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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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Nase etwas höher und vermied jede Antwort. Trotzdem konnte sie sich der angenehmen Gefühle, die seine Worte in ihr weckten, nicht ganz erwehren.
    Christophers Blicke umfingen sie zärtlich, während ihn ihr Schweigen für eine Weile nachdenklich machte. »Anne hat mir erzählt, daß mein Cousin ganz vernarrt in Sie ist, daß er sich aber so, wie er aussieht, scheut, sich mit Ihnen öffentlich sehen zu lassen.« Sein Gesicht strahlte vor Vergnügen, als sie ihn überrascht ansah. »Ich überlege mir daher, ob ich Ihnen vielleicht meine Dienste als Begleitung anbieten sollte.«
    Ein schroffes, kaltes Lächeln war die Erwiderung. »Sie scheinen alles auf das Beste geplant zu haben … bis auf eine Ausnahme: Ich habe keinerlei Absicht, mit Ihnen irgendwohin zu gehen.«
    »Doch Sie werden ganz bestimmt eine geeignete Anstandsperson brauchen«, versuchte er sie zu überzeugen.
    »Besten Dank für Ihr Angebot. Ich glaube aber, daß ich mein Schicksal besser in meine eigenen Hände nehme, wo es besser aufgehoben ist.«
    »Die Leicesters haben heute morgen eine Verabredung, und da Stuart nicht da ist, habe ich mir erlaubt zu fragen, ob ich Sie zu einem Ausritt in die Stadt einladen darf.«
    Vor Überraschung blieb ihr der Mund offenstehen. Von seiner Unverfrorenheit verblüfft, musterte sie sein gebräuntes Gesicht. Sie hatte den starken Verdacht, daß er sie in eine Falle locken wollte, der sie aber zu entkommen wußte. »Ich würde es vorziehen, Ihrem Vorschlag nicht zu folgen, Sir.«
    Er schien unberührt. »Ich hatte geglaubt, daß Ihnen der Ausritt Spaß machen würde. Doch wenn Sie lieber mit mir hier bleiben, bin ich sicher, daß wir etwas finden, womit wir uns beschäftigen können, während die Leicesters weg sind.« Er sah sie von der Seite an und wartete auf ihre Reaktion.
    In ihren blauvioletten Augen sprühten wütende Funken, als sie merkte, daß sie doch in die Falle gegangen war. Sie wußte, wie töricht es wäre, mit dem wilden Yankee allein im Schloß zu bleiben. Bei Rückkehr der Leicesters würde man wahrscheinlich berechtigterweise ernsthafte Zweifel ihrer bisherigen Jungfräulichkeit haben. Cousin oder nicht, sie würde sich schwer tun, seinen amourösen Neigungen zu entgehen.
    »Ihre Hartnäckigkeit ist erstaunlich, Sir.«
    »Ich weiß einfach, was ich will, das ist alles«, antwortete er freundlich.
    »Ich bin verheiratet«, zischte sie.
    »Wer wüsste das besser als ich!«
    Am Tisch hielt Christopher ihren Stuhl, als sie sich hinsetzte, und ging dann um den Tisch herum, um ihr gegenüber Platz zu nehmen. Für Erienne war seine Anwesenheit ebenso irritierend, als hätte ihr Ehemann auf der anderen Seite gesessen. Als sie seine glutvollen Augen auf sich gerichtet spürte, hatte sie das Gefühl, daß sie anstelle der ausgezeichneten Speisen verschlungen werden sollte.
    Kurz nach dem Frühstück entschuldigten sich die Leicesters und machten sich auf den Weg. Für Erienne blieb keine andere Wahl, als sich von Christopher zu der wartenden Kutsche begleiten zu lassen. Offensichtlich hatte er einen ziemlichen Betrag angelegt, um so eine prächtige Mietkutsche zu bekommen. Mit größter Zuvorkommenheit half er ihr in das reich ausgestattete Innere.
    »Da ich auf Ihre Gesellschaft Wert lege, Madam, werde ich versuchen, mich von meiner wohlerzogensten Seite zu zeigen«, sagte er, als er sich neben ihr niederließ.
    »Sollten Sie das nicht tun, wird es mein Mann erfahren, Sir«, warnte sie ihn nachdrücklich.
    Er schmunzelte in sich hinein. »Ich werde versuchen, mich an alles zu erinnern, was mir meine Mutter in Sachen Schicklichkeit beigebracht hat.«
    Erienne rollte ungläubig ihre Augen. »Das verspricht ja heute ein sehr anregender Tag zu werden.«
    Indem er sich entspannt in seinen Sitz zurücklehnte, lächelte Christopher sie an. »Darf ich gleich eingangs sagen, Madam, daß ich mich durch die Vergünstigung, mit Ihnen ausfahren zu dürfen, besonders geehrt fühle. Sie sind eine außerordentlich gutaussehende Frau, und es ist eine Freude, Sie so vorteilhaft gekleidet zu sehen. Stuart hält Sie auf jeden Fall nicht kurz.«
    Er hatte natürlich recht. Gemessen an den anderen Ehemännern war Lord Saxton außerordentlich großzügig. Das machte ihr noch stärker bewußt, daß er dafür von ihr noch nie eine Gegenleistung erhalten hatte, noch nicht einmal das, was ihm als Mann oder als Gatte rechtmäßig zustand.
    Erienne glättete den cremefarbenen Rock aus Seidenmoire und fühlte sich wie eine Dame von

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