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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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Hand schon auf den Riegel an der Tür gelegt, als sie von der anderen Seite das Klopfen hörte. Ihr Herz schlug sofort schneller, weil sie gegen jede Vernunft hoffte, dass es Nick sein könnte. Doch sobald sie die Tür aufriss, sah sie statt dessen Gideon Cole dort stehen.
    „Sehen Sie mich nicht so enttäuscht an, Mädchen“, sagte er und bot ihr den Arm. „Unser Freund hat an Deck alle Hände voll zu tun, und deshalb hat er mich geschickt, damit ich Ihnen sein Bedauern ausdrücke und Sie in den Laderaum geleite.“
    „Nick ist unverletzt, oder?“, fragte sie rasch. „Ich habe noch keinen Kanonendonner gehört, aber trotzdem könnte er …“
    „Es ging ihm niemals besser, Miss Everard. Wir sind noch nicht ganz in Schussweite, und wenn uns das Glück weiterhin hold bleibt, streichen die anderen die Flagge, ohne dass ein einziger Schuss abgegeben wird. Und sorgen Sie sich nicht um Black Nick, Miss Everard. Er hätte schon ein Dutzend mal tot sein können, aber ich sage Ihnen, jemand hält schützend die Hand über ihn. Der Teufel hat ein Auge auf die Seinen, was?“
    Der Teufel, dachte Rose unbehaglich, oder jemand, der noch weniger berechenbar ist, jemand, der eine Vorliebe für weißen Seidentaft und für Perlen mit Kameen hat.
    „Kommen Sie jetzt, Mädchen“, forderte Gideon sie ruhig auf. „Sie können noch ein paar Kleinigkeiten zusammensuchen, die Sie mitnehmen wollen, aber danach muss ich Sie nach unten bringen.“
    Rose lächelte charmant. „Das ist sehr freundlich von Ihnen, Mr Cole“, sagte sie und kam schüchtern näher, „aber völlig unnötig. Denn ich werde zu Nick an Deck gehen, so wie er es sich gewünscht hat.“
    Rasch versuchte Gideon, sich ihr in den Weg zu stellen und sie am Arm zu packen, diesmal allerdings weniger höflich als vielmehr entschlossen. „Das hat er nicht so gemeint, Miss Everard. Oh, er wird Ihnen wahrscheinlich das Gold trotzdem geben, wenn Sie Wert darauf legen, aber jetzt möchte er, dass Sie nach unten gehen, wo er sich Ihretwegen keine Sorgen machen muss.“
    Unerschrocken begann Rose, ihre Hüften zu schwenken, so wie Lily es getan hatte, wenn sie die Aufmerksamkeit eines Gentleman erregen wollte. Ihre Hüften waren nicht so üppig und herausfordernd wie Lilys, aber die eng sitzende Hose glich den Unterschied aus, und Gideons Blick wanderte unwillkürlich nach unten. Rose nutzte den Augenblick und hastete an ihm vorbei, die Stufen hinauf und an Deck. Sie hielt erst an, als sie Nick erreicht hatte, der neben dem Steuermann am Ruder stand.
    „Ich bin da, Nick“, verkündete sie atemlos. „Genau wie du es gewünscht hast.“
    Seit sie ihn vorhin verlassen hatte, hatte er sich umgezogen. Jetzt trug er einen dunkelgrauen Mantel und einen schwarzen Hut, den er sich tief ins Gesicht gezogen hatte. Er sah wie ein Prediger aus oder wie der Teufel, und Rose erschien er so verlockend wie die Sünde.
    „Du gehörst nicht hierher, Rose“, erklärte Nick streng. „Ich sagte Gideon, er solle dich in den Laderaum bringen, wo du in Sicherheit bist.“
    Ihr Lächeln verschwand. Sie hätte Nick vorhin nicht allein lassen sollen, jetzt würde er ihr nicht verzeihen. Sie hatte zu lange gewartet, und nun war es zu spät.
    Lieber Gott, bitte, er soll mir eine zweite Chance geben!
    „Ich bin als Freiwilliger eingetragen“, erklärte sie und kämpfte gegen die aufsteigende Panik an. „Erinnerst du dich? Du hast mich zu einem Mitglied deiner Mannschaft gemacht, und du sagtest, du möchtest mich hierhaben, Nick, und hier bin ich!“
    Sie hätte, dachte Nick bekümmert, den Zeitpunkt kaum schlechter wählen können. Das Handelsschiff schien tatsächlich genau die lohnende Prise zu sein, die Cassie versprochen hatte, eine schwer beladene Hochseebrigg, die wie neu aussah. Aber außer mit der Ladung, die das Schiff tief im Wasser liegen ließ, hatte der Eigner es auch mit acht Vierpfündern ausgestattet, die sogar mit einem nur mäßig begabten Kanonier die meisten Angreifer abwehren würden. Das bedeutete, dass der Kapitän die Anweisung hatte zu kämpfen und nicht die Flagge zu streichen.
    Nick hatte nicht mit den Kanonen gerechnet, aber er wollte die Brigg auch nicht entkommen lassen. Er verfügte über das schnellere Schiff, die größeren Kanonen und befehligte auch eine Mannschaft, die mit diesen umgehen konnte. Und der Wind stand günstig. Wenn er sich auf derWetterseite hielt, würde eine Breitseite genügen, höchstens zwei, um den Kanonen Einhalt zu gebieten, und dann

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