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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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während sie versuchte, Christophers belustigtem Blick zu entgehen, erwiderte sie mit kaum hörbarer Stimme: »Es tut mir leid, Mylady, aber Mr. Seton und ich sind bereits miteinander bekannt.«
    »Bekannt vielleicht schon, Erienne«, entgegnete Anne freundlich, »doch ich möchte sicher annehmen, daß Sie einander noch nicht richtig vorgestellt wurden.« Sie führte die nur zögernd folgende junge Frau durch den Raum und blieb vor dem Mann stehen. »Lady Saxton, darf ich Ihnen Mr. Christopher Seton vorstellen. Wenn ich mich nicht täusche, ein Verwandter von Ihnen.«
    Erienne sah ihre Gastgeberin überrascht an, nicht sicher, ob sie da richtig gehört hatte. Vorsichtig wiederholte sie das für sie verwirrende Wort. »Verwandt?«
    »O ja! Lassen Sie mich einmal nachdenken. Die Setons und Saxtons sind auf verschiedene Weise verwandt.« Anne überlegte einen Augenblick und machte dann eine Handbewegung, als ob sie die ganze Sache beiseite schieben wollte. »Na, ist auch nicht so wichtig. Die letzte Verbindung war durch Heirat, und ich glaube, daß da auch irgendwo ein gemeinsamer Vorfahr ist. Zumindest sind Sie so etwas wie Vetter und Base.«
    »Vetter und Base?« Bestürzung schwang in Eriennes Stimme, und sie fühlte sich, als ob soeben jemand ein großes Tor hinter ihr geschlossen hätte, um ihre Flucht zu vereiteln.
    »Mindestens«, versicherte ihr Anne ganz ernst. »Und ziemlich sicher auch noch etwas anderes.«
    »Doch er ist ein Yankee!« protestierte Erienne. Das belustigte Glänzen seiner Augen und seine Frechheit weckten in Erienne ein Gefühl des Zorns.
    »Glauben Sie mir, meine Liebe«, belehrte Anne die junge Frau versöhnlich, »wir können nicht alle das Glück haben, unser ganzes Leben auf gutem englischen Boden zu verbringen, doch die Bande des Blutes lassen sich nicht verleugnen. Was mich angeht, so habe ich zum Beispiel meiner Schwester alles vergeben.«
    »Verzeihung!« Der Baron unterbrach abrupt den Redefluss seiner Frau. »Wir wollen hier nicht alle Einzelheiten des Stammbaums ausbreiten, meine Liebe. Ich bin sicher, daß Christopher uns das sehr viel schneller erklären kann.« Er wandte sich erwartungsvoll seinem Gast zu.
    »Ja, um es genau zu sagen« – Christopher zog dabei seine Schultern lässig in die Höhe – »vor ihrer Vermählung war Stuarts Mutter eine Seton. Mich hat man immer etwas als Außenseiter betrachtet und war entsprechend bemüht, mir alle Ansprüche zu verweigern, die ich möglicherweise habe.«
    »Ich glaube, ich kann diese Einstellung verstehen«, spöttelte Erienne mit feinem Sarkasmus.
    Er neigte seinen Kopf und lächelte spitzbübisch. »Besten Dank, Cousine.«
    »Ich bin nicht Ihre Cousine!« korrigierte sie ihn scharf. »Und glauben Sie mir, hätte ich gewußt, daß Sie zur Verwandtschaft gehören, dann hätte ich niemals dieser Vermählung zugestimmt.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß Sie sich bis jetzt noch nicht unsterblich in Stuart verliebt haben?« tadelte er. Seine Augen glänzten boshaft, und als sie gerade zu einer Antwort ansetzte, hob er eine Hand, um ihr zuvorzukommen. »Sie brauchen sich da nicht weiter zu rechtfertigen, Cousine. Ich selbst hege auch keine großen Sympathien für ihn. Wenn wir uns gegenseitig dulden, so eigentlich nur, weil die Umstände es erfordern. In Wirklichkeit sieht jeder im anderen seinen Gegner. Ich beneide ihn um seine neu erworbene Braut, und er ist auf mein gutes Aussehen eifersüchtig, so daß wir« – er zuckte mit den Schultern – »überhaupt nicht zusammenpassen.«
    Phillip wandte sich seiner Frau zu, um alle von der augenblicklichen Spannung zu befreien. »Wir sollten jetzt lieber frühstücken, meine Liebe, wenn wir heute noch etwas erledigen wollen.«
    »Christopher, würden Sie Erienne zu Tisch begleiten?« bat Anne mit freundlich-süßer Stimme, während sie den Arm ihres Mannes nahm und sich in das Speisezimmer begab.
    »Aber gewiß, Madam.« Christopher bot der dunkelhaarigen Schönheit ritterlich den Arm, nicht ohne auch gleich ihre Hand zu ergreifen und sie so unter seinem Ellenbogen hindurchzuziehen, daß sie keine Chance hatte, ihm einen Korb zu geben.
    Da sie keine Szene machen wollte, ließ Erienne ihn gewähren, doch hinter Annes Rücken sah sie ihn an und zischte: »Sie sind unmöglich!«
    »Hat Ihnen heute morgen schon jemand gesagt«, flüsterte er ihr zu, indem er seinen Kopf dem ihren näherte und dabei vollkommen ihren Unmut ignorierte, »wie schön Sie sind?«
    Sie hob ihre feingeschnittene

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