, als der trostlose Ausdruck in seinen Augen ihr sein ganzes Leid offenbarte und er sie angefleht hatte, ihm zuzuhören, war ihre Angst vor dem, was sie vielleicht hören würde, zu groß gewesen, sodass sie sich ihm entzogen hatte, ehe er es ihr sagen konnte.
    Wenn sie ihm zuhörte, würde sie zugeben müssen, dass er ihr nicht gleichgültig war, und damit würde sie sich zu Gefühlen bekennen, die ihre Heirat endgültig unmöglich machen würde.
    Laut seufzend setzte sie sich in der Koje auf und straffte die Schultern. Zweimal war genug. Sie würde ihn nicht noch einmal im Stich lassen. Diesmal würde sie so tapfer sein, wie er es von ihr erwartete.
    Rose lauschte auf den Lärm, der vom Oberdeck kam, auf die veränderten, erregten Stimmen der Männer und die Schritte. Sie hatten sich schon vor einer Stunde zum Angriff bereit gemacht, aber jetzt mussten sie endlich das andere Schiff gesichtet haben.
    Rasch band sie sich das Haar im Nacken zusammen. Da sie Johnnys Mütze verloren hatte, schlang sie sich einen Schal um den Kopf, damit ihr keine Strähnen ins Gesicht fielen. Schließlich griff sie unter ihr Hemd und fühlte noch immer das schwere Gewicht der Halsbänder auf ihrer Haut. Sie hatte sie nicht abgenommen, denn sie erinnerte sich noch gut daran, wie sehr Nick der verführerische Anblick von Gold und Saphiren auf ihrer nackten Haut gefallen hatte.
    Aber auf ein Stück wollte sie verzichten. Sie zog sich das Band mit Lord Eliots Ring über denKopf und stopfte es in ihren Koffer. Der Himmel wusste, dass das falsch von ihr war, aber nachdem sie es getan hatte, lächelte sie, und ihr Hals fühlte sich innerhalb eines Augenblicks genauso frei an wie ihre Seele.
    Sie hatte die

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