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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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zusammenzog. Sie hatte nicht die Absicht gehabt zuzustimmen, aber jetzt, da Nick gegen Gideon ihre Partei ergriffen hatte, stellte sie fest, dass sie sich nichts sehnlicher gewünscht hatte.
    „Da sie Johnny Hinsons Sachen trägt“, meinte Gideon schließlich, „würde ich sie als Schiffsjungen einstufen, genau wie Johnny. Einen halben Anteil.“
    „Sie können mich nicht als Schiffsjungen bezeichnen“, widersprach Rose und straffte die Schultern. „Ich bin viel zu alt. Im Mai werde ich einundzwanzig.“
    Nick zog in gespieltem Erstaunen die Brauen hoch. „Einundzwanzig? Um Himmels willen, Miss Everard, ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie schon so erwachsen sind. Wir müssen Sie als Freiwilligen in die Bücher eintragen. Auf diese Weise erhalten Sie einen vollen Anteil.“
    „So gehört sich das“, sagte sie, „wenn man bedenkt, wessen Familie dieses Schiff gebaut hat und nach wessen Schwester es benannt wurde. Ein voller Anteil scheint mir nur recht und billig.“
    Sie lächelte Nick an, und er zwinkerte ihr zu. Währenddessen ließ er seine Hand unter ihrer Jacke tiefer gleiten, sodass sie nicht mehr auf ihrer Hüfte lag. Rose gebot ihm weder Einhalt, noch wich sie zurück. Aber sie fühlte, wie sie errötete, während sie sich bemühte, nicht vor Lust zu stöhnen.
    „Jawohl, Captain Sparhawk, wir werden einen weiteren Freiwilligen in den Büchern notieren.“ Pflichtschuldig tippte Gideon an seinen Hut, ehe er sich entfernte, aber seine Augen glitzerten mehr vor Belustigung als vor Respekt. „Und meinen Glückwunsch zu Ihrer Genesung, Captain. Dieser ‚Freiwillige’ ist mir bedeutend lieber als der Engel.“
    „Was meint er mit dem Engel, Nick?“, fragte Rose neugierig, sobald der Lieutenant sich entfernt hatte. „Hat er Lily auch gesehen?“
    „Nein, ich sagte dir doch, sie zeigt sich nur mir“, erwiderte Nick so beiläufig, wie es ihm möglich war. „Und selbst das hat sie lange nicht mehr getan. Vielleicht hat sie doch endlich ihren Frieden gefunden.“
    Aber Lilys Erwähnung dämpfte Nicks heitere Stimmung. Unvermittelt löste er sich von Rose und griff wieder nach seinem Fernrohr. Er wollte Rose nicht anlügen, aber er mochte auch mit ihr nicht über Lily sprechen, vor allem nicht nach dem, was zuvor in Cassie Mortons Haus geschehen war.
    Stattdessen reichte er Rose das schwere Fernrohr. „Wirf einen letzten Blick auf Charles Town, Liebste. Mit etwas Glück werden wir lange nicht dorthin zurückkehren.“
    Mit etwas Glück, dachte er finster, wird sie überhaupt nicht zurückkehren. Inzwischen dürften die Agenten ihres Vaters in St. Lucia den Brief erhalten haben, den Gideon in seinem Auftrag dorthin geschickt hatte, und vermutlich waren sie nun dabei, rechtzeitig vor ihrer Hochzeit das Lösegeld zu beschaffen. Noch vierzehn Tage, vielleicht drei Wochen, dann würde er, Nick, sich von ihr trennen müssen.
    Und danach würde er wieder allein sein.
    Rose ahnte nichts von seinen Gedanken und nahm das Fernrohr aus seiner Hand. Sie versuchte, die Stadt zu erkennen, die langsam am Horizont verschwand. Aber in der Dunkelheit konnte sie auf die Entfernung hin nur einzelne Kirchtürme ausmachen, und seufzend ließ sie das Fernrohr sinken.
    Es entging Rose nicht, dass seine Stimmung gewechselt hatte. Seine Miene wirkte jetzt verschlossen, und er wich ihrem Blick aus. Sie dachte, es würde an der bevorstehenden Jagd auf das fremde Schiff liegen. Trotz seiner Scherze darüber, dass sie nun ein Freiwilliger war, erfüllte wohl jede Schlacht, bei der Menschenleben auf dem Spiel standen, einen Kapitän wie ihn mit Sorge.
    „Charles Town scheint eine schöne Stadt zu sein, nach allem, was ich davon gesehen habe“, sagte sie in dem Bemühen, die Stille mit belanglosem Geplauder zu überbrücken. „Ich hätteniemals geglaubt, dass es in den amerikanischen Kolonien – ich meine, in den amerikanischen Staaten – etwas so Vornehmes geben würde.“
    „Hast du etwa gedacht, dass wir noch immer in Hütten leben?“ Sein Lächeln wirkte abwesend. Offensichtlich war er in Gedanken mit etwas anderem beschäftigt. „Charles Town ist auf seine Weise ziemlich vornehm, aber es lässt sich keinesfalls mit Newport vergleichen. Als ich noch ein Junge war, hatten wir bereits ein Rathaus und eine Markthalle. Beides waren schöne Ziegelbauten, und es gab genügend Hafenanlagen, Speicher und Werften, um Charles Town dagegen wie ein Provinznest wirken zu lassen.
    Nick machte eine kurze Pause, ehe er fortfuhr: „In

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